Kate Wilhelm

Kate Wilhelm

Kate Wilhelm (* 8. Juni 1928 in Toledo, Ohio) als Katie Gertrude Meredith, ist eine US-amerikanische Science-Fiction- und Fantasy-Schriftstellerin.

Kate Wilhelm war die Tochter eines Mühlenbauers, arbeitete nach der High School als Verkäuferin, Model und Telefonistin, ehe sie bereits mit 19 Jahren heiratete und zwei Kinder bekam. Sie ließ sich nach fünfzehnjähriger Ehe scheiden und war ab 1963 in zweiter Ehe (bis zu seinem Tod 2002) mit dem Autor und Herausgeber Damon Knight verheiratet, mit dem sie ein weiteres Kind hat. Sie lebt in Eugene, Oregon.

Als sie 1956 begann, Science-Fiction-Erzählungen zu schreiben, konnte sie noch im selben Jahr eine ihrer Geschichten verkaufen: The Pint-Sized Genie wurde in der Oktober-Ausgabe des Magazins Fantastic gedruckt. In den dann folgenden Geschichten und Romanen bilden sich langsam ihre typischen Themen und Motive heraus. War The Clone (1965) noch ein Roman, in dem alle Figuren nach und nach vom Monster gefressen werden, ehe sie zu Charakteren werden können, geht es in The Nevermore Affair (1966) bereits darum, den militärischen Missbrauch eines Langlebigkeitselixiers zu verhindern, und in The Killer Thing erkennt ein Supersoldat der Zukunft, dass er kaum besser ist als der Kampfroboter, gegen den er auf einem Wüstenplaneten kämpfen muss, und er vernichtet den Roboter, damit diese Technologie nicht seinen Kommandeuren in die Hände fallen kann. Kate Wilhelm profilierte sich mehr und mehr als Vertreterin einer wenig technischen, psychologisch fundierten SF; in Margaret And I wechselt ihre zutiefst unglückliche Protagonistin in eine andere, bessere Realität über, während sie in Where Late The Sweet Birds Sang eine düstere Welt jenseits der endgültigen ökologischen Katastrophe schildert. Ihre jüngeren Werke verlassen allmählich die Science-Fiction, etwa wenn Kate Wilhelm in A Sense Of Shadow (1981) beschreibt, wie ein tyrannischer Vater noch nach seinem Tod versucht, seine Familie zu beherrschen, und niemals klar ausspricht, ob es tatsächlich Besessenheit ist oder doch psychischer Druck, der eine der Figuren am Ende in den Selbstmord treibt.

Ihre zahlreichen Erzählungen wurden in allen bedeutenden amerikanischen SF-Anthologiereihen veröffentlicht, aber auch in Zeitschriften wie der Cosmopolitan.

Seit 1991 hat sie sich einer Serie von Anwaltsromanen zugewandt, die um ihre Figur Barbara Holloway kreist; diese Serie wurde noch nicht ins Deutsche übersetzt.

Inhaltsverzeichnis

Auszeichnungen

  • Nebula in der Kategorie Beste Kurzgeschichte („Short Story“) (1987) – Forever Yours, Anna
  • Nebula in der Kategorie Beste Erzählung („Novellette“) (1986) – The Girl Who Fell into the Sky
  • Hugo in der Kategorie Bester Roman („Novel“) (1977) – Where Late the Sweet Birds Sang (dt. Titel Hier sangen früher Vögel)
  • Nebula in der Kategorie Beste Kurzgeschichte („Short Story“) (1968) – The Planners

Werke

  • Cold Case (2008)
  • A Wrongful Death (2007)
  • Sleight Of Hand (2006)
  • The Unbidden Truth (2004)
  • Clear and Convincing Proof (2003)
  • Skeletons: A Novel of Suspense (2002)
  • Desperate Measures (2001)
  • No Defense (2000)
  • The Deepest Water (2000)
  • Defense for the Devil (1999)
  • The Good Children (1998)
  • The Best Defense (1994)
  • Justice for Some(1993)
  • Naming the Flowers (1992)
  • And the Angels Sing (1992)
  • Death Qualified: A Mystery of Chaos (1991)
  • Cambio Bay (1990)
  • Children of the Wind (1989 - dt. Kinder des Windes)
  • The Dark Door (1988 - dt. Die Tür ins Dunkel, 1991)
  • Crazy Time (1988 - dt. Verrückte Zeit, 1989)
  • The Hamlet Trap (1987 - dt. Die Hamlet-Falle, 1989)
  • Huysman's Pets (1985 - dt. Huysmans Schoßtierchen, 1989)
  • Welcome, Chaos (1983)
  • Oh, Susannah! (1982)
  • The Winter Beach (1981)
  • A Sense of Shadow (1981 - dt. Fühlbare Schatten, 1984)
  • Listen, Listen (1981)
  • Juniper Time (1979 - dt. Wacholderzeit, 1983)
  • Somerset Dreams and Other Fictions (Kurzgeschichtensammlung, 1978 - dt. Somerset träumt, 1988)
  • Fault Lines (1977)
  • Where Late the Sweet Birds Sang (1976 - dt. Hier sangen früher Vögel, 1978)
  • The Clewiston Test (1976 - dt. Der Clewiston-Test, 1981)
  • The Infinity Box (1975)
  • City of Cain (1974)
  • Margaret and I (1971 dt. Margaret und ich, 1984)
  • The Year of the Cloud (1970 - dt. Das Jahr des schweren Wassers, 1978) (mit Theodore L Thomas)
  • Let the Fire Fall (1969)
  • Andover And The Android, auch The Mile-Long Spaceship (Kurzgeschichtensammlung, 1969 - dt. Geschenk von den Sternen, 1969)
  • The Killer Thing (1967 - dt. Das Killer-Ding, 1971, 1979, 1996)
  • The Nevermore Affair (1966 - dt. Leben ohne Tod, 1967)
  • The Clone (1965 - dt. Der Klon, Wesen aus Zufall, 1973) (mit Theodore L Thomas)
  • More Bitter Than Death (1962)

Interview

  • René Mahlow: Ein Gespräch mit Kate Wilhelm. In: Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 1986, Wilhelm Heyne Verlag München, ISBN 3-453-31233-3, S. 30–61.

Literatur

  • Charles Platt: Kate Wilhelm und Damon Knight in: Ders. (Hrsg.): Gestalter der Zukunft, Köln-Lövenich 1982, S. 297–315.

Weblinks


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