Karte (Computerspiel)

Karte (Computerspiel)
Automapping im freien Spiel Meritous
Eigenes Mapping, falls kein Automapping vorhanden ist.

Als Karte oder Map (engl.) bezeichnet man in Computerspielen eine kartografische Darstellung der Spielumgebung, die der Orientierung dient. Oft wird der Begriff im übertragenen Sinn auch für die Spielumgebungen selbst gebraucht, siehe hierzu Level (Spielabschnitt).

Die Karten können zwei- oder dreidimensional sein (letzteres vor allem bei Weltraum-Spielen, z. B. X-Wing) und reichen in ihrer Gestaltung und Komplexität von einfachen Grundrissplänen (z. B. Doom) bis hin zu genauen Modellen der Spielumgebung (z. B. Operation Flashpoint) mit Darstellung der Topografie, Vegetation und Teilen der Infrastruktur. Je nach Realitätsgrad kann die Karte auch ein richtiges Koordinatensystem enthalten, das der Spieler nutzen muss/kann, um im Spiel Aufgaben bewältigen zu können. Besonderes Augenmerk wird in Flugsimulationen auf ein realitätsnahes Kartenlayout gerichtet, so dass solche Karten unter Umständen den richtigen Navigationskarten sehr genau entsprechen.

Man kann außerdem je nach Typ der Karten zwei Gruppen unterscheiden:

  • Viele Spiele stellen dem Nutzer von Anfang an eine komplette Übersicht der Spielumgebung (der Spielwelt) dar.
  • Andere Spiele, z. B. Rollenspiele, zeigen dem Spieler zunächst nur den Ausschnitt der Umgebung, den seine Spielfigur im Spiel selbst sehen kann. Der Spieler muss seine Umwelt erst erkunden, um weitere Informationen in der Karte angezeigt zu bekommen. Die Karte hat hier die Funktion eines selbstgezeichneten Plans, der immer soweit erweitert wird, wie die Spielfigur in der Spielwelt vorgedrungen ist. Diese automatische Kartografierung wird als Automapping bezeichnet. Somit wird vermieden, das man schon zu Beginn des Spiels Informationen zur Verfügung hat, die den weiteren Spielverlauf beeinträchtigen könnten. In vielen Strategiespielen werden darüber hinaus bereits erkundete Gebiete sowohl auf der Karte als auch in der Spielansicht wieder unsichtbar, wenn der Spieler dort nicht mit eigenen Einheiten vertreten ist (Nebel des Krieges).

Die Funktion des Automappings gab es bis in die 1980er Jahre noch relativ selten. Ohne diese Funktion musste der Spieler die Karten dann, beispielsweise auf kariertem Papier, selbst anfertigen, da insbesondere Rollenspiele oft mit verschachtelten Dungeons ausgestattet sind. Bekannte Spiele ohne Automap sind unter anderem Wizardry, Might and Magic und Eye of the Beholder.

Eine weitere Besonderheit ist, dass in einigen Spielen auf der Karte die gerade aktuelle Position der eigenen Spielfigur und die der (bereits gesichteten) Gegner mit Symbolen angezeigt werden. Die Darstellung der Spielwelt wird somit zu einer animierten Karte, die die virtuelle Realität in Echtzeit wiedergeben kann. In höheren Schwierigkeitsgraden kann diese Darstellung der Akteure aber auch unterdrückt werden (z. B. in Operation Flashpoint).

Siehe auch


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