Karlsruher Grat

Karlsruher Grat

f1

Karlsruher Grat
Höhe 750 m
Lage Baden-Württemberg,
Deutschland
Gebirge Schwarzwald
Geographische Lage 48° 33′ 48″ N, 8° 11′ 24″ O48.5633333333338.19750Koordinaten: 48° 33′ 48″ N, 8° 11′ 24″ O
Karlsruher Grat (Baden-Württemberg)
Karlsruher Grat
Kletterpartie auf dem Karlsruher Grat

Der Karlsruher Grat ist ein ungefähr 400 Meter langer Felsgrat bei Ottenhöfen im Schwarzwald, über den der einzige Klettersteig des Nordschwarzwaldes führt.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Charakter

Der Karlsruher Grat liegt im Naturschutzgebiet Gottschlägtal - Karlsruher Grat, östlich von Ottenhöfen im Schwarzwald und südlich der Hornisgrinde. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich an den Westabfällen des Melkerei- und Vogelkopfes von 400 Metern über NN im Westen bis auf 830 Meter über NN im Osten. Der Grat verläuft in etwa 750 Metern Höhe über dem Gottschlägtal. Die Felsen und der Bergrücken, dessen Grat sie bilden, bestehen aus Quarzporphyr, genauer dem Grünberg-Quarzporphyr der Geisberg-Formation, der vor rund 290 Millionen Jahren durch Erkaltung der Magma-Füllung einer 4 Kilometer langen und 750 Meter breiten Gesteinsspalte entstanden ist. An manchen Stellen sind noch die Fließspuren zu sehen. Über dem Granit des Grundgebirges und dem wesentlich später aufgedrungenen Quarzporphyr wurden im Laufe der Erdgeschichte mächtige Ablagerungen aus Flusssedimenten, die Schichten des Buntsandsteins, aufgelagert. Durch Erosion wurde der härtere und damit widerstandsfähigere Porphyr als Grat herausgebildet, während die anderen, weicheren Gesteine abgetragen wurden.

Der meist von Ottenhöfen aus begangene Klettersteig führt den Grat entlang von Westen nach Osten über die rauhen und damit sehr trittfesten Porphyrfelsen. Er ist an einigen Stellen ausgesetzt, im Ganzen aber im Vergleich zu alpinen Klettersteigen als leicht einzustufen. Klettergurte oder Seilsicherungen sind nicht notwendig.

Hinweisschild "Kletterpartie" am Einstieg
Auf dem Karlsruher Grat, mit der Porphyrwand des Eichhaldenfirsts im Bildmittelgrund

Zugänge, Verlauf und Ausstiege

Der Karlsruher Grat ist von der Schwarzwaldhochstraße aus zugänglich, meist wird er jedoch vom Wanderparkplatz bei den Edelfrauengrabwasserfällen in Ottenhöfen aus begangen. Der Weg führt vom Wanderparkplatz nach dem Kieswerk in die Schlucht des Gottschlägbachs, an der Auskolkungshöhle Edelfrauengrab und zahlreichen Wasserfällen vorbei stetig bergan, immer auf der im Sinne des Aufstiegs linken Hangseite, zweigt dann weiter hinten im Tal von einem breiten Holzabfuhrweg in spitzem Winkel nach links ab und führt auf den Grat hinauf. Oben folgt man den Schildern Kletterpartie. Für Ungeübte bietet sich ein schmaler Waldpfad am Nordrand des Grates zur – vollständigen oder teilweisen – Umgehung an.

Vom Bosensteiner Eck aus folgt man der blauen Raute bergab nach Westen und stößt nach wenigen hundert Metern auf die ersten Porphyrfelsen.

Auf dem Grat selbst verlaufen keine Drahtseile, Leitern oder Farbmarkierungen, weswegen die genaue Route jeweils selbst gewählt werden kann. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie gutes Schuhwerk sollten unbedingt vorhanden sein. Auch sollte man den Grat nach Regen aufgrund der Rutschgefahr meiden. Die Kletterei nimmt je nach Können etwa eine halbe bis eine Stunde in Anspruch.

Abseits des Klettersteigs ist das Klettern im Naturschutzgebiet nur an einer Stelle des Grates, dem Eichhaldenfirst, erlaubt.

Name

Der Name Karlsruher Grat ist nicht ursprünglich. Früher trug die gesamte Gratschneide (wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem Dachfirst) den Namen Eichhaldenfirst. Als der Grat durch die Popularisierung des Kletterns Anziehungspunkt für Kletterer aus der näheren Umgebung, vor allem aus dem Karlsruher Raum, wurde und erste Todesfälle gemeldet werden mussten, benannte man ihn zu Ehren der verunglückten Karlsruher um.

Tourismus

Edelfrauengrab

In der Nähe – und mit dem Karlsruher Grat zu einer 10 bis 15 Kilometer langen Wanderung verbindbar – befinden sich

  • in Richtung Ottenhöfen: die Granit-Felskanzel des Brennte Schrofen mit gutem Fernblick auf Ottenhöfen und Umgebung und die Gottschlägbach-Wasserfälle mit der Auskolkungshöhle Edelfrauengrab, in der laut einer Sage die Ehefrau des Burgherrn zu Bosenstein lebendig eingemauert wurde.
  • und in Richtung Oppenau: die Ruine des Klosters Allerheiligen mit ihren Wasserfällen.

Literatur

  • Matthias Geyer, Edgar Nitsch und Theo Simon: Geologie von Baden-Württemberg. 5. völlig neu bearbeitete Auflage, 627 S., Schweizerbart, Stuttgart 2011 ISBN 978-3-510-65267-9

Weblinks


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