Karstädt (Prignitz)

Karstädt (Prignitz)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Karstädt
Karstädt (Prignitz)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Karstädt hervorgehoben
53.14972222222211.7534
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Prignitz
Höhe: 34 m ü. NN
Fläche: 252,18 km²
Einwohner:

6.376 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km²
Postleitzahl: 19357
Vorwahl: 038797
Kfz-Kennzeichen: PR
Gemeindeschlüssel: 12 0 70 173
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Mühlenstraße 1
19357 Karstädt
Webpräsenz: www.gemeinde-karstaedt.de
Bürgermeister: Udo Staeck (CDU)
Lage der Gemeinde Karstädt im Landkreis Prignitz
Lenzerwische Lenzen (Elbe) Lanz Cumlosen Groß Pankow (Prignitz) Pritzwalk Gumtow Plattenburg Legde/Quitzöbel Rühstädt Bad Wilsnack Breese Weisen Wittenberge Perleberg Karstädt Gülitz-Reetz Pirow Berge Putlitz Kümmernitztal Gerdshagen Halenbeck-Rohlsdorf Meyenburg Marienfließ Triglitz Landkreis Ostprignitz-Ruppin Putlitz Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Sachsen-AnhaltKarte
Über dieses Bild

Karstädt ist eine amtsfreie Gemeinde des Landkreises Prignitz in Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Karstädt befindet sich im Nordwesten des Landes Brandenburg. Südwestliche Teile des Gemeindegebietes liegen innerhalb des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe - Brandenburg. Innerhalb der Gemeindegrenzen münden die Tarnitz, die Karwe und weitere kleine Flüsse und Gräben in die Löcknitz. An der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern verläuft der Meynbach.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Karstädt gehören folgende Ortsteile:

  • Blüthen (mit Strehlen, Waterloo, Klockow)
  • Boberow (mit Gosedahl)
  • Dallmin (mit Tiefenthal)
  • Garlin (mit Seetz, Sargleben, Bootz, Dargardt)
  • Groß Warnow (mit Klein Warnow [bis 27. Oktober 1937 "Wendisch Warnow"][2] , Kolonie)
  • Karstädt (mit Postlin, Stavenow, Semlin)
  • Kribbe (mit Karwe, Wittmoor, Neuhof)
  • Laaslich (mit Lenzersilge)
  • Mankmuß (mit Mesekow, Birkholz)
  • Nebelin
  • Premslin (mit Glövzin, Neu–Premslin, Kaltenhof)
  • Pröttlin (mit Pinnow, Zapel)
  • Reckenzin (mit Streesow)

Geschichte

Die heutige Gemeinde mit ihren 13 Ortsteilen entstand mit der Gemeindegebietsreform am 31. Dezember 2001, durch welche das Amt Karstädt aufgelöst und die neue Gemeinde Karstädt gebildet wurde.[3]

Karstädt

Karstädt wurde 1271 erstmals urkundlich erwähnt und ist ein altes Angerdorf. Der Ortsname geht zurück auf den Ritter Reinhold aus dem anhaltischen Adelsgeschlecht „von Karstede“, der sich hier niederließ. Bereits im 14. Jahrhundert hat es im Ort eine Kirche gegeben, die aufgrund von Platzmangel 1885 größtenteils abgerissen und an 1895 durch den bis heute erhaltenen Bau ersetzt wurde, der wiederum 1989 umfangreich saniert wurde.

Glövzin und Kaltenhof

Eine Besiedlung der Region gab es bereits in der Jungsteinzeit, aus der Eisenzeit sind Urnen und Grabbeigaben gefunden worden. Vom 6. bis ins 12. Jahrhundert bestanden mehrere kleine slawische Siedlungen.

Glövzin wurde erstmals 1252 urkundlich erwähnt, die Ortsgründung erfolgte jedoch bereits um 1230 durch die Familie von Karstedt. Ab dem 14. Jahrhundert bestand die Bevölkerung Glövzins überwiegend aus Untertanen des Grundherren zu Stavenow und nur noch wenige Höfe im Ort gehörten der Familie von Karstedt. Diese gab im 16. Jahrhundert den Rittersitz in Glövzin auf, nachdem sie 1540 einen Gutshof in Kaltenhof errichtete, ein Ort der 1542 erstmals erwähnt wurde. Zu dieser Zeit existierten in Glövzin 17 Hufner, sechs Kossäten und ein Schneider. Der Pfarrhof war wüst, die Küsterei wurde erst 1558 wieder besetzt. Im Dreißigjährigem Krieg verlor der Ort fast alle seine Einwohner, noch 1686 wurden nur elf männliche Bewohner gezählt.

1742 erfuhr das Gutshaus in Kaltenhof eine Neugestaltung. 1791 lebten in Glövzin 240 und in Kaltenhof 43 Einwohner. Ein Großfeuer in Glövzin im Jahr 1809 zerstörte 15 Bauernhöfe. 1822 wurden die Chaussee und ab 1846 die Eisenbahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin erbaut. Ein durch Blitzschlag verursachter Brand vernichtete 1890 die Dorfkirche in Glövzin, bereits 1896 wurde der Neubau eingeweiht. Im 20. Jahrhundert entstanden viele große Bauernhäuser. Der elektrische Strom hielt 1921 Einzug. 1923 wurde Kaltenhof nach Glövzin eingemeindet. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kamen viele Flüchtlinge in die Region, 1946 zählte man 453 Einwohner. 1971 wurde Glövzin mit Kaltenhof nach Premslin eingemeindet.

Eingemeindungen

Postlin wurde 1974 eingemeindet.[4] Ende 2001 wurden sieben Orte eingegliedert.[3] Drei weitere Orte kamen Ende 2002 hinzu.[5] Boberow und Nebelin folgten in Jahr 2003.[6]

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Blüthen 31. Dezember 2001
Boberow 26. Oktober 2003
Dallmin 31. Dezember 2001
Dargardt 1. Februar 1974 Eingemeindung nach Garlin
Garlin 31. Dezember 2002
Glövzin 7. Mai 1971 Eingemeindung nach Premslin
Groß Warnow 31. Dezember 2001
Klein Warnow 3. Juli 1972 Eingemeindung nach Groß Warnow
Kribbe 31. Dezember 2001
Laaslich 31. Dezember 2001
Lenzersilge 1. Januar 1973 Eingemeindung nach Laaslich
Mankmuß 31. Dezember 2002
Mesekow 3. Juli 1972 Eingemeindung nach Mankmuß
Nebelin 26. Oktober 2003
Pinnow 1. Februar 1974 Eingemeindung nach Pröttlin
Postlin 1. Februar 1974
Premslin 31. Dezember 2001
Pröttlin 31. Dezember 2002
Reckenzin 31. Dezember 2001
Sargleben 1. Februar 1974 Eingemeindung nach Garlin
Seetz 1. Februar 1974 Eingemeindung nach Garlin
Streesow 1. Oktober 1973 Eingemeindung nach Reckenzin
Strehlen 1. Januar 1973 Eingemeindung nach Blüthen

Politik

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde besteht aus 18 Ratsfrauen und Ratsherren und dem hauptamtlichen Bürgermeister.

Bürgermeister

Udo Staeck wurde in einer Stichwahl am 16. November 2003 zum Bürgermeister gewählt.

Wappen

Das Wappen wurde am 26. November 2003 genehmigt.

Blasonierung: „Gespalten und alles in verwechselten Farben: unter einem silbern-roten Schildhaupt, belegt mit einem durchgehenden Schragenkreuz, im rot-silbernen Schild auf der Spaltlinie ein gespaltener Hammer, beseitet rechts von einer Pflugschar und links von einer silbern gestulpten Mütze.“[7]

Flagge

Die Flagge der Gemeinde Karstädt ist viergeteilt und trägt die Farben Rot - Weiß. In der Mitte befindet sich das Wappen der Gemeinde.

Gemeindepartnerschaft

Seit 1991 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Rommerskirchen im Rhein-Kreis Neuss.

Sehenswürdigkeiten

  • Dorfkirchen in Karstädt, Glövzin und Premslin
  • Freiherr-vom-Stein-Denkmal von dem Berliner Bildhauer Helmuth Schievelkamp in Nebelin, enthüllt 1913 [8]
  • asymmetrischer 121 Meter hoher Fernmeldeturm im Ortsteil Pinnow bei 53°12'17" nördlicher Breite und 11°38'35" östlicher Länge.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof Karstädt

Der Wirtschaftsstandort ist einer von 15 Regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg. Dadurch werden ausgewählte zukunftsorientierte Branchen gefördert.

Verkehrsanbindung

Durch die Gemeinde verlaufen die Bundesstraße 5 sowie die Bahnstrecke Hamburg−Berlin, welche in Karstädt einen Halt für Regionalzüge bietet. Das Teilstück Schwerin–Magdeburg der Bundesautobahn 14 wird künftig durch die Gemeinde führen. Geplant sind Anschlussstellen in Höhe Groß Warnow sowie Karstädt.

Persönlichkeiten

  • Gustav von Jagow, geboren 1813 im Ortsteil Dallmin, Regierungspräsident, Reichstags- und Landtagsabgeordneter
  • Heinrich Vogel, geboren 1902 im Ortsteil Pröttlin, deutscher Theologe und Komponist

Quellenangaben

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 249
  3. a b StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  4. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  7. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  8. Karstädt (Prignitz). In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 30, E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 62

Weblinks

 Commons: Karstädt (Prignitz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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