Karoly Doncsecz

Karoly Doncsecz

Károly Doncsecz slowenisch: Karel Dončec (* gegen 30. Mai 1918 in Orfalu, Ungarn; † 12. November 2002 in Körmend, Ungarn) slowenische Töpfer in Ungarn, für seine Arbeit 1984 die Auszeichnung: „Meister der Volkskunst“. Doncsecz wurde in Orfalu geboren und lernte in Magyarszombatfa die Töpferkunst. Die Lehre absolvierte er in Zalaegerszeg, Sümeg und Szentgotthárd. Ab 1940 lebte und arbeitete Doncsecz in Kétvölgy. Seit den 1970-er Jahren war er der einzige slowenische Töpfer Ungarns. Seine Töpferarbeiten wurden in Ungarn und Slowenien in zahlreichen Ausstellungen vorgestellt. Noch während er lebte besuchten ihn in seiner kétvölgyer Werkstatt oft Reisegruppen aus dem Mutterland Slowenien, und Doncsecz erzählte nicht nur von seinem Handwerk, sondern auch Lebensgeschichten vieler Slowenen aus dem Raabgebiet in seiner Muttersprache.

Károly Doncsecz

Leben

Károly Doncsecz wurde in Orfalu (slowenisch Andovci, deutsch Andelsdorf) geboren, im (Komitat Vas). Seine Eltern waren wohlhabende Kleinbauern slowenischer Abstammung. Sowohl sein Vater Károly Dancsecz (1894-1927) als auch seine Mutter Anna Talabér (1900-1920) wurden in Orfalu geboren. Er hatte einen Bruder, István.

Sie verloren sehr früh ihre Eltern. Ihre Mutter ist bei einer Geburt gestorben und auch das Baby ist tot geboren. Sein Vater ist sieben Jahre später an Tuberkulose gestorben. Die zwei verwaisten Gebrüder wurden einen Zeit lang von ihrem Großvater István Dancsecz (1871-1932) erzogen.
Der junge Károly arbeitete einen Zeit lang in Orfalu bei einem Drechsler. Am Anfang wollte er Schneidermeister werden. In Apátsitvánfalva (slowenisch Števanovci, deutsch Stephansdorf) lernte er zuerst die Töpferei kennen, bei einem Töpfer namens Károly Kürnyek. Er empfahl ihm, diesen Beruf zu wählen. Im Jahre 1933 ging er mit 15 Jahren nach Magyarszombatfa. Dort war er 3 Jahre lang Lehrling bei János Zsohár und dort erlernte die Grundkenntnisse. Seine späteren Arbeiten weisen viele Ähnlichkeiten mit dem Töpferstil aus Magyarszombatfa auf. Das schwierigste Stück war der Bugyogakrug. Von 1937 bis 1939 arbeitet er bei Lajos Németh in Egersee (Zalaegerszeg), von dort ging er weiter zum Töpfer István Adorján nach Sümeg. Dort muss er die Motiven vom Tiefland kennen gelernt haben. Auch die Werke des berühmten Töpfermeisters Balázs Badár (1854-1939) aus Mezőtúr nahmen Einfluss auf seine Arbeit. Im Laufe der Zeit sammelte er verschiedene alte Töpferarbeiten aus Windischgebiet, aus der Wart, dem Transdanubien und dem Tiefland, die er als Muster verwendete. Später bewahrte er diese Arbeiten auf einem der Regale seines Lagers als Sehenswürdigkeit auf. Darunter konnte man auch seine ersten Keramiken finden. 1939 betätigte er sich eine kurze Zeit bei János Kerécz in Szentgotthárd, danach kehrte er noch Orfalu heim. In kurzer Zeit heiratete er Anna Gáspár (1920-1984), von der 3 Kinder geboren wurden.

Wegen seiner Heirat gelang er nach Permise (das spätere Kétvölgy (Verica-Ritkarovci), deutsch Permisch und Riegersdorf).

1942 wurde er in die Armee gemustert und nach Klausenburg (Kolozsvár) kommandiert. Von dort kam er in die Ukraine, in den nächsten zwei Jahren kämpfte er in der Umgebung von Stanislav (heutzutage Iwano-Frankiwsk). Im Jahre 1944 wurden sie im Rückmarsch in Polen in der Umgebung von Kolomea (das heutige Kolomyja in der Ukraine) von britischen Fliegern angegriffen. Doncsecz gelang mit Mühe zu fliehen, aber bald wurde er von den Russen gefangen und nach Tschechien deportiert. Von dort floh er in die Slowakei und in der Nähe von Győr (Raab) wurde wieder gefangen genommen, aber bald wurde er losgelassen und konnte nach Hause.
Neben der Töpferei beschäftigte er sich auch mit Landwirtschaft. Mehrmals war er im Komitat Zala als Fuhrmann und ein häufiger Gast der Warter Messe in Őriszentpéter.

Seine Tätigkeit wurde unter anderem von dem Bund der Ungarnsüdslawen und dem Bund der Ungarnslowenen anerkannt. Im Jahre 1984 erhielt er das Auszeichnen vom Range „Meister der Volkskunst“. Es wurde von Béla Köpeczi überreicht.

Er hatte viele Besucher aus allen Winden des Landes, aber auch aus dem Ausland kamen viele zu ihm, besonders aus Slowenien, unter den Besuchern waren auch Deutsche, sogar Franzosen.
Ein Jahr vor seinem Tode, 2001 wurde ihm der Orden Vitéz für seine militärischen Dienste verliehen. Danach wurde sein name Vitéz Károly Doncsecz, aber er selbst gebrauchte diesen Namen nie.
An seinem Lebensabend kränkelte er oft, was seine Arbeit beschränkte. Im Körmender Krankenhaus verstarb er im Alter von 84 Jahren. Mit seinem Tod wurde auch die Töpferei des Windischgebietes ins Grab genommen.

Referenz

  • Mária Kozár Mukics: Meister der Volkskunst – Károly Doncsecz (Mojster ljudske umetnosti – Karel Dončec Slovenski koledar, Szombathely 1986.)

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