Karl von Gareis

Karl von Gareis
Karl von Gareis

Karl Heinrich Franz Gareis (auch Carl Gareis, * 24. April 1844 in Bamberg, Bayern; † 15. Januar 1923 in München), später von Gareis, war ein deutscher Jurist und Fachautor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gareis war der Sohn des Wilhelm Gareis, Direktor am Bamberger Appellationsgericht, und der Kunigunde Rothmaier. Er studierte von 1863 bis 1866 Rechtswissenschaften an den Universitäten München, Heidelberg und Würzburg, wo er sich auch habilitierte. Nachdem er seit 1873 an der Universität Bern als Professor der Rechte mit dem Spezialgebiet Handelsrecht tätig gewesen war, folgte er 1875 einem Ruf an die Universität Gießen. Ab 1888 lehrte er an der Universität Königsberg und ab 1902 in München.

Von 1878 bis 1881 war Gareis als Abgeordneter der Nationalliberalen Partei Mitglied des deutschen Reichstags. Gareis verfasste auch Schriften zum Völkerrecht und trug zu einer Rechts-Enzyklopädie bei. Außerdem war Gareis ab 1902 Herausgeber der Zeitschrift „Blätter für Rechtsanwendung“.

Carl-Gareis-Preis

Die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Bayreuth verleiht seit 2009 den Carl-Gareis-Preis für herausragende Dissertationen auf dem Gebiet der Rechtsgeschichte oder des Rechts des Geistigen Eigentums. Der Preis ist mit 1.000 € dotiert.

Preisträger: Florian Mächtel 2009; Franz Hofmann 2010; Thomas Hahn 2011.

Werke

  • Die Verträge zu gunsten Dritter (1873)
  • Irrlehren über den Kulturkampf. Berlin 1876
  • Encyclopädie und Methodologie der Rechtswissenschaft. Giessen 1877
  • Grundriss zu Vorlesungen über das deutsche bürgerliche Recht. Giessen 1877
  • Über die Bestrebungen der Sozialdemokratie. Giessen 1877
  • Gareis, Carl/Zorn, Philipp: Staat und Kirche in der Schweiz. Eine Darstellung des eidgenössischen und kantonalen Kirchenstaatsrechtes mit besonderer Rücksicht auf die neuere Rechtsentwicklung und die heutigen Conflicte zwischen Staat und Kirche, Band 1. Zürich: Orell-Füssli 1877, Band 2 Zürich: Orell-Füssli 1878
  • Das heutige Völkerrecht und der Menschenhandel, eine völkerrechtliche Abhandlung zugleich Ausgebe des deutschen Textes der Verträge vom 20. Dezember 1841 und 29. März 1879. Heymann, Berlin 1879
  • Das deutsche Handelsrecht (1880)
  • Allgemeines Staatsrecht. (in Handbuch des öffentlichen Rechts. 1883)
  • Der Sklavenhandel, das Völkerrecht und das deutsche Recht. Berlin 1884
  • Deutsches Kolonialrecht. Berlin 1884
  • Institutionen des Völkerrechts. Ein kurzgefasstes Lehrbuch. 1884 Giessen 2 1901
  • Die Creationstheorie. Preisschrift Würzburg 1888
  • Vom Begriff Gerechtigkeit. Giessen: Töpelmann, 1907
  • Das Recht am menschlichen Körper (1900)
  • Moderne Bewegungen in der Wissenschaft des deutschen Privatrechts: Rede. München, 1912

Literatur

  • Diethelm Klippel: Die Theorie der Persönlichkeitsrechte bei Karl Gareis (1844–1923). In: Ulrich Loewenheim und Thomas Raiser (Hrsg.): Festschrift für Fritz Traub. Deutscher Fachverlag, Frankfurt a.M. 1994, S. 211 ff., ISBN 3-87150-451-3
  • Dieter Schwab: Geschichtliches Recht und moderne Zeiten. Einige Gedanken zu Leben und Werk von Karl Gareis. In: Diethelm Klippel (Hrsg.): Geschichtliches Recht und moderne Zeiten. C.F. Müller, Heidelberg 1995, S. 3 ff., ISBN 3-8114-5695-4

Weblinks


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