Kassel

Kassel
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Kassel
Kassel
Deutschlandkarte, Position der Stadt Kassel hervorgehoben
51.3197222222229.4977777777778166
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Höhe: 166 m ü. NN
Fläche: 106,79 km²
Einwohner:

195.530 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1831 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 34001–34134
Vorwahl: 0561
Kfz-Kennzeichen: KS
Gemeindeschlüssel: 06 6 11 000
Stadtgliederung: 23 Ortsbezirke
Adresse der Verbandsverwaltung: Obere Königsstraße 8
34117 Kassel
Webpräsenz: www.stadt-kassel.de
Oberbürgermeister: Bertram Hilgen (SPD)
Lage der Stadt Kassel in Hessen
Kassel Landkreis Kassel Werra-Meißner-Kreis Schwalm-Eder-Kreis Landkreis Waldeck-Frankenberg Landkreis Hersfeld-Rotenburg Landkreis Fulda Vogelsbergkreis Landkreis Marburg-Biedenkopf Lahn-Dill-Kreis Landkreis Limburg-Weilburg Landkreis Gießen Main-Kinzig-Kreis Wetteraukreis Rheingau-Taunus-Kreis Hochtaunuskreis Wiesbaden Main-Taunus-Kreis Kreis Groß-Gerau Frankfurt am Main Offenbach am Main Landkreis Offenbach Darmstadt Landkreis Darmstadt-Dieburg Kreis Bergstraße Kreis Bergstraße Odenwaldkreis Baden-Württemberg Rheinland-Pfalz Bayern Nordrhein-Westfalen Niedersachsen ThüringenKarte
Über dieses Bild
Das Rathaus in der Oberen Königsstraße
documenta 12 am Schloss Wilhelmshöhe anno 2007

Kassel (bis 1926 amtlich Cassel) ist eine Universitätsstadt, die einzige Großstadt in Nordhessen und nach Frankfurt am Main und Wiesbaden die drittgrößte Stadt des Landes Hessen.

Kassel war eine historische Hauptstadt Hessens und hatte von 1277 bis 1866 Hauptstadtfunktionen inne. Die Stadt ist heute Sitz des gleichnamigen Regierungsbezirkes und Landkreises. Sie bildet eines der zehn Oberzentren des Landes Hessen.

International bekannt ist Kassel, das zu beiden Ufern der Fulda liegt, vor allem durch den Bergpark Wilhelmshöhe mit den Kasseler Wasserspielen im Habichtswald und die seit 1955 alle vier bis fünf Jahre stattfindende Kunstausstellung documenta. Aus diesem Grund trägt Kassel seit März 1999 offiziell den Beinamendocumenta-Stadt“.

Die Einwohnerzahl Kassels überschritt um das Jahr 1899 die 100.000-Grenze, wodurch die Stadt zur Großstadt wurde, zurzeit (Dezember 2010) hat Kassel 195.530 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Herkules über den Kaskaden

Kassel befindet sich ca. 70 km nordwestlich des geografischen Mittelpunkts von Deutschland. Nach Erfurt und Göttingen ist Kassel damit die dem geographischen Zentrum Deutschlands am drittnächsten gelegene Großstadt.

Die Stadt befindet sich in Nordhessen nahe der Grenze zu Niedersachsen im so genannten Kasseler Becken, das im geomorphologischen Sinn kein Becken ist, sondern ein weit ausgedehnter Talkessel, in dem sich insbesondere im Bereich der Karls- und Fuldaaue eine weitläufige Flussniederung der Fulda befindet. Das Kasseler Becken ist Teil der Westhessischen Senke, die ihrerseits ein Teil der Mittelmeer-Mjösen-Zone ist.

In diesem Talkessel wird die Stadt von den etwas entfernten Langenbergen im Südwesten und dem Hohen Habichtswald im Westen (jeweils ein Bestandteil des Habichtswälder Berglandes) sowie von den südlichen Ausläufern des Reinhardswaldes (Teil des Weserberglandes) im Nordosten, dem Kaufunger Wald im Osten und der Söhre im Südosten und Süden (beides teile des Fulda-Werra-Berglandes) eingerahmt. Diese fünf Mittelgebirge sind durch zwei nördlich und südlich der Stadt gelegene und in West-Ost-Richtung verlaufende Höhenrücken miteinander verbunden, so dass der Kasseler Talkessel – abgesehen vom Flusstal der Fulda, das diesen von Süd nach Nord durchschneidet – rundum durch Bergzüge umrundet ist.

Da das Habichtswälder Bergland und die Westhessische Senke zum Westhessischen Bergland, das Weserbergland zum Niedersächsischen Bergland und das Fulda-Werra-Bergland zum Osthessischen Bergland gehört, befindet sich die Stadt an der unmittelbaren Nahtstelle dreier naturräumlicher Haupteinheitengruppen.

An das Stadtgebiet grenzen die Mittelstadt Baunatal, die Kleinstadt Vellmar sowie die Gemeinden Niestetal, Fuldatal, Fuldabrück, Kaufungen und Lohfelden an.

Kassel ist über drei Autobahnen – die A 7, A 44 und A 49, fünf Bundesstraßen, durch einige Eisenbahn-Hauptverbindungen (darunter ICE-Strecken) und den wenige Kilometer entfernten, in der Gemeinde Calden gelegenen Flughafen Kassel-Calden nicht nur an die deutsche Infrastruktur angebunden (dazu Abschnitt „Verkehr“).

Die nächsten Großstädte sind – per Luftlinie/Straße gemessen – Hannover (ca. 120/164 km nördlich) und Göttingen (ca. 40/55 km nordöstlich) in Niedersachsen, Erfurt (ca. 115/185 km östlich) in Thüringen, Frankfurt am Main (ca. 150/193 km südlich) in Hessen sowie Siegen (ca. 115/165 km südwestlich), Hamm (ca. 122/153 km westlich), Dortmund (ca. 145/165 km westlich) und Paderborn (ca. 70/84 km nordwestlich von Kassel) in Nordrhein-Westfalen.

Klima

Klimatisch ist es in Kassel - häufig anders als auf Wetterkarten verzeichnet - gegenüber der Mittelgebirgsregion deutlich milder und wärmer. Wegen der Talkessellage und den höher gelegenen Waldgebieten ist die Stadt vor Unwetterlagen geschützter und man findet aufgrund der sich stauenden Luftmassen insbesondere im Sommer in den tiefer gelegenen Stadtgebieten teilweise 3 bis 5 Grad höhere Temperaturen als im Umland.

Kassel
Klimadiagramm (Erklärung)
J F M A M J J A S O N D
 
 
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67
 
4
0
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: DWD
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kassel
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 2,8 4,2 8,7 12,8 17,9 20,3 22,6 22,8 18,4 13,0 6,7 3,9 Ø 12,8
Min. Temperatur (°C) −1,5 −1,5 1,5 3,9 8,1 11,0 13,0 12,7 9,8 5,9 2,1 −0,2 Ø 5,4
Niederschlag (mm) 53,5 40,0 51,3 44,8 64,3 76,0 64,4 56,6 57,1 51,8 59,3 67,0 Σ 686,1
Regentage (d) 10,7 8,4 11,3 9,3 9,8 11,0 9,2 8,8 9,3 9,3 10,9 12,5 Σ 120,5
T
e
m
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r
a
t
u
r
2,8
−1,5
4,2
−1,5
8,7
1,5
12,8
3,9
17,9
8,1
20,3
11,0
22,6
13,0
22,8
12,7
18,4
9,8
13,0
5,9
6,7
2,1
3,9
−0,2
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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Quelle: DWD

Stadtbild

360°-Panorama - aufgenommen vom Turm der Lutherkirche
360°-Panorama - aufgenommen vom Turm der Lutherkirche
Kasseler Wirtschaftswunderarchitektur am 2005 renovierten Scheidemannplatz
Die Reste der ehemaligen Garnisonkirche in der Kasseler Innenstadt
Die Martinskirche

Das Bild der Kasseler Innenstadt, in der wegen des Wiederaufbaukonzepts nach den Zerstörungen durch britische Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs nur noch wenige historische Gebäude erhalten sind (dazu Geschichte), ist durch typische 1950er-Jahre-Architektur geprägt. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten entschloss man sich in Kassel, den Wiederaufbau großflächig nach damals zeitgenössischen Vorstellungen zu planen und keine Rekonstruktion des alten Stadtbilds zu versuchen. Die Überreste vieler historischer Gebäude wurden abgerissen. Die Gestaltung orientierte sich an den Grundzügen der Gartenstadt, vor allem vier- oder fünfstöckige Wohnhäuser wurden gebaut. Darüber hinaus wurde die Stadt einerseits bis in den Stadtkern für den Autoverkehr optimiert, andererseits mit der am 9. November 1953 eröffneten Treppenstraße die erste Fußgängerzone der Bundesrepublik Deutschland angelegt. Spätestens in den 1970er-Jahren reichte die Kapazität des Straßensystems nicht mehr aus, um das schnell wachsende Fahrzeugaufkommen zu bewältigen. Heutzutage ist diese radikale Abkehr von der historischen Bauweise in Kassel umstritten.

Im Kontrast zu den oft dicht bebauten Stadtvierteln birgt Kassel viele Grünflächen, darunter den Bergpark Wilhelmshöhe im Habichtswald und die Karls- und Fuldaaue (dazu Gärten und Parks in Kassel). An vielen Stellen im Kasseler Stadtgebiet fallen zahlreiche Eichen auf, die durch den Künstler Joseph Beuys unter dem Motto „7.000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ zwischen 1982 und 1987 an Straßen und Plätzen angepflanzt wurden.

Kassel wird von der Fulda und den teils innerhalb des Stadtgebiets in diesen Fluss einmündenden Nebenflüssen und Bächen durchflossen, darunter sind Ahne, Drusel (im Unterlauf „Kleine Fulda“ genannt), Geile (im Unterlauf Döll genannt), Grunnelbach, Jungfernbach, Losse, Nieste und Wahle.

Kassels tiefste Stelle befindet sich im nordöstlichen Fuldatal auf 132,9 m ü. NN (Flusspegel etwas nördlich der Gaststätte Graue Katze); zieht man noch die Exklave Kragenhof in diesem Tal mit in Betracht, so befindet sich die tiefste Stelle der Stadt nur wenige Meter unterhalb der Staustufe an der Stadtgrenze zu Fuldatal-Wahnhausen auf nur noch 131,4 m ü. NN. Die Innenstadt liegt am Königsplatz 163 m und am Rathaus 169 m ü. NN hoch und das Schloss Wilhelmshöhe steht auf etwa 285 m ü. NN Höhe.
Die höchste Stelle des zur Stadt gehörenden obgleich stark bewaldeten Gebiets befindet sich mit etwa 615 m ü. NN im Habichtswald am Hohen Gras.

Die höchsten Bauwerke von Kassel sind der alte Kirchturm der Lutherkirche (76 m), der Herkules (70,5 m) und die Doppel-Türme der Martinskirche (69 m), nicht jedoch der 186 m hohe Fernmeldeturm Habichtswald auf dem Essigberg, weil er außerhalb des Stadtgebiets steht.

Nachbargemeinden

Die folgenden Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Kassel. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören alle – mit Ausnahme von Staufenberg, das Teil des Landkreises Göttingen in Niedersachsen ist – zum Landkreis Kassel: Ahnatal, Vellmar, Fuldatal, Staufenberg, Nieste, Niestetal, Kaufungen, Lohfelden, Fuldabrück, Baunatal, Schauenburg, Habichtswald. Davon wachsen Vellmar und Fuldatal im Norden, Kaufungen im Osten, Lohfelden im Südosten und Baunatal im Süden immer näher an das Stadtgebiet heran.

Stadtgliederung und Stadtentwicklung

Das Stadtgebiet von Kassel ist in 23 Ortsbezirke eingeteilt, von denen jeder einen Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden hat. Die Ortsbeiräte werden alle 5 Jahre von der Bevölkerung der Ortsbezirke direkt gewählt. Der Ortsbeirat ist zu allen wichtigen Fragen, die den Ortsbezirk berühren, zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt jedoch der Stadtverordnetenversammlung der Gesamtstadt Kassel.

Beschriftetes Panorama von Kassel, aufgenommen vom Herkules
Beschriftetes Panorama von Kassel, aufgenommen vom Herkules

Stadtteile und angrenzende Gemeinden

Neben den historisch gewachsenen Stadtteilen sind einige ehemals selbstständige Gemeinden und Gemarkungen nach Kassel eingemeindet worden. Die Grenzen dieser Stadtteile stimmen zum Teil nicht mit den gemeindepolitischen Grenzen der 23 Ortsbezirke überein. Das Jahr der Eingemeindung findet sich in Klammern.

Ortsbezirk Stadtteil, Siedlung, Bezirk Einwohner (31. Dez. 2010)[2]
01 Mitte Terrasse (Weinberg), Oberneustadt, Schöne Aussicht, Entenanger, Bahnhofsviertel (Lutherplatz) 7767
02 Südstadt Auefeld, Karlsaue 7080
03 Vorderer Westen Tannenwäldchen, Samuel-Beckett-Anlage, Goethe-Anlage 15562
04 Wehlheiden (1899) Park Schönfeld 13636
05 Bad Wilhelmshöhe Wilhelmshöhe (1906), Mulang, Wahlershausen (1906), Marbachshöhe, Neuholland 11958
06 Brasselsberg 3995
07 Süsterfeld-Helleböhn documenta urbana, Süsterfeld, Holzgarten 5819
08 Harleshausen (1936) Zum Feldlager, In der Aue 12728
09 Kirchditmold (1906) Hessenschanze 10488
10 Rothenditmold (1906) Rothenberg, Mittelfeld 6516
11 Nord-Holland Schillerviertel, Friedrich-Wöhler-Siedlung, Hegelsberg, Campus HoPla 14080
12 Philippinenhof-Warteberg Am Sandkopf, Von-Trott-zu-Solz-Siedlung 4066
13 Fasanenhof (1926) Eisenschmiede, Bossental 8438
14 Wesertor Pferdemarkt, Finkenherd 9029
15 Wolfsanger-Hasenhecke Wolfsanger (1936), Kragenhof 6732
16 Bettenhausen (1906) Eichwald, Salzmannshausen, AEG-Wohnstraße 8213
17 Forstfeld Am Lindenberg 6742
18 Waldau (1936) Industriepark, Fuldaaue, Alt-Waldau 6439
19 Niederzwehren (1936) Märchenviertel, Keilsbergsiedlung 11263
20 Oberzwehren (1936) Brückenhof, Mattenberg 12807
21 Nordshausen (1936) 2053
22 Jungfernkopf Osterberg 3813
23 Unterneustadt Blücherviertel, Hafenstraße 3888
Dönche
Stadtentwicklung durch Eingemeindungen seit 1899
Ortsbezirke Kassels und die angrenzenden Gemeinden
Gebiet des Zweckverbandes Raum Kassel (ZRK)

Innerhalb der Kasseler Ortsbezirke gibt es zum Teil noch Siedlungen mit eigenem Namen, etwa Mulang, Marbachshöhe und Wahlershausen die zum Ortsbezirk Bad Wilhelmshöhe gehören, die etwas abseitige Exklave Kragenhof, die zum Ortsbezirk Wolfsanger-Hasenhecke gehört, Osterberg, der zum Ortsbezirk Jungfernkopf gehört, oder das Blücherviertel, das zum Ortsbezirk Unterneustadt gehört. Nicht als Ortsbezirk sondern als ortsbezirksfreies Gebiet zählt die Dönche, die sich als unbebautes Naturschutzgebiet im Südwesten von Kassel befindet.

Der Zuschnitt der Kasseler Stadtgrenzen weist eine Besonderheit auf. Die in den 1970er Jahren durchgeführte Gebietsreform in Hessen führte zu keinen Eingemeindungen in die Stadt Kassel, wodurch das Stadtgebiet bis heute durch die Grenzen von 1936 definiert wird. Während andere deutsche Großstädte ihre Bevölkerungszahl durch den Neuzuschnitt der kommunalen Grenzen teilweise beträchtlich vergrößert haben, so ist die Einwohnerzahl Kassels, innerhalb gewisser Schwankungen, gleich geblieben. Diese Zahl ist jedoch genau genommen nicht repräsentativ, da im Gegenzug die unmittelbaren Nachbargemeinden Kassels selbstständig blieben und von der Gebietsreform profitierten. Hier stiegen Einwohnerzahl und damit einhergehend, Steuereinnahmen aus Einkommens- und Gewerbesteuer kräftig, was letztlich zu einer Schieflage der kommunalen Finanzkräfte und konkurrierenden Interessen geführt hat. Dies, obwohl die Siedlungsflächen teilweise nahtlos ineinander übergehen.

In der Agglomeration der Stadt leben nahezu 450.000 Einwohner. Um die interkommunale Zusammenarbeit und den fairen Interessenausgleich zu fördern, wurde daher schon vor über 30 Jahren der Zweckverband Raum Kassel (ZRK) gegründet, der als Planungsverband hauptamtlich für seine Mitgliederkommunen und den Landkreis Kassel arbeitet. Es bestehen Überlegungen, die durch die Kommunalreform 'verpassten' Chancen langfristig durch die Bildung einer Stadtregion (wie z. B. die Stadtregion Frankfurt) zu kompensieren.

Problem der Entwicklung ist, dass die Grundlage des ZRK insgesamt von einer starken Autonomieauslegung der Teilnehmergemeinden, insbesondere der Stadt Kassel, geprägt wird. Die oberzentrale Funktion Kassels sowohl im Verbandsgebiet als auch im Bereich des Regierungsbezirks Nordhessen (Kassel) haben die Entwicklung einer dezentralen Suburbanisierung seit den 1970er Jahren bis in die aktuelle Siedlungsrahmenkonzeption hin verstärkt, wie die Ausweisung und Erschließung neuer Flächen für Wohnen und Gewerbe belegen. Eine alternative Entwicklung, etwa die Förderung von Binnenentwicklungen (Ortskerne) gegenüber einer Zersiedlung an Ortsrändern und der Peripherie findet nur langsam Anklang innerhalb der kommunalen Planung.

Baunatal | Niestetal | Kaufungen | Lohfelden | Vellmar | Fuldatal | Fuldabrück | Habichtswald | Ahnatal | Schauenburg | Staufenberg

Flächennutzung

Kasseler Stadtgebiet: insgesamt 106,77 km²

Flächennutzung 2003 2009
Gebäude- und Freiflächen 34,5% 35%
Waldgebiete 21,6% 21,6%
Landwirtschaft 17% 15,9%
Verkehr 13% 12,9%
Erholung 10% 10,6%
Wasser 2% 2,1%
andere Nutzung 1,5% 1,5%
Betriebsfläche 0,4% 0,4%

Geschichte

Stadtplan Kassels von Matthäus Merian, 1648
Hauptartikel: Geschichte der Stadt Kassel

Die erste urkundliche Erwähnung Kassels geht auf das Jahr 913 zurück. Sie ist der erste schriftliche Beleg für die Existenz Kassels und damit der Beweis, dass die Stadt auf eine mehr als tausendjährige Entwicklung zurückblicken kann. Zunächst konnte man jedoch nicht von einer Stadt sprechen. Vielmehr stand an der Stelle des heutigen Regierungspräsidiums eine Befestigungsanlage, in deren Schutz sich in den nächsten Jahrhunderten eine Siedlung entwickelte, deren geringe Ausdehnung man heute noch an dem Straßenzug „Graben“ ablesen kann. Der ehemalige fränkische Königshof, von dessen Namen Chassella sich auch der Stadtname ableitet, wurde um 1150 als Residenz der Grafen des fränkischen Hessengaus, d. h. der Gudensberg, ausgebaut. 1189 war Kassel erstmals als Stadt im heutigen Sinne bezeugt. 1239 erneuert Landgraf Hermann II. der Jüngere von Thüringen einige Stadtrechte [3], und 1277 wird Kassel Hauptresidenz des hessischen Landgrafen Heinrich I. der neugeschaffenen Landgrafschaft Hessen. Seitdem ist die Stadtgeschichte eng verflochten mit den Geschicken der hessischen Regenten. Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelte sich Landgraf Philipp zu einem wichtigen Protagonisten der Reformation. Entscheidend prägte Landgraf Karl das Stadtbild ab 1700 durch seine ambitionierten barocken Bauprojekte, wie die Karlsaue oder den Herkules. Im Siebenjährigen Krieg wechselte die Stadt mehrfach zwischen britisch-deutschen Alliierten und Franzosen, die auf Seiten der habsburgischen Kaiserin kämpften.

Kurz nachdem der Landgraf von Hessen-Kassel 1803 zum Kurfürsten geworden war, besetzten 1806 napoléonische Truppen die Stadt und machten Kassel bis 1813 zur Hauptstadt des neu gegründeten Königreichs Westfalen und Residenz von Napoleons Bruder Jérôme.

Am Ende des Krieges von 1866 wurde Kurhessen, das wie auch das Königreich Hannover auf der Seite Österreichs gestanden hatte, von Preußen annektiert.

Zwischen 1920 und 1925 war Philipp Scheidemann Oberbürgermeister der Stadt Kassel.

Am Abend des 7. November 1938 wurden die Kasseler Synagoge und andere jüdische Einrichtungen in Kassel verwüstet, zwei Tage vor dem 9. November, dessen Pogrome als Novemberpogrome in die deutsche Geschichte eingehen sollten.

Blick im April 1945 vom Königsplatz in die Untere Königsstraße

Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zerstörten mehrere Luftangriffe weite Teile der städtischen Bebauung und forderten viele Menschenleben. Das schwerste Bombardement erlebte die Stadt am 22. Oktober 1943. In dieser Nacht starben über 10.000 Menschen und 80 % der Wohnhäuser wurden zerstört. Weil Kassel, insbesondere in den Altstadtbereichen, eine Stadt mit vielen Fachwerkhäusern war, wurde sie zum perfekten Ziel von Brandbombenangriffen im Rahmen der britischen Moral-bombing-Offensive. Durch den gezielten Massenabwurf von Phosphor- und Stabbrandbomben entstand durch das in Brand gesetzte Holz ein Feuersturm wie z. B. auch in Dresden, Hamburg, Pforzheim und Darmstadt.

Die Bewerbung Kassels 1949 als neue Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland war nicht erfolgreich. Neben Kassel hatten sich auch die Städte Bonn, Frankfurt am Main und Stuttgart um den Regierungssitz beworben. Einer der Hauptgründe, den die eigens zur Prüfung der vier Bewerber gebildete Kommission in ihrem Abschlussbericht für den Parlamentarischen Rat anführte, war die exponierte Lage Kassels an der damaligen innerdeutschen Grenze.[4] Kassel wurde dafür aber 1953 Sitz sowohl des Bundesarbeitsgerichts als auch des Bundessozialgerichts.

Als Begleitprogramm zur Bundesgartenschau von 1955 wurde von Arnold Bode die documenta initiiert, die sich seitdem zu der weltweit bedeutendsten Ausstellung moderner Kunst entwickelt hat.

Eingemeindungen

Blick vom Bergpark Wilhelmshöhe am Neuen Wasserfall nach Kassel-Kirchditmold (mit Kirche; im Hintergrund der Kaufunger Wald;
nach NO; 7. Dezember 2003)

Ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, die nach Kassel eingegliedert wurden:

Jahr Orte Zuwachs in ha
1899 Wehlheiden 372
1906 Wahlershausen, Kirchditmold, Rothenditmold, Bettenhausen 1.770
1926 Gutsbezirk Fasanenhof 142
1928 Gutsbezirk Oberförsterei Kirchditmold, Wilhelmshöhe,
Kragenhof, Oberförsterei Elend
2.968
1936 Waldau, Niederzwehren, Oberzwehren, Nordshausen,
Harleshausen, Wolfsanger
2.483

Einwohnerentwicklung

1899 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000 Einwohnern, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf 216.000, was den historischen Höchststand bedeutete. Ende Juni 2005 lebten in Kassel nach Fortschreibung des Hessischen Statistischen Landesamtes 194.176 Menschen mit Hauptwohnsitz. Das Regierungspräsidium Kassel, Abteilung Regionalplanung, rechnet bis 2020 mit einem Rückgang der Bevölkerungszahl auf 175.000.

Ausländeranteil

In Kassel leben ca. 24.125 Ausländer (Daten von 2010), wobei die große eritreische Gemeinde zu beachten ist. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt 12,5 % und liegt damit über dem Durchschnitt von etwa acht Prozent in Deutschland. Da allerdings generell ausländische Mitbürger wesentlich häufiger in Großstädten über 100.000 Einwohnern leben als deutsche Staatsangehörige (47 % zu 29 % der jeweiligen Bevölkerungsgruppe), ist der Ausländeranteil bezogen auf Städte dieser Größenordnung (etwa 15 % Ausländeranteil in Westdeutschland) unterdurchschnittlich.

Die Verteilung auf das Stadtgebiet ist sehr unterschiedlich. So beträgt der Ausländeranteil im Jungfernkopf 3,9 % und in der Nordstadt 32,4 %.

Religionen

Christentum

Kassel gehörte vor der Reformation zum Erzbistum Mainz. 1526 leitete Landgraf Philipp in Hessen die Reformation ein. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts verordnete der Landgraf von Hessen-Kassel, Moritz der Gelehrte, das reformierte Bekenntnis. Die Kirchenverwaltung der (reformierten) Kirche in Hessen befand sich in Kassel, doch wurden später innerhalb des Landes Hessen-Kassel weitere Konsistorien (Kirchenverwaltungsbehörden) eingerichtet (1704 in Marburg, später auch in Hanau). Die Kasseler Behörde verwaltete die reformierten Gemeinden. Ab 1731 wurde den Lutheranern ein eigener Gottesdienst und ein eigener Geistlicher zugestanden, weil sich Hessen seinerzeit mit dem lutherischen Schweden verbündet hatte. Erst nach dem Übergang des Kurfürstentums Hessen an Preußen (1866) wurde 1873 ein einheitliches Konsistorium für den gesamten Regierungsbezirk Kassel innerhalb der Provinz Hessen-Nassau eingerichtet (dagegen richtete sich die Hessische Renitenz). 1907 kam es in der Folge von Predigten des Evangelisten Heinrich Dallmeyer zu einer Erweckungsbewegung, deren Auswüchse zur Ablehnung der aufkommenden Pfingstbewegung durch die evangelikale Gemeinschaftsbewegung führt (dazu Berliner Erklärung und Kasseler Erklärung). Die später mit „Evangelische Landeskirche in Hessen-Kassel“ benannte Kirche vereinigte sich 1934 mit der Evangelischen Landeskirche in Waldeck zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Innerhalb dieser Landeskirche gehören die Kirchengemeinden Kassels – sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören – zu den Kirchenkreisen Kassel-Mitte, Kassel-Ost und Kassel-West (ab 1. Januar 2005: Stadtkirchenkreis Kassel) des Sprengels Kassel.

Die neue apostolische Gemeinde Cassel wurde am 1. Februar 1900 gegründet und bezog ihr erstes gemietetes Lokal in der Gießbergstraße 5. Dieses Lokal diente fortan als Versammlungsstätte der stetig wachsenden Zahl der Gläubigen und Gäste. Die Neuapostolische Kirche im Kirchenbezirk Kassel umfasst derzeit fünf Stadtgemeinden und 10 Gemeinden in der Region mit insgesamt über 2000 Mitgliedern.

Eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) gibt es in Kassel seit 1847. Heute sind im Kasseler Stadtgebiet drei Baptistengemeinden tätig mit insgesamt 550 getauften Mitgliedern. Sie gehören zur Evangelisch-Freikirchlichen Vereinigung Hessen-Siegerland. In Kassel befindet sich der Verlag der deutschen Baptisten, der – nach seinem Gründer benannt – als Oncken Verlag firmiert.

Seit 1910 besteht die Freie evangelische Gemeinde in Kassel. Im Jahr 2000 kam eine zweite hinzu. Die Urgemeinde ist in Wilhelmshöhe in der Kurhausstrasse ansässig. Die neue in der Sandershäuserstraße in Bettenhausen. Beide gehören zum Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland.

1873 wurde die evangelisch-lutherische St. Michaelisgemeinde gegründet. Sie und weitere Kirchengemeinden traten aus Protest gegen das unierte Konsistorium in Kassel aus der Landeskirche aus und schlossen sich zur Renitenten Kirche ungeänderter Augsburger Konfession in Hessen zusammen. Heute gehört die etwa 300 Mitglieder große Kirchengemeinde als altkonfessionelle Freikirche zum Kirchenbezirk Hessen-Nord der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Die Kirche wird auch als Althessische Kirche bezeichnet.

Neben diesen gibt es eine mormonische, eine evangelisch-methodistische und eine unitarische Gemeinde in Kassel.

Nachdem sich reformationsbedingt alle katholischen Gemeinden in Kassel aufgelöst hatten, gibt es seit 1731 wieder römisch-katholische Gemeindeglieder in Kassel. Ab 1776 wurden wieder Gottesdienste zugelassen, zumal der damalige Landgraf Friedrich II. selbst römisch-katholisch geworden war. Der Anteil der römischen Katholiken vergrößerte sich danach stets, so dass sich bald wieder eigenständige Kirchengemeinden bildeten. Diese gehören seit 1821 zum Bistum Fulda. Innerhalb dieser Diözese gehören sie heute zum Dekanat Kassel-Hofgeismar.

Die alt-katholische Gemeinde, die nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem für die heimatvertriebenen Alt-Katholiken aus dem Sudetenland (Bistum Warnsdorf) gegründet wurde, hat im Vorderen Westen ihr Gemeindezentrum. Als Diaspora-Gemeinde erstreckt sie sich über ganz Nordhessen und schließt den westlichen Teil Thüringens mit ein.

In Kassel bestehen darüber hinaus auch einige orthodoxe Kirchengemeinden. Darunter eine rum-orthodoxe, eine russisch-orthodoxe (Gemeinde zu Ehren der Heiligen Neumärtyrer Russlands) sowie eine serbisch-orthodoxe Gemeinde. Die Gottesdienste der russisch- und der serbisch-orthodoxen Gemeinde werden in der altkatholischen Kirche gefeiert.

In Kassel gibt es außerdem mehrere Versammlungen der Zeugen Jehovas.

Islam

Es gibt in Kassel verschiedene islamische Gemeinden über das ganze Stadtgebiet verteilt. Im Jahr 2008 legte Oberbürgermeister Bertram Hilgen den Grundstein für eine Moschee für etwa 300 Gläubige in Mattenberg. Dem Projekt, das dem Rathaus im Jahr 2001 vorgelegt worden war, war eine kontroverse Debatte vorausgegangen.[5]

Judentum

Die neue Synagoge an der Mosenthalstraße

Seit dem Mittelalter ist eine jüdische Gemeinde in Kassel nachgewiesen. Sie bestand ununterbrochen bis in die dreißiger Jahre des zwanzigsten Jahrhundert fort, als die Barbarei der Nationalsozialisten auch in Kassel das jüdische Leben nahezu beendete. Von 2301 Menschen jüdischen Glaubens (1933) gründeten etwa noch 300 Menschen die Gemeinde nach dem Ende der NS-Diktatur neu. Durch starken Zuwachs in den 90er Jahren ist die Gemeinde 2006 wieder auf etwa 1300 Gemeindemitglieder angewachsen. Seit dem Jahr 2000 wurde die Neue Synagoge unweit des Standorts der alten Synagoge in der unteren Königsstraße fertiggestellt.

Politik

Die kreisfreie Stadt Kassel wird seit dem 1. April 2006 von einer Koalition aus SPD und Grünen regiert.

Der Verwaltungsaufbau der Stadt Kassel richtet sich nach der Hessischen Gemeindeordnung. Danach besteht die Stadtverordnetenversammlung als oberstes Organ der kommunalen Selbstverwaltung aus 71 von den Bürgern der Stadt gewählten Stadtverordneten.

Der Magistrat als ausführendes Organ besorgt die laufende Verwaltung der Stadt und besteht aus dreizehn ehrenamtlichen und fünf hauptamtlichen Stadträten von denen der Oberbürgermeister den Vorsitz innehat. Die Stadt Kassel ist in 23 Ortsbezirke unterteilt, deren Bürger jeweils einen Ortsbeirat wählen. Der Ortsbeirat wiederum wählt aus seiner Mitte einen Ortsvorsteher.

Historisch stand an der Spitze der Stadt Kassel der Rat. Die Bürgermeister vertraten die Gemeinde gegenüber dem Rat. Die Zahl der Bürgermeister schwankte zwischen 4 und 8. Sie wurden von den Zünften und der übrigen Bürgerschaft bestellt. Die Bürgermeister hatten Sitz und Stimme im Rat und überwachten das Finanz- und Steuerwesen der Stadt. Im Königreich Westphalen standen ein Maire und ein Munizipalrat nach französischem Vorbild an der Spitze der Stadt. In kurhessischer Zeit trat 1834 die hessische Gemeindeordnung in Kraft. Danach hatte Kassel einen Oberbürgermeister und einen Bürgermeister als leitenden und vollziehenden Beamten neben der Stadtverordnetenversammlung als mitverwaltende Instanz.

Stadtoberhäupter

Oberbürgermeister der Stadt Kassel ist seit dem 22. Juli 2005 Bertram Hilgen (SPD).

(seit 1821)

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung ist das oberste Organ der Stadt und besteht in Kassel aus den Stadtverordneten, die in Fraktionen organisiert sind. Ihre politische Zusammensetzung wird alle 5 Jahre bei der Kommunalwahl durch die Wahlbevölkerung der Stadt bestimmt. Wählen darf, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat und Deutscher Staatsbürger im Sinne des Grundgesetzes oder Staatsangehöriger eines der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist. Für alle gilt, dass sie seit mindestens drei Monaten in der Stadt gemeldet sein müssen.

Bei der Kommunalwahl am 27. März 2011 wurden die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung und der 23 Ortsbeiräte für die Stadt Kassel für die Wahlzeit vom 1. April 2011 bis 31. März 2016 gewählt.

Wappen

Der hessische Löwe und das Wappen an der Eingangstreppe des Kasseler Rathauses

Blasonierung: Das Wappen zeigt in blau einen silbernen Schrägrechtsbalken. Im rechten Obereck befinden sich 6 und im linken Untereck 7 schräglinks gestellte, 3 blättrige silberne Kleeblätter. Die Stadtfarben sind Blau-Weiß.

Bedeutung: Die Kleeblätter als Stadtzeichen sind schon seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar, und zwar als Wasserzeichen von Papier. Der Schrägbalken, der früher auch als Wellenbalken zu sehen war, ist ebenfalls seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar und bezieht sich wohl auf die Lage an der Fulda, womit man von einem „redenden“ Wappen spricht. Weshalb gerade 13 Kleeblätter abgebildet sind, lässt sich historisch nicht eindeutig belegen, ebenso wenig wie die Bedeutung der Kleeblätter. Hierüber gibt es unterschiedliche Ansichten. So sind z. B. einige Experten der Meinung, der silberne Balken symbolisiere die Fulda, die sechs im oberen und sieben im unteren Teil des Wappens enthaltenen Kleeblätter repräsentierten die Zahl der Ratsherren auf den jeweiligen Seiten des Flusses. Eine andere Lesart, die Kasseler Schüler früher lernten, besagt, dass die Kleeblätter Fischerhäuser links und rechts der Fulda symbolisierten.

Städtepartnerschaften

Kassel unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

Als ehemalige Residenzstadt wurde Kassel später Verwaltungs- und Behördensitz. Die Messe Kassel wurde 1763 gegründet. Seit dem 19. Jahrhundert gibt es vor allem Maschinenbau, speziell Lokomotiv- und Waggonbau sowie Rüstungsindustrie (Henschel-Werke, Wegmann, Credé, Gerhard-Fieseler-Werke, Junkers (Motorenbau Werk Kassel), Bombardier); Komponenten des Transrapid werden in Kassel gefertigt. Ab 1935 für einige Jahrzehnte große Kunstseidenproduktion (Spinnfaser AG).

Kassel wurde relativ spät durchgreifend industrialisiert (ab ca. 1890) und hat seit den 1970er Jahren bedeutende industrielle Großbetriebe verloren. Dennoch ist Kassel Sitz einiger umsatzstarker Unternehmen, z. B. der Erdölkonzern Wintershall und Erdgaslieferant Wingas sowie der Kali- und Salz-Produzent K+S. Zwar ist das Volkswagenwerk Kassel durch die Gründung der Stadt Baunatal nun nicht mehr direkt in Kassel niedergelassen, doch befindet sich unter anderem im Unternehmenspark ein Original Teile Center der Volkswagen AG.

Einen Namen machen sich Kassel und die Region mit ihren Instituten, Verbänden und Unternehmen im Bereich der regenerativen Energien und Energieeffizienz, wie zum Beispiel dem Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET), dem Zentrum für Umweltbewusstes Bauen e. V. (ZUB), der Gesellschaft für Rationelle Energieverwendung (GRE) oder dem Kompetenznetzwerk Dezentrale Energietechnologien (deENet). Größtes Unternehmen im Bereich Photovoltaik ist die SMA Solar Technology. Ab 2009 wurde zusammen mit der Gemeinde Lohfelden das Gewerbegebiet Am Lohfeldener Rüssel erschlossen.[7] Es gelang zahlreiche Unternehmen anzusiedeln, sowohl aus dem Dienstleistungssektor, als auch Fertigungsbetriebe z.B. aus dem Maschinenbau.

Die Arbeitslosigkeit betrug im August 2010 10,3 %.[8]

Verkehr

Straßenbahn auf der Oberen Königsstraße
Zwei Züge der Regiotram in Höhe des Scheidemannplatzes

Durch seine zentrale Lage ist Kassel gut zu erreichen. Die Stadt liegt an den Bundesautobahnen 7, 44 und 49 und an der Neubaustrecke Hannover–Würzburg des ICE-Netzes. Neben dem Fernbahnhof Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe verbindet die RegioTram über den Hauptbahnhof Kassel direkt das Regional-Schienennetz der Bahn mit dem Netz der Kasseler Straßenbahn als S-Bahn-ähnliches System (Karlsruher Modell), das Stadtzentrum ist somit ohne Umstieg direkt aus dem Umland anzufahren. Die Innenstadt und viele angrenzende Gemeinden werden durch die Straßenbahn Kassel sowie Busse erschlossen.

Weiterhin befindet sich in Calden der Verkehrsflughafen der Stadt, der ab 2012 durch einen Neubau ersetzt wird.

Straßen

Eisenbahn

Kassel Hauptbahnhof mit Himmelsstürmer

Durch den am 29. Mai 1991 eröffneten und zuvor neu errichteten Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe, der direkt an der Neubaustrecke Hannover-Würzburg errichtet wurde, ist Kassel über verschiedene Schnellfahrstrecken an das ICE-Netz mit den folgenden Städten angeschlossen:

Darüber hinaus ist Kassel auch an das Netz aus Intercity-Linien angeschlossen. Bis ins Jahr 2006 wurde Kassel auch von verschiedenen Interregio-Linien angefahren.

Der als Kopfbahnhof am Nordwestrand der Kasseler Innenstadt erbaute Hauptbahnhof, der seit der Fertigstellung des Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe neben der Funktion als Bahnhof auch als Veranstaltungszentrum Kulturbahnhof fungiert, wird vom Regionalverkehr und einigen IC-Linien bedient. Im September/Oktober 2005 begannen dort die baulichen Maßnahmen zur Anbindung des Kasseler Stadtgebiets an die RegioTram, welche im August 2007 beendet wurden.

Omnibus und Straßenbahn

Die Stadt verfügt über ein für ihre Größe verhältnismäßig leistungsfähiges Straßenbahn- und Busnetz. Die von der städtischen Kasseler Verkehrs-Gesellschaft betriebenen Bahnen fahren teilweise bis ins Umland, zum Beispiel nach Baunatal und Hessisch Lichtenau. Ein weiterer Ausbau findet mit dem Stadtbahnsystem RegioTram statt, das Ende 2006 seinen Vollbetrieb aufgenommen hat. Die Streckenlänge wird dann eine Länge von 122 km haben. Bis 1966 gab es eine Bahnlinie zum Herkules.
Die Stadt gehört dem Nordhessischen Verkehrsverbund an.

Flughafen

Über den nordwestlich der Stadt liegenden Flughafen Kassel-Calden kann die Kasseler Region mit kleinen Flugzeugen angesteuert bzw. verlassen werden. Der Ausbau des vorhandenen Flughafens stand längere Zeit in der Diskussion bis der Ausbau genehmigt wurde. Ab 2013 soll der neue Regionalflughafen Kassel-Calden den Betrieb aufnehmen. Bislang wird ein Check-in am Vorabend für den etwa 80 km entfernten Flughafen Paderborn/Lippstadt im Hauptbahnhof Kassel angeboten.

Hafen

Ferner hat Kassel einen Hafen; ab hier ist die Fulda, ein Quellfluss der Weser, als Schifffahrtsweg (durch Schleusen und Wehre reguliert) auf der Flussstrecke bis Hann. Münden durch Dampfer (Ausflugsverkehr) und Freizeit- und Sportboote nutzbar. Der Warentransport auf der Fulda wurde einstellt, da die vorhandenen Schleusenanlagen für moderne Frachtschiffe zu klein sind.

Innenstadt

Der Königsplatz auf einer alten Postkarte

Die Kasseler Innenstadt mit Fußgängerzone beruht auf einem völlig neuen städtebaulichen Entwurf, der räumlich am Ort der 1943 schwer zerstörten Fachwerk-Altstadt und der barock-klassizistischen Residenzstadt errichtet wurde. Diese Neuplanungen gehen auf die 1950er Jahre zurück und nehmen auch frühere Planungen des NS-"Wiederaufbaustabs" auf, sie brechen weitgehend mit dem historischen Stadtbild. Einige der kulturgeschichtlich hervorgehobenen und über den Krieg gekommenen Bauten wurden zur Umsetzung dieser Planungen in der Nachkriegszeit abgerissen, andere ließ bereits während des Krieges der lokale "Speer-Wiederaufbaustab" sprengen. Seitens der Stadtregierung wurde politisch-administrativ, das heißt durch die Verweigerung von Wiederaufbau-Genehmigungen gegenüber den zuvor mehrheitlich in ihren zerstörten Geschäftshäusern tätig gewesenen Altbesitzern, die Umgestaltung ermöglicht. Nachdem die Altbesitzer, zwischenzeitlich unter wirtschaftlichem Druck geraten, dem Aufkauf ihrer Grundflächen durch kommunale und landeseigene Bauträger nicht mehr widerstanden, konnte die Bildung von Großparzellen durchgesetzt werden. Andererseits kam im Bereich des Pferdemarkts kleinstädtische NS-Architektur zur Ausführung, die ursprünglich für Landstädte im zu kolonialisierenden Osten entwickelt worden war. Konkurrierende Wiederaufbauplanungen des damaligen hessischen Landeskonservators, die mit dem Planungsinstrument der "historisch kritischen Rekonstruktion" sowohl die alte Stadtstruktur als auch die Anforderungen einer zukunftsfähigen Verkehrsplanung berücksichtigen wollten, wurden hingegen politisch nicht durchgesetzt.

Das propagierte Leitbild der Neuerrichtung der Innenstadt war das der "autogerechten Stadt", Fußgänger wurden im Kreuzungsbereich als Störgröße für den Autoverkehr durch die Schaffung von unterirdischen Querungsmöglichkeiten ausgeschaltet. Mit der Herstellung der Treppenstraße wurde die erste Fußgängerzone Deutschlands am Ort der vom Speer-Wiederaufbaustab vorgesehenen Aufmarschroute vom Hauptbahnhof zum Friedrichsplatz umgesetzt. Nach dem Bau des ICE-Bahnhofs Kassel-Wilhelmshöhe verloren sowohl Hauptbahnhof, heute faktisch ein Regionalbahnhof, als auch die Treppenstraße deutlich an Publikumsfrequenz.

Signifikant ist auch die Veränderung der Einwohnerzahl des Innenstadtbereichs. Den etwa 80.000 Einwohnern der 1930er Jahren stehen heute nur noch etwa 5.000 Einwohnern gegenüber – auf der gleichen Grundfläche.

Seit Ende der 1980er Jahre hat die Geschäftsstruktur der Innenstadt deutliche Veränderungen durch neue Einkaufsgalerien bzw. „Shopping Malls“ und überregionale Filialketten, bei weiterer Zurückdrängung des eingesessenen lokalen Einzelhandels, erfahren. Auch in Kassel wurde zuvor, in Konkurrenz zum Geschäftsbereich der Innenstadt, im „Speckgürtel“ und auf der „grünen Wiese“ der Bau von Einkaufszentren zugelassen. Dieser Rahmen bedingte die weitere Verdrängung traditionell ansässiger aber vergleichsweise kleiner Geschäfte und es stellte sich im Innenstadtbereich eine beliebige, die jeweilige Geschäftslandschaft der Großfiliallisten abbildende Einzelhandelsstruktur mit wenig lokalem Bezug ein. Soziale Randgruppen wurden zwischenzeitlich durch polizeiliche Maßnahmen aus dem öffentlichen Raum zurückgedrängt.

In den 1990er Jahren wurde der Weiterbau der 50er-Jahre-Stadt eingeleitet. Die Stadt wurde vor allem im Bereich der Anlieferungshöfen in der zweiten Reihe (z. B. Neue Fahrt) durch neue Geschäftsgebäude, auch mit einem gewissen Wohnanteil, nachverdichtet. Bei dem Bau des Finanzzentrums im Jahr 2007 an der Kreuzung Altmarkt – der gebauten Ikone moderner Verkehrsplanung der 1950er Jahre – fiel, als besonders qualitätvolle Architektur der 1950er Jahre, das alte Polizeipräsidium dem Abriss anheim.

Mit der Planung und Einführung der Regiotram wurde 2007 durch einen Gleistunnel unter dem Kasseler-Hauptbahnhof das Schienennetz der Deutschen Bahn mit dem der Kasseler Straßenbahn verbunden. Es kommen nun spezielle Regiotramzüge zum Einsatz, die über Land auf dem Schienennetz der DB als Nahverkehrszug operieren und in der Innenstadt den Passagier ohne Umstieg als Straßenbahn ans Ziel bringen.

Medien

Die hessische Landesmedienanstalt (Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien) hat ihren Sitz in Kassel.

Die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA) ist die einzige in Kassel erscheinende Tageszeitung. Ihr Inhaber, die Verlagsgruppe von Dirk Ippen, hat über den Erwerb der HNA von der Dierichs-Gruppe hinaus auch gleichsam den vom ehemaligen Besitzer kontrollierten regionalen Kleinanzeigen- und Werbemarkt übernommen.

Zweimal in der Woche wird das Anzeigenblatt Extra-Tip an alle Kasseler Haushalte verteilt. Es finanziert sich nur durch Kleinanzeigen und Werbeeinnahmen und verfügt über einen kleinen, stark umstrittenen redaktionellen Teil.

Wöchentliche Anzeigenzeitung ist die Paperoni mit Verbrauchertipps und regionalen Informationen und Veranstaltungstipps, die jeden Freitag in rund 1200 Geschäften des täglichen Bedarfs, im Umkreis von ca. 50 km, zur kostenlosen Mitnahme ausgelegt wird.

Das (K)Magazin erscheint monatlich und berichtet über kulturelle Themen der Region Nordhessen.

Seit 2004 erscheint monatlich die von der IG Metall herausgegebene Nordhessische Neue Zeitung, die in Betrieben und Wohngebieten kostenlos verteilt wird.

Außerdem gibt es seit 2006 mit der kassel-zeitung eine nichtkommerzielle, freie Onlinezeitung zur Ergänzung der bestehenden Medien.

Verschiedene Rundfunksender haben Studios in Kassel. Der Hessische Rundfunk betreibt hier sein Studio Kassel und sendet sein Radioprogramm hr4 direkt aus Kassel. Hit Radio FFH hat sein Nordhessenstudio im Haus der HNA und der Radiosender Radio Bob sendet hessenweit aus der Friedrich-Ebert-Straße. RTL Television betreibt im Stadtgebiet eine Nebenstelle.

Der Radiosender Freies Radio Kassel und der Fernsehsender Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel (empfangbar im analogen und digitalen Kabel überregional) sind zwei nichtkommerzielle Bürgersender.

Seit 1972 hat der Merseburger Verlag, ein Kirchenmusikverlag, seinen Sitz in Kassel.

Behörden und öffentliche Einrichtungen

Kassel ist Sitz folgender Einrichtungen, Institutionen und Körperschaften des öffentlichen Rechts

Bundesebene

Landesebene

Gerichte

Das Bundessozialgericht

Kirchen

Städtische Einrichtungen

Die Stadt Kassel unterhält als einzige Stadt in Nordhessen eine Berufsfeuerwehr mit 2 ständig besetzten Feuerwachen.

Sonstige

Bildung und Forschung

Eingang der Hochschule vom Holländischen Platz
Landmarke und Zeichen für die Geschichte der Hochschule am Holländischen Platz
Rückseite der Universitätsbibliothek an der Georg-Foster-Straße
Blick auf das Gottschalkgelände an der Gottschalkstraße 2007

Die bereits zwischen 1633 und 1653 in Kassel bestehende Universität, ein politisch bedingtes Gastspiel der Philipps-Universität Marburg, war nur von kurzer Dauer. Auch die im 19. Jahrhundert bestehende Höhere Gewerbeschule (Polytechnikum), an der u. a. die Chemiker Heinrich Buff, Ludwig Mond, Friedrich Wöhler und Robert Bunsen lehrten und forschten, kann teilweise als Vorläuferin der Kasseler Universität angesehen werden.

Die 1970 als Gesamthochschule Kassel (GhK) gegründete Universität Kassel nahm mit dem Wintersemester 1971/72 den Lehrbetrieb auf. Sinngebend für den Charakter der Hochschulneugründung war ihr Reformansatz. Neben einem hohen Maß an partizipativen und prozessualen Elementen ist die Entwicklung des Kasseler Modells kennzeichnend für den Erfolg des Konzeptes. Die Etablierung integrierter, konsekutiver Diplomstudiengänge und eine starke Praxisausrichtung innerhalb des Projektstudiums sind die Wesensmerkmale des in Kassel sowohl erforschten als auch gelehrten singulären Lehrkonzepts. Darüber hinaus wurden die Ansätze interdisziplinärer Kooperation früh als die Schwerpunkte sozial-, natur- und ingenieurswissenschaftlicher sowie künstlerischer Lehre und Forschung sowie des darauf aufbauenden Studiums verankert.

Im Jahre 2002 wurde der Name der Hochschule in Universität Kassel geändert; damit verbunden war eine Abkehr von dem Reformgedanken und die Hinwendung zu einer Ausrichtung nach dem klassischen Verständnis universitärer Organisation. Seit 2006 haben die neuen Studienordnungen nach Bachelor/Master das Kasseler Modell sukzessive ersetzt. Heute studieren an den zwölf Fachbereichen knapp über 20.000 Studierende. Innerhalb der Universität befindet sich in Teilautonomie die 1777 gegründete Kunsthochschule Kassel. Des Weiteren ist die ehemalige Ingenieursschule in der Wilhelmshöher Allee in die Struktur der Hochschule mit eingegangen.

Neben ihrer inhaltlichen Ausrichtung und experimentellen Geschichte sind insbesondere der Standort der Hochschule in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt hervorzuheben. Nach dem Niedergang und der Schließung der Henschelei entschied sich die damalige Planungsgruppe für die Konversion des traditionellen Kasseler Industriestandortes zugunsten der Gesamthochschule. Ein weiterer Standort, der eine peripher gelegene Campus-Universität zur Folge gehabt hätte, konnte somit zumindest in Teilen vermieden werden. Dennoch befinden sich die Gründungsgebäude des Aufbau- und Verfügungszentrums (AVZ), in denen 1971/72 der Lehrbetrieb aufgenommen wurde, nach wie vor in der Nutzung durch die Universität.

Der Campus am Holländischen Platz wurde seit 1974 entwickelt. Dies begann im ersten Jahr des Denkmalschutzes (1975) mit einem nahezu Komplettabrisses der gesamten Hallenstruktur des Industriekomplexes. Eine postmoderne Interpretation dominiert heute die verwinkelte aber zu den angrenzenden Stadtteilbereichen sich öffnende Baustruktur des Campus. Auf dem sich nördlich der Moritzstraße befindlichen Gelände der ehemaligen Zelt- und Tuchfabrikation Gottschalk&Co. sollen die Fachbereiche am Standort AVZ in Oberzwehren bis 2017 konzentriert werden. Die in Folge der baulichen Konzentration projektierten Neubauten erforderten erneut einen großflächigen Abriss der Bestandsstruktur auf dem Gelände. Lediglich die Torgebäude und eine Produktionshalle, die von der Gottschalkstraße aus gesehen den Anschein romantischer Industriekultur suggerieren sollen, blieben erhalten. Ein Nachnutzungskonzept für den Standort AVZ haben Universität und Stadt noch nicht erarbeitet.

Mit der baulichen Konzentration im Stadtteil Nord-Holland verbunden wird auch eine Zunahme des Verkehrs sein, der sich zwischen Kulturzentrum Schlachthof an der Mombachstraße und dem Holländischen Platz durch die Fluktuation von rund zwei- bis dreitausend Studierenden zusätzlich ergeben wird. Die Hochschule sieht im Zuge der Entwicklung des ScienceParks den Bau eines Parkhauses unmittelbar am Rand des 2006 eröffneten Nordstadtparks vor.

Der ebenfalls zur Hochschule gehörende Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften unterhält darüber hinaus zwei Standorte in Witzenhausen und auf der Staatsdomäne Frankenhausen bei Grebenstein.

Forschungszentren und Institute

Das Zentrum für umweltbewusstes Bauen an der Gottschalkstraße

Sonstige Bildungseinrichtungen und Schulen

Auf einem Gelände am Naturschutzgebiet Dönche befindet sich die Hessische Landesfeuerwehrschule (HLFS). Hier werden Feuerwehrmänner und -frauen aus ganz Hessen aus- und fortgebildet.

Die Katholische Erwachsenenbildung des Bistums Fulda hat ihren Sitz im Regionalhaus[9] Adolph Kolping. Sie ist Mitglied von KEB-Hessen.

Das älteste der Kasseler Gymnasien ist das 1779 gegründete Friedrichsgymnasium. Die Offene Schule Waldau war 2006 einer der Preisträger des Deutschen Schulpreises. Insgesamt bietet Kassel 27 Grundschulen, acht Gesamtschulen, vier Haupt- und Realschulen, sieben berufliche Oberschulen, sieben Gymnasien und gymnasiale Oberschulen, zwei Schulen für Erwachsene (Abendschulen) sowie rund zehn Förderschulen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Brüderkirche, das älteste noch bestehende Bauwerk in Kassel
„Stadtverwaldung“: Eiche von Joseph Beuys vor dem Museum Fridericianum bei Nacht

Bauwerke

In der Innenstadt sind aufgrund der Kriegszerstörung und der Nachkriegs-Stadtplanung nur noch wenige historische Gebäude erhalten:

Die evangelische Brüderkirche ist das älteste Kirchengebäude der Stadt. Im Gebiet der Innenstadt befinden sich weitere historische Baudenkmäler. Zusammen mit dem Renthof und dem Rondell, Martinskirche mit den markanten Türmen der frühen Nachkriegszeit, Ottoneum, Marstall, Ruine des Zeughauses, Karlshospital, Druselturm, Ruine der Garnisonkirche, vereinfacht wiederaufgebaute Karlskirche, Fridericianum mit Zwehrenturm (zeitweilig als Sternwarte genutzt), Altan des ehemaligen Roten Palais, Kirchturm der alten Lutherkirche mit modernem Beton-Neubau und umgebenden Grabdenkmälern des Altstädter Friedhofs.

Im Stadtteil West (Volksmund: „Vorderer Westen“) von Kassel finden sich eindrucksvolle Jugendstil-Gebäude; dabei handelt es sich zumeist um Mietswohnhäuser mit vielfältig gestalteten Fassaden.

Die Architektur der 1950er-Jahre ist mit zahlreichen Gebäuden vertreten, zum Beispiel: Kopfgebäude des Hauptbahnhofs, ehemaliges Hotel Hessenland, Haus der Jugend, Treppenstraße, Altes Polizeipräsidium (2007 abgerissen).

Theater

Bereits im 16. Jahrhundert lassen sich Auftritte englischer Schauspielgruppen am Kasseler Hof nachweisen. Unter Landgraf Moritz wurde 1605 das Ottoneum vollendet, das als erstes feststehendes Theatergebäude Deutschlands gilt. Moritz erhoffte sich eine Reform des deutschen Schauspiels, die allerdings ausblieb. Der Schwerpunkt blieb weiterhin beim englischen Lustspiel. Mit Beginn des Dreißigjährigen Kriegs kam der Theaterbetrieb 1621 in Kassel zum Erliegen. Erst Landgraf Karl ließ das ehemalige Ballhaus am Stadtschloss zum Komödienhaus umbauen, nachdem auch der Marstall des Schlosses gelegentlich für Opern und Komödien genutzt wurde. 1769 erhielt Kassel sein erstes Opernhaus. Es entstand aus dem von Landgraf Friedrich II. angeregten Umbau eines fürstlichen Palais am heutigen Opernplatz. 1909 wurde an der südöstlichen Seite des Friedrichsplatzes ein monumentaler Neubau errichtet, der 1959 durch den Neubau Paul Bodes abgelöst wurde. Der Intendant des Staatstheaters Kassel ist Thomas Bockelmann. Das Orchester des Staatstheaters gilt als eines der ältesten Deutschlands und findet seine erste Erwähnung 1502 als Hofkapelle.

Neben dem Staatstheater gibt es in Kassel zahlreiche Kleinkunstbühnen und Laientheater.

Musik

Kassel verfügt über beachtliche private sowie staatlich geförderte Musikeinrichtungen. Als Beispiele sind zu nennen: das Staatsorchester Kassel (am Staatstheater), das Heeresmusikkorps 2, der Bärenreiter-Verlag, der Fachbereich Musik der Universität Kassel, die Musikakademie, die staatlich geförderte Musikschule Kassel e.V., der Kammermusikverein, das Musikzentrum im Kutscherhaus, das Dock 4, das Kulturzentrum Schlachthof, der Förderverein Kasseler Jazzmusik, das Rockbüro Kassel, Drum & Brass-Band Kassel 1967 g.V., der Musikbunker, der Förderverein für Musik und Kultur e. V., die Kantorei Kirchditmold, der Kasseler Bachchor, das Collegium Vocale an St. Marien, Kassel, das Jugendsinfonieorchester Kassel e.V. und andere.

Archive

In Kassel finden sich mehrere Archive. In städtischer Trägerschaft gibt es das documenta Archiv mit dem Harry Kramer-Archiv und das Stadtarchiv Kassel. Hinzu kommen das Archiv der deutschen Frauenbewegung, das Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes und das Landeskirchliche Archiv der evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Museen und Galerien

Hessisches Landesmuseum am Wilhelmshöher Tor
Hauptartikel: Museen in Kassel

Die Stadt Kassel verfügt über eine Anzahl von bedeutenden Museen und Galerien. Grundlage der heutigen Museumslandschaft in Kassel waren die Sammlungen der Landgrafen und Kurfürsten von Hessen-Kassel. Das Fridericianum, am heutigen Friedrichsplatz, gilt als der erste öffentliche Museumsbau auf dem europäischen Kontinent.

Bibliotheken

Die Universitäts-Bibliothek Kassel ist ein Bibliothekszusammenschluss aus Landes- und Murhardbibliothek der Stadt Kassel und den eigentlichen Bibliotheken der Universität.

Die Stadtbibliothek ist mit zahlreichen Zweigstellen über das Stadtgebiet verteilt.

Gärten und Parks

Bergpark Wilhelmshöhe

Wasserspiele mit Kaskaden und Herkules im Bergpark
Blick von Süden auf den „Lac“; im Hintergrund Schloss Wilhelmshöhe

Der Bergpark Wilhelmshöhe, der sich im westlichen Stadtgebiet Kassels im Habichtswald befindet, ist eine Parkanlage von Weltgeltung bzw. besonderer Schönheit. Darin befinden sich das Schloss Wilhelmshöhe, die Löwenburg (Kassel) und der Herkules, das Wahrzeichen der Stadt.

Um 1700 wurde der Bergpark von Landgraf Karl als barocke Parkanlage begonnen. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde er teilweise zu einem englischen Landschaftsgarten umgestaltet. In den Sommermonaten finden dort zweimal wöchentlich die sehenswerten Kasseler Wasserspiele statt.

Bevor es auf Avus und Nürburgring Rennen gab, fuhren Idole wie Caracciola, Jörns oder Rosenberger 1923-1927 im Bergpark Autorennen um den Bergpreis von Kassel. 1951-1954 belebten Motorradrennen diese Tradition, die erste hessische Bundesgartenschau von 1955 beendete diese Aktivitäten. Seit 2005 erinnern Oldtimerrennen wieder an diese vergessene Zeit.

Die Parkausläufer ragen in den Stadtteilen Bad Wilhelmshöhe, Kirchditmold und Harleshausen z.T. deutlich in bewohntes städtische Gebiet hinein. Diese Waldzungen dienen seit Jahren den in den Nordhessischen Waldgebieten ansässigen Waschbärenpopulationen als Einfallswege und führen zu erheblichen Irritationen im Bereich Bausubstanzschädigung und Abfall- / Müllentsorgung. Kassel wird gern auch international als Waschbärenhauptstadt Europas bezeichnet.

Karlsaue und Fuldaaue

Die Orangerie in der Karlsaue

In der Kasseler Fulda-Niederung befinden sich die Karlsaue und die Fuldaaue. Gemeinsam bilden diese beiden unmittelbar benachbarten Parks eine der größten innerstädtischen Parkanlagen und eines der weitläufigsten parkartigen Naherholungsgebiete Deutschlands, in dem 1955 (Karlsaue) und 1981 (Karls- und Fuldaaue) jeweils eine Bundesgartenschau stattfand.

Die Karlsaue befindet sich im Gebiet des Stadtteils Südstadt, sie ist eine ursprünglich barocke, innerstädtische Parkanlage am westlichen Fuldaufer, die bis an die Innenstadt von Kassel bzw. an den Friedrichsplatz heranreicht. Die Parkanlage, die auf dem flachen Gelände einer ehemaligen Fuldainsel angelegt wurde, beinhaltet zahlreiche künstlich angelegte Gewässer wie Teiche, Seen und Gräben, die die barocke Grundkonzeption der Anlage heute noch veranschaulichen. Auf chaussierten Wegen kann man die Anlage durchwandern. Über Fußgängerbrücken gelangt man in die Fuldaaue. In der Karlsaue befindet sich die Orangerie mit dem Museum für Astronomie und Technikgeschichte, dem Marmorbad sowie der Blumeninsel Siebenbergen.

Die Fuldaaue – gebräuchlicher Buga, nach der Bundesgartenschau – befindet sich der Karlsaue am anderen Fuldaufer gegenüber. Sie wurde zur Bundesgartenschau 1981 auf dem Gelände alter Kieswerke angelegt. Die modern gestaltete Parkanlage beinhaltet einen großen künstlich angelegten See, dessen nördlicher Teil als Naturschutzgebiet abgegrenzt ist. In dem Naturschutzgebiet brüten viele seltene Vögel, während der südwestliche, größere Teil der Anlage der Freizeitnutzung dient.

Die Buga liegt im Stadtteil Waldau und ist eine städtische Anlage, während die Karlsaue ein Staatspark ist und vom Land Hessen unterhalten wird.

Brauchtum und Spezialitäten

Das Wahrzeichen des Volksfestes Zissel, der Zisselhering am Rondell
Der Zisselhering am Zisselbrunnen

Zu den kulinarischen Spezialitäten zählt nach Meinung vieler Kasseler Bürger das Weckewerk, ein aus Fleischnebenprodukten hergestelltes Nahrungsmittel, sowie die Ahle Wurscht (hochdeutsch: Alte Wurst) und der traditionelle Speckkuchen. Eine in ganz Hessen beliebte Essensbeilage ist die Griene Soße (hochdeutsch: Grüne Soße). Kasseler ist allerdings keine Kasseler Spezialität, sondern nach dem Berliner Metzger Cassel benannt worden.

Man unterscheidet die Einwohner der Stadt zwischen Kasselern, Kasselanern und Kasselänern. Kasseler ist jeder Zugezogene, während Kasselaner in Kassel geboren sind. Kasseläner sind in Kassel geboren und beide Elternteile sind Kasselaner. Die Eigenschaft bleibt auch bei einem Wegzug aus der Stadt erhalten. Unbekannt ist die Herkunft dieser Differenzierung, die keine Rechte oder Pflichten begründet. Sie dürfte einmalig im deutschen Sprachraum sein.

Kasselänern zu folgen, die sich auf Kasselänerisch unterhalten, kann sich für Auswärtige als schwierig erweisen.

  • „Gehädd dä Rädde däh?“ (= Gehört der Hund [eigentlich: Rüde] dir/Ihnen?)
  • „’s schigget!“ (= Es reicht / Es ist genug!)
  • „alszus grade uss“ (= Immerzu geradeaus)
  • „Wiste dann au ’n Stück Kuan?“ (= Willst du auch ein Kuchenstück?)
  • „widden Wecke?" (= Willst du ein Brötchen?)
  • „s reint!" (= es regnet!)

Das allsommerliche Fest am Fuldaufer, der Zissel, ist in der ganzen Region bekannt. Ein Brauchtum zum Nikolaustag ist der Glowesabend.

„Europäische Hauptstadt der Waschbären“

Verbreitung der Waschbären in Deutschland

Eine Besonderheit der Kasseler Fauna ist die hohe Besiedlungsdichte mit Waschbären. Nachdem 1937 am Edersee Waschbären ausgesetzt worden waren, haben diese seit etwa 1960 die Wälder um die Stadt und danach auch das Stadtgebiet selbst besiedelt. Galten die Kleinbären zunächst als Neozoen, so werden sie insbesondere in Nordhessen inzwischen zur einheimischen Fauna gerechnet. Die Besiedlungsdichte in Kassel liegt sogar noch höher als in Großstädten in ihrem natürlichen Habitat in Nordamerika. In den in Waldnähe gelegenen Stadtteilen sind Sichtungen ganzer Waschbärgruppen in der Abenddämmerung häufig. Wissenschaftliche Untersuchungen gehen im Stadtgebiet von einer Besiedlungsdichte zwischen 60 und 140 Tieren pro km² aus, also etwa 10.000 Waschbären in Kassel. Damit ist es die mit Abstand größte urbane Kleinbärenpopulation Europas. Eine (in der Vergangenheit fruchtlose) Bejagung im Stadtgebiet findet seit Jahren nicht mehr statt.

Großveranstaltungen

Die Stadthalle Kassel während der Connichi 2005
Umzug während des CSD 2005

Sport

Auestadion: nördliche Seitentribüne von der Gegenseite (SW n. NO); 6. Dez. 2003; KSV HessenWörsdorf 2:1 (0:1)

Fußball

Der KSV Hessen Kassel, bzw. dessen Fußballabteilung, ist seit jeher ein Publikumsmagnet und kann auf eine lange und bewegte Vergangenheit zurückschauen.

1945 gegründet, spielte der Verein ab Anfang der 1980er Jahre, mit Ausnahme der Saisons 1987/88 und 1988/89, in der 2. Bundesliga. 1997 folgte der Konkurs und die Abstufung bis in die Kreisliga. Der Verein wurde daraufhin 1998 wiederbegründet und stieg vier mal in Folge bis in die Oberliga auf. In der Saison 2005/06 gelang schließlich der Aufstieg in die Regionalliga.

Eishockey

Die Kassel Huskies waren 1994 Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey Liga und spielten, mit Ausnahme der Saisons 2006/07 und 2007/08, seitdem in der obersten deutschen Spielklasse. Den größten Erfolg errangen die Huskies 1997 als deutscher Vizemeister. Das Team kehrte unter der Leitung von Stéphane Richer am 25. April 2008 nach zwei Jahren Abwesenheit wieder in die DEL zurück, doch nach der Saison 2009/10 musste für die Betreibergesellschaft Huskies GmbH Insolvenz angemeldet werden. Sowohl die DEL als auch die ESBG erteilten daraufhin keine Spielgenehmigungen mehr und auch der von der Huskies GmbH angestrengte Rechtsstreit scheiterte.

Die Heimspiele trug das Team in der Eissporthalle Kassel am Auestadion aus.

Handball

Handball ist traditionell sehr beliebt in Nordhessen und insbesondere Kassel. Neben dem SVH Kassel (Harleshausen), der seit Jahren für erfolgreichen Handball aus der Region steht und zurzeit in der Regionalliga spielt, trägt auch der Bundesligist MT Melsungen seine Heimspiele in der Kasseler Rothenbachhalle aus.

Leichtathletik

In Kassel sind zahlreiche Leichtathletikvereine ansässig. Der Schwerpunkt liegt hier vor allem im Bereich Mittel- und Langstreckenlauf, was insbesondere auf die Aktivität des ehemaligen Marathon-Bundestrainers Winfried Aufenanger zurückgeht.

Wichtige regelmäßige Leichtathletikveranstaltungen sind das im Juni stattfindende internationale Askina-Leichtathletiksportfest im Kasseler Auestadion, der Kasseler Citylauf mit internationaler Besetzung im Mai sowie der Kasseler-Berglauf zum Herkules. Am 10. Juni 2007 fand die Premiere des Kassel-Marathons statt.

2011 werden im Auestadion die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften ausgetragen.

Wassersport

Wassersportler und -vereine sind in Kassel, aufgrund der Nähe zur Fulda und des angeschlossenen „Buga“-Geländes, reichlich vertreten. Vor allem das Rudern gehört zu den beliebten Wassersportarten. Viele Schulen unterhalten Bootshäuser am Ufer der Fulda und bieten entsprechende Aktivitäten an.

Eine Zeit lang ruderte der ehemalige Weltmeister im Einer, Marcel Hacker, in Kassel.

Zudem gibt es den Motoryacht-Club (MYC), sowie den Hochseesegelverein (HVK) Kassel. Etwas nördlich im Stadtgebiet existiert außerdem ein Hafen. Die DLRG (StV Kassel) ist ebenfalls an der Fulda und in der Fuldaaue beheimatet.

Kassel ist auch die Wiege des deutschen Wasserskisports. 1949 wurde der erste deutsche Wasserskiclub WAK Kassel (Wassersportclub Alt Kassel) gegründet. 1958 fanden auf der Fulda die ersten deutschen Wasserskimeisterschaften statt. Im gleichen Jahr wurde in Kassel der Deutsche Wasserski Verband gegründet. Der WAK Kassel stellte über Jahre Deutsche Meister oder Jugendmeister.

Tischtennis

Der ESV Jahn Kassel gehörte im Tischtennis viele Jahre lang zu den führenden Vereinen in Nordhessen. Die Herrenmannschaft spielte seit 1954 in der Oberliga (damals die höchste deutsche Spielklasse) und seit 1988 in der 2. Bundesliga. 2005 erfolgte der Abstieg in die Regionalliga. 2007 löste sich die Abteilung auf und schloss sich mit dem SVH Kassel zusammen, dessen Mannschaft nun in der Regionalliga spielt.

Tennis

Eine weitere beliebte Sportart in Kassel ist Tennis. Hier sind vor allem die „Wilhelmshöher Open“, das größte regionale und einzige Weltranglistenturnier Nordhessens, zu erwähnen.

Sonstige Sportarten

  • Mit den Kassel Titans, einem American Football-Team des TSV 1891 Oberzwehren, kommt der Meister 2009 der Landesliga Hessen aus Kassel.
  • Der Herkules Baseball Club (auch Herkules Kassel) ist der einzige städtische Baseball-Club und spielt momentan in der hessischen Verbandsliga.
  • Der Bowling-Sportverein Kassel (BSV) ist mit mehreren Mannschaften sowohl in den hessischen Landesligen, als auch in der Bundesliga mit dem aktuellen Vize-Meister (Club „Finale Kassel“) vertreten.
  • Der größte Kampfsportverein Kassels ist Rot-Weiss Kassel. Weitere Kampfsportvereine sind der PSV Grün-Weiss, bei denen unter anderem Judo, Ju-Jutsu, Karate oder auch Taijiquan angeboten werden, sowie das Karateteam Kassel aus Bettenhausen, was besonders durch seine Jugendarbeit hervorsticht.
  • Der Hockey Club Kassel (HCK) bietet neben Hockey auch Lacrosse, sowohl das Damen- als auch das Herrenteam spielen in der Deutschen Lacrosse-Bundesliga des DLaxV
  • Auf dem Golfplatz in der Wilhelmshöhe ist der Golf Club Kassel ansässig.
  • Die Radball-Abteilung des SV Nordshausen spielt in der Radball-Bundesliga.
  • Die Standardformation des Rot-Weiß-Klub Kassel tanzt in der 1. Bundesliga

Persönlichkeiten

Siehe auch

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Literatur

  • Kassel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 9, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, ‎ S. 592.
  • Hessisches Städtebuch; Band IV 1. Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart 1957
  • Kasseler Musikgeschichte. Hg. v. Andreas Wicke. Gudensberg 2004
  • Paul Heidelbach, Karl Kaltwasser [Hrsg.]: Kassel : Ein Jahrtausend hessischer Stadtkultur. Bärenreiter-Verlag, Kassel, 1957.
  • Hugo Brunner: Geschichte der Residenzstadt Cassel. 913-1913. Zur Feier des 1000-jährigen Bestehens der Stadt. Weidlich, Frankfurt am Main, 1978. ISBN 3-8128-0019-5
  • Heinz Körner: Kassels Südstadt; Historische Entwicklung der südlichen Vorstadt. Meister, Kassel, 1990.

Weblinks

 Commons: Kassel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Kassel – Quellen und Volltexte
Wikinews Wikinews: Kassel – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. http://www.stadt-kassel.de/stadtinfo/zahlen/bevoelkerung/
  3. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 467-479.
  4. siehe Bonner Geschichtsblätter Bd. XX, Auseinandersetzungen um den vorläufigen Bundessitz, Bonn 1967
  5. Moscheebau: Der Muezzin ruft bald in Kassel zum Gebet. In: FR-online.de. Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH, 28. August 2008, abgerufen am 29. Juli 2009.
  6. Städtepartnerschaften der Stadt Kassel. Stadt Kassel, abgerufen am 7. August 2010.
  7. interkommunaler Gewerbepark „Am Lohfeldener Rüssel“ - Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH
  8. Kassel. Bundesagentur für Arbeit, 31. August 2010, abgerufen am 6. September 2010.
  9. http://www.katholische-kirche-kassel.de/content/erwachsenenbildung.php/

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  • Kassel — ou Cassel v. d Allemagne (Hesse), sur la Fulda; 185 370 hab. Industr. Anc. capitale de la Hesse …   Encyclopédie Universelle

  • Kassel — (izg. kȁsl) m DEFINICIJA grad u sred. Njemačkoj, od 1955. mjesto gdje se održava prestižna svjetska smotra suvremene umjetnosti Documenta …   Hrvatski jezični portal

  • Kassel — [käs′əl] city in central Germany, in the state of Hesse: pop. 201,000 …   English World dictionary

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