Kat Frankie

Kat Frankie

Kat Frankie (* 8. Juli 1978[1] in Sydney) ist eine australische Singer-Songwriterin und Gitarristin, die seit Ende 2004 in Berlin lebt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kat Frankie ist in den Vororten von Sydney aufgewachsen. Bereits im Alter von ungefähr sechs Jahren begann sie mit dem Schreiben von Songs. Die Folk-Plattensammlung ihrer Mutter prägte ihre musikalische Entwicklung. Unter dem Einfluss von Simon & Garfunkel, Bread und Carly Simon entwickelte Frankie ihre Vorliebe für Folk-Melodien und Pop-Balladen.[2] Gitarrespielen brachte sie sich selbst bei. Abgesehen von einer Zeit im Schulchor, erhielt sie keine formale musikalische Ausbildung, sondern besuchte das College of Fine Arts der University of New South Wales im Stadtteil Paddington.[3]

Inzwischen inspiriert durch Vorbilder wie PJ Harvey und Fiona Apple, hatte Kat Frankie ihren ersten öffentlichen Auftritt als Singer-Songwriterin im Juni 2002 im Harp Hotel in Sydney. Nach einem Jahr als Solistin wurde sie ab Juni 2003 von Tim Chamberlain (Bassgitarre) und Tim Marceau (Schlagzeug) begleitet. Im Dezember 2003 veröffentlichte Frankie ihre erste CD, die EP Outside. Now. Die Aufnahmen waren im August 2003 innerhalb von drei Tagen in den BJB Studios in Surry Hills/Sydney entstanden, mit Scott Horscroft an den Reglern.[4]

Trotz diverser Auftritte in Clubs und auf Festivals blieb für Frankie während dieser Zeit die Musik Nebensache. Angesichts des hohen Kostenniveaus in Sydney konnte sie sich eine musikalische Karriere dort nicht vorstellen. Sie verdiente nach dem Design-Studium ihren Lebensunterhalt in einem angesehenen Architekturbüro im Bereich Inneneinrichtung.[5]

Im Dezember 2004 zog Kat Frankie auf der Suche nach kreativen Impulsen nach Berlin, zunächst gedacht als Auslandsjahr.[6] Aufgrund der vielen Auftrittsmöglichkeiten und geringen Mietpreise konnte sie sich dort ganz auf die Musik konzentrieren, so dass ihr neues Zuhause zur zweiten Heimat wurde. Gleich mit dem ersten Berliner Song The Wrong Side of Midnight gewann sie einen Jaxter-Award für junge australische Songwriter. In Berlin hat Frankie eine Art von musikalischer Community gefunden, die ihr Sydney nicht bieten konnte, und ist in kurzer Zeit zu einer festen Größe im sehr lebendigen Singer-Songwriter-Underground geworden.[7]

2006 hat der Filmemacher Uli M. Schueppel diese Szene porträtiert, indem er Kat Frankie und sechs andere Musiker aus aller Welt mit der Kamera durch ihre gemeinsame Wahlheimat Berlin-Kreuzberg begleitet hat.[8] Er bat jeden von ihnen, einen Song über Berlin zu schreiben. Dadurch entstand Frankies The Faint-hearted Ones.[9] Der Film BerlinSong wurde im Februar 2007 auf der 57. Berlinale erstmals gezeigt und später auch auf einigen anderen Filmfestivals. Der deutsche Kinostart war am 4. September 2008, beschränkte sich jedoch auf einen kleinen Kreis von Programmkinos.[10] Im September 2009 ist „BerlinSong“ auf DVD herausgekommen.[11]

In Berlin traf Frankie auch ihren Landsmann Simon Ayton aus Melbourne, der ihr als Produzent und Schlagzeuger bei der Arbeit an ihrem Debütalbum Pocketknife zur Seite stand,[12] das im Sommer 2006 fertiggestellt wurde. Im Februar 2007 ist vorab die Single The Tops im iTunes Store erschienen. Im August 2007 folgte die Single Serves You Right for Using Violence. Das Album Pocketknife ist Anfang September 2007 in Australien veröffentlicht worden. In Deutschland ist es seit November 2007 über Online-Musikdienste erhältlich und seit Januar 2008 als CD.

Im Mai 2010 hat Kat Frankie die Arbeit an ihrem zweiten Album The Dance of a Stranger Heart abgeschlossen und das Independent-Label Zellephan gegründet. Die Veröffentlichung unter eigenem Label erfolgte am 3. September 2010.[13] Bei der Arbeit an diesem Album hat sie damit begonnen, a cappella mit einer Loop-Maschine zu experimentieren, indem sie eigene Vokalphrasen nacheinander zu einem vielstimmigen Chor übereinander schichtet. Diese Arrangiermethode hat sie auch bei Live-Auftritten eingesetzt.[14] Auf diese Weise sind der Albumtitel Born Clever entstanden, sowie die Single Frauen Verlassen, welche am 14. Oktober 2011 weltweit über Online-Musikdienste veröffentlicht wurde.

Diskografie

Alben
  • Pocketknife (September 2007; Vitamin Records), AUS / (November 2007/Januar 2008; Solaris Empire), D
  • The Dance of a Stranger Heart (September 2010; Zellephan), D/A/CH
Singles/EPs
  • Outside. Now. EP (Dezember 2003; Waterfront Records) / (April 2008; Vitamin Records), AUS
  • The Tops (Februar 2007; iTunes), AUS/D
  • Serves You Right for Using Violence / Treading Water (August 2007; Vitamin Records/iTunes), AUS
  • Frauen Verlassen (Oktober 2011; Zellephan)
Kompilations-Beiträge
  • Jaxter Award Winners (2005), AUS
    • The Wrong Side of Midnight
  • Berlin Songs (November 2005), D
    • Fake
  • Then By Night... The Sounds of Manchester Lane (2006), AUS
    • Nobody Else
  • Independent State of Yorkshire (Januar 2007), UK
    • Everything Everything
  • Berlin Songs Vol. 2 (Juli 2007), D
    • Cards
  • BerlinSong - Songs from the Film (August 2008; Solaris Empire), D
    • The Faint-hearted Ones
  • achtung music – new berlin talent (2008; Berlin Music Commission), D
    • Everything Everything
  • Berlin Songs Vol. 3 (Dezember 2009), D
    • Wonder
  • Reeperbahn Festival 2010 Compilation (September 2010), D
    • Love Me

Auszeichnungen

  • 2005: Jaxter Artist Award (Kategorie: Instrumental/Acoustic/Folk/World)[15]; Pacific Songwriting Award[16]

Filmografie

Band

  • Ehemalige:
    • Tim Marceau: Schlagzeug auf Outside. Now.
    • Tim Chamberlain: E-Bass auf Outside. Now.
    • Simon Ayton: Schlagzeug auf Pocketknife
    • Steffen Schlosser (Kitty Solaris): Schlagzeug
    • Karen Weber/Tobias Vethake: Cello
  • aktuelle Live-Besetzung:
    • Kat Frankie: Gesang, Akustik-Gitarre und E-Gitarre
    • Ben Kaan: E-Gitarre und Keyboard/Piano
    • Chris Rodriguez (eddie): E-Bass und Kontrabass
    • Dan Katz: Schlagzeug
    • Sondergast Manche Konzerte in Berlin - Heidi Mockert (Berlin Counterpoint): Fagott

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Persönliche MySpace-Seite
  2. Tagesspiegel, 27. Mai 2008
  3. smh.com.au
  4. Australian Music Online
  5. "On the Tracks: Kat Frankie", radiobremen.de/nordwestradio
  6. fasterlouder.com.au
  7. theage.com.au
  8. Arte
  9. The Internet Movie Database
  10. BerlinSong.com
  11. goodmovies.de
  12. Simon Ayton
  13. zellephan.com
  14. "Kat Frankie im Cafe Gramsci", gig-guide.de
  15. Design Republic
  16. Pacific Songwriting Competition

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