Karl Ratzer

Karl Ratzer

Karl Ratzer (* 4. Juli 1950 in Wien) ist österreichischer Jazz-Gitarrist, Sänger und Komponist. Sein Vater ist der bekannte Künstler und Holocaust-Überlebende aus der Volksgruppe der Roma Karl Stojka. Der Wiener Jazzmusiker Harri Stojka ist sein Cousin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Seine Karriere begann 1964, die erste Zeit als Autodidakt, später von Freunden wie Richard Schönherz oder Hans Salomon unterstützt, brachte er sich selbst Harmonielehre und Musiktheorie bei. [1] Ab 1971 machte er sich in der Wiener Szene als Mitglied der Band Gipsy Love (Kurt Hauenstein, Peter Wolf, Jano Stojka, Karl Ratzer) einen Namen. Zuvor spielte Karl Ratzer bei den "Vienna Beatles" einer Rock’n’ Roll Band (1964–1965), mit Hannes Patek, Lippy Behrends und Karl Ratzer. Danach folgten "The Slaves" eine R & B Band von 1966, mit Lippy Behrends, Ernst Lauscher, Pahdi Frieberger, Herbert Radakovics und Karl Ratzer. Weiter ging es mit Charles Ryders Corporation eine Beatband von 1967-1968, mit Georg Hieblinger, Steve Embrow, Wolfgang Meinhardt, Ernst Brüll und Karl Ratzer. Die nächste Band war "C - Department", eine Rockband (von 1969 - Juni 1971), mit Richard Schönherz, George Dogette, Manuel Rigoni und Karl Ratzer. Nun folgte die schon zuvor angesprochene Band "Gypsy Love", der er von Juni 1971 bis 1972 angehörte. [2] 1971 verfasste er zudem gemeinsam mit Peter Wolf das Musical Gorilla Gorilla. Nach Gypsy Love folgte "Schönherz, Ratzer, Dogette, Rigoni" mit Richard Schönherz, Karl Ratzer, George Dogette, Manuel Rigoni.

1972 ging er in die USA wo er in der amerikanischen Musikszene Fuß fasste. Gleich war er in ein Projekt names „High Voltage“ (später bekannt als „Rufus & Chaka Khan“) involviert. Für einige Zeit lebte er in Atlanta; 1977 gründete er in New York eine Band mit Jeremy Steig, Dan Wall, Eddie Gomez, Joe Chambers und Ray Mantilla. Er machte Aufnahmen mit Musikern wie Chet Baker, Bob Mintzer, Tom Harrell, Bob Berg, Joe Farrell und Steve Grossman.

1980 kehrte er nach Wien zurück, arbeitet aber weiterhin mit internationalen Jazzmusikern wie Art Farmer, Clark Terry, Lee Konitz, Chaka Khan und Eddie Lockjaw Davis zusammen. Von 1999 bis 2003 war er als Gastprofessor an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz tätig. 2004 wechselte er an das VMI-Vienna Music Institute, wo er als Dozent tätig ist. Weiterhin tritt er mit in eigenen Formationen auf.

Auszeichnungen

Am 23. Januar 2002 wurde ihm für seine Verdienste um die Musik die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien verliehen.[3]

Diskografische Hinweise

Karl Ratzer (Wien 2008)
  • 1978 - In Search Of The Ghost
  • 1979 - Street Talk
  • 1979 - Finger Prints
  • 1979 - Dancing On A String
  • 1981 - A Fool For Your Sake
  • 1982 - Electric Finger
  • 1986 - Serenade
  • 1991 - A Man and His Guitar
  • 1991 - Gumbo Dive
  • 1993 - Waltz for Ann
  • 1994 - Bayou
  • 1995 - Happy Floating
  • 1995 - Coasting
  • 1998 - Gitarre (Genie & Geschichten)
  • 2002 - Saturn Returning
  • 2002 - Moon Dancer
  • 2004 - All The Way
  • 2011 - "You've Changed"

Weblinks

 Commons: Karl Ratzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dazu ein Ausspruch von Karl Ratzer selbst: „Vorher hab’ i gspielt und net gwußt wie!“
  2. Bei der ersten Schallplatte war die Besetzung Richard Schönherz, George Dogette, Kurt Hauenstein, Jano Stojka, Peter Wolf und Karl Ratzer. Die Besetzung der zweiten Platte "Here We Come" bestand aus Jano Stojka, Harry Stojka, Richard Schönherz, George Dogette und Karl Ratzer.
  3. Pressemeldung der Agentur OTS vom 24. Januar 2002, abgerufen am 11. August 2009

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