Karleby

Karleby
Kokkolan kaupunki
Karleby stad
Wappen Karte
Wappen von Kokkola Lage von Kokkola in Finnland
Basisdaten
Staat: Finnland
Provinz: Westfinnland
Landschaft: Mittelösterbotten
Verwaltungsgemeinschaft: Kokkola
Geographische Lage 63° 50′ N, 23° 8′ O63.83333333333323.13333333333324Koordinaten: 63° 50′ N, 23° 8′ O
Höhe: 24 m
Fläche: 332,5
Einwohner: 35.888 (2004)
Bevölkerungsdichte: 107,9 Einwohner je km²
Sprache(n): Finnisch, Schwedisch
Website: www.kokkola.fi

Kokkola [ˈkɔkːɔlɑ] (schwed. Karleby [ˈkɑːrlɛˌbyː]) ist eine finnische Stadt am Bottnischen Meerbusen. Sie ist 332,44 km² groß, wobei 4,92 km² Wasserflächen bedecken. 81,0 % der Bevölkerung sprechen finnisch, während 17,9% schwedischsprachig sind. Kokkola liegt in der Landschaft Mittelösterbotten in der Provinz Westfinnland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kokkola wurde 1620 von Gustav II. Adolf gegründet. 1765 sorgte Anders Chydenius dafür, dass die Stadt die Rechte zur Durchführung des Außenhandels erhielt. Daher gilt Chydenius auch als bedeutendster Bürger von Kokkola. Während des 18. Jahrhunderts war in Kokkola die große Zeit der Seefahrt und des Teerhandels. Im 19. Jahrhundert siedelten sich dann viele Industriebetriebe an, wodurch sich Kokkola zu einer bedeutenden Schul- und Ausbildungsstadt entwickelte.

1977 wurde die Gemeinde Kaarlela eingemeindet. Zum Jahresbeginn 2009 folgte die Eingemeindung von Lohtaja, Ullava und Kälviä.[1]

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl:

  • 1987 – 34.599
  • 1990 – 34.635
  • 1997 – 35.513
  • 2000 – 35.539
  • 2002 – 35.583
  • 2004 – 35.888

Die Bevölkerungsdichte liegt bei 108 Ew/km².
Obwohl viele gut ausgebildete Arbeitskräfte von Kokkola in attraktivere Industriestandorte umgezogen sind, konnte sich die Einwohnerzahl wegen einer hohen Geburtenzahl auf gleichem Niveau halten.

Klima

Die Jahresdurchschnittstemperatur Kokkolas beträgt 3 °C. Die kältesten Monate sind Januar, Februar und März, in denen die Durchschnittstemperatur bei -7 °C liegt. Der wärmste Monat ist der Juli. Er hat eine Durchschnittstemperatur von 13 °C. Die Kälterekord Kokkolas ist -32 °C; der Hitzerekord ist 31 °C. Der Jahresniederschlag beträgt 540 mm.

Politik

Der Stadtdirektor von Kokkola ist Antti Isotalus.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kokkola bietet ein gutes Kulturangebot. Es zeichnet sich vor allem durch Rock, Jazz und klassische Musik aus. Außerdem gibt es ein großes Theaterangebot in finnischer und schwedischer Sprache.

Bauwerke

Im Jahr 1805 gab es einen großen Brand in Kokkola, bei dem das erste Rathaus der Stadt abbrannte. Das zweite Rathaus wurde von russischen Soldaten geplündert. Anschließend wurde es wegen seines schlechten Allgemeinzustandes und des Platzmangels abgerissen. Schließlich entstand im Jahr 1841 das dritte Rathaus nach einem Entwurf von Carl Ludwig Engel; es ist heute immer noch auf dem Platz von Mannerheim zu besichtigen.

Sehenswert ist auch das alte Schulgebäude aus dem Jahre 1696, in dem ein historisches Museum untergebracht ist. Es ist das einzige erhaltene profane Holzhaus Finnlands und eines der ältesten Holzhäuser Skandinaviens.
Nebenan steht ein kleineres Haus, das Haus von Lassander, das im Jahr 1748 erbaut wurde. In ihm kann der Besucher sehen, wie eine Handelsfamilie Anfang des 18. Jahrhundert in Kokkola lebte.
Im gleichen Hof, wo das alte Schulgebäude und das Haus von Lassander stehen, gibt es ein weiteres sehenswertes Haus - die K.H Renlunds Kunsthalle. Das Haus wurde 1818 erbaut und beherbergt unregelmäßige Kunstausstellungen.

Auf dem Katarinaplatz in Kokkola sind auch mehrere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Darunter ist das Stadttheater, das im Jahr 1927 erbaut wurde, ein alter Wasserturm und eine Tankstelle aus dem Jahr 1931, an deren Aussehen seit der Errichtung nichts verändert wurde. Sie ist somit die älteste Tankstelle Finnlands. Außerdem ist auf dem Platz die Skulptur Die Seehunde von Karl G. Nylund aus dem Jahr 1970 zu sehen.

In Kaarlela befindet sich eine mittelalterliche Steinkirche aus dem frühen 16. Jahrhundert.

Parks

Der Chydenius-Park besteht seit dem Jahr 1860 und wurde dem Pfarrer und Politiker Anders Chydenius gewidmet. Von diesem ist ebenfalls seit 1903 eine Statue in dem Park zu besichtigen, die von Valter Runeberg entworfen wurde. Der Park war anfangs als Nya Park (deutsch: Neuer Park), Kärlekens lund (deutsch: Liebeshain) oder auch Östra Parken (deutsch: östlicher Park) bekannt.

Der Länsipuisto (deutsch: westlicher Park) ist ein Gegenstück des Chydenius-Parks und wurde im Jahr 1860 gebaut. In ihm ist das Monument Sturzwelle zu betrachten, dass 1973 von Karl G. Nylund entworfen wurde und an Dr. Einar Cederberg erinnern soll.

Sport

Aus Kokkola stammt der Eishockeyverein Hermes, der in der dritthöchsten finnischen Liga (Suomi-sarja) spielt. Außerdem kommt aus der Stadt der Fußballverein KPV Kokkola, der in der zweiten finnischen Liga (Ykkönen) spielt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Jedes Jahr am letzten Wochenende im August werden die Kokkolan Venetsialaiset (Venezianische Nächte) und damit das Ende der Sommerhausperiode gefeiert. Zu dieser Zeit werden Raketen abgefeuert und Lichter schmücken die Strände. Als Rahmenprogramm gibt es Veranstaltungen, wie Theater, Konzerte und Erntefest.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Düngemittelindustrie, Leder- und Pelzverarbeitung, der Maschinenbau und die Kunststoffindustrie besitzen in Kokkola eine große wirtschaftliche Bedeutung. Aber auch der Bootsbau darf nicht vergessen werden. So hat sich ca. 60% der finnischen Bootsbauindustrie in der Umgebung von Kokkola konzentriert. Außerdem haben sich viele Betriebe der Metall- und Chemieindustrie in der Stadt angesiedelt, die vor allem den Export stärkt. Herausragend sind die Betriebe Boliden, OMG, KemFine, Kemira Chemicals, Kemira GrowHow und Tetra Chemicals.

Verkehr

Durch Kokkola führt die Hauptverkehrsstrecke Nord-Süd der finnischen Eisenbahn. Außerdem kreuzen sich drei Hauptstraßen in Kokkola. Der in Kokkola gelegene Hafen ist einer der bedeutendsten am finnischen Meerbusen.

Weblinks


Einzelnachweise

  1. Kokkolan, Kälviän, Lohtajan ja Ullavan kuntaliitosselvitys (finn.)

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