Karpinsk

Karpinsk
Stadt
Karpinsk
Карпинск
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/AltFöderationskreis Ural
Oblast Swerdlowsk
Stadtkreis Karpinsk
Bürgermeister Sergey Bidonko
Gegründet 1759
Stadt seit 1941
Fläche 83 km²
Höhe des Zentrums 210 m
Bevölkerung 28.813 Einw. (Stand: 2009)
Bevölkerungsdichte 347 Ew./km²
Zeitzone UTC+6
Telefonvorwahl (+7)34383
Postleitzahl 624930–624947
Kfz-Kennzeichen 66, 96
OKATO 65 445
Website http://adm-karpinsk.ru/
Geographische Lage
Koordinaten 59° 46′ N, 60° 0′ O59.76666666666760210Koordinaten: 59° 46′ 0″ N, 60° 0′ 0″ O
Karpinsk (Russland)
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Karpinsk (Oblast Swerdlowsk)
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Oblast Swerdlowsk
Liste der Städte in Russland

Karpinsk (russisch Карпинск; bis 1941 Bogoslowsk (Богословск) ist eine Stadt mit knapp 29.000 Einwohnern (Stand: 2009) im asiatischen Teil Russlands in der Oblast Swerdlowsk.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Karpinsk liegt im Norden der Oblast Swerdlowsk am Soswa-Zufluss Turja, 80 km östlich des Uralgebirges und 436 km nördlich der Gebietshauptstadt Jekaterinburg. Unmittelbar östlich an Karpinsk grenzt die Stadt Krasnoturjinsk an; eine andere nahe gelegene Stadt ist Woltschansk 18 km nördlich.

Geschichte

Karpinsk entstand im Jahre 1759 als Siedlung, die zu einem gleichzeitig gegründeten und 1770 fertiggestellten Metallurgiewerk gehörte. Dieses verarbeitete vor allem das in der Nähe reichhaltig geförderte Kupfererz und zählte schon im 18. Jahrhundert zu den führenden Betrieben der Metallbranche in der Uralregion. Nach der hier erbauten Kirche des Evangelisten Johannes (im Russischen Bogoslow – „der Prediger“ genannt) hieß die Lagerstätte Bogoslowskoje und die Ortschaft noch bis 1941 Bogoslowsk.

Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts war Bogoslowsk weithin führend in der Kupferproduktion und aus diesem Grund auch einer der reichsten Orte im Ural. Einige Jahrzehnte später musste der Kupferabbau jedoch eingestellt werden, da die Erzvorkommen zur Neige gingen. Statt dessen wurde hier ab 1911 Braunkohle abgebaut. Von 1939 bis 1941 wurden neue große Bergwerke in Betrieb genommen, was den Ort wachsen ließ. Folglich erhielt er 1941 den Stadtstatus und seinen heutigen Namen zu Ehren des Geologen Alexander Karpinski (1846–1936), der hier geboren wurde.

Von 1945 bis 1949 existierte nahe Karpinsk ein Arbeitslager für Russlanddeutsche und deutsche Zivilisten, die vor allem aus Ostpreußen und Pommern als Zwangsarbeiter hierher verschleppt worden waren. Es waren Frauen und Männer zwischen 15 und 65 Jahren. Die Arbeitsfähigen unter ihnen mussten im Kohlebergbau (Tagebau, stückige Braunkohle), Wohnungsbau, Straßenbau oder im Steinbruch, teilweise auch als Handwerker in verschiedenen Betrieben arbeiten. Saisonal wurden Arbeitsbrigaden als Waldarbeiter in der Taiga eingesetzt. Darüber hinaus bestand in Karpinsk das Kriegsgefangenenlager 504 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[1]

Wirtschaft und Verkehr

Die Industrie der Stadt ist bis heute vor allem auf die Belange der Kohlenförderung ausgerichtet; so wird in Karpinsk die Herstellung von Bergbauanlagen betrieben. In geringerem Umfang gibt es den Braunkohleabbau sowie die Nahrungsmittel- und die Leichtindustrie.

Karpinsk hat einen Eisenbahnanschluss an einer Stichstrecke mit Verbindungen via Krasnoturjinsk nach Serow und über letzteres auch weiter nach Nischni Tagil und Jekaterinburg. Von 1946 bis 1994 hatte Karpinsk ein eigenes Straßenbahnnetz.

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.

Weblinks

 Commons: Karpinsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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