Karl Poppe (NSDAP)

Karl Poppe (NSDAP)
Karl Poppe

Karl Poppe (* 24. Januar 1896 in Barel; † 8. Juni 1965 in Dötlingen) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Poppe wurde als Sohn eines Hofbesitzers geboren. Nach dem Besuch der Volksschule wurde er an der landwirtschaftlichen Winterschule ausgebildet. Von Dezember 1915 bis Dezember 1918 war er als Soldat im Ersten Weltkrieg im Einsatz, unter anderem bei der 2. Maschinen-Gewehr-Kompanie im Infanterie-Regiment 91 und bei der 5. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regiments 440. Ab 1924 war er selbständiger Landwirt; zuvor hatte er auf dem Hof seiner Eltern gearbeitet.

In den 1920er Jahren trat er in die NSDAP ein. Von Dezember 1929 bis Mai 1930 leitete er die Ortsgruppe in Brettorf (heute zu Dötlingen). Zudem wurde er SA-Führer und Leiter der Hauptabteilung V bei der NSDAP im Gau Weser-Ems.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde Poppe Landesbauernführer für Oldenburg-Bremen. Zudem fungierte er ab 1933 auch als Vizepräsident der Oldenburgischen Landwirtschaftskammer und als Präsident des Verbandes Oldenburgischer Landwirtschaftlicher Genossenschaften. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied im Reichsbauernrat.

Bei der Reichstagswahl vom Juli 1932 wurde Poppe als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 14 (Weser-Ems) in den Reichstag gewählt, dem er in der Folge ohne Unterbrechung bis zum März 1936 angehörte. Das wichtigste parlamentarische Ereignis an dem Poppe sich während seiner Abgeordnetenzeit beteiligte war die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes im März 1933, das die juristische Grundlage für die Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur bildete und das unter anderem auch mit Poppes Stimme beschlossen wurde.

Wegen einer schweren Erkrankung legte Poppe im Oktober 1935 vorübergehend, im Februar 1936 dann endgültig seine Ämter nieder.[1] Zeitgleich wurde er zum „Altlandesbauernführer“ ernannt. Bei der Reichstagswahl am 29. März 1936 hatte er sich zwar noch um ein Mandat beworben, zog aber nicht mehr in den nationalsozialistischen Reichstag ein.

Nach Kriegsende wohnte Poppe in Oldenburg.

Schriften

  • Die Geschichte der kurhessischen SA, Kassel 1935.

Einzelnachweise

  1. Joachim Lilla (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945. Droste Verlag, Düsseldorf, 2004. ISBN 3-7700-5254-4, S. 475.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl Poppe — ist der Name folgender Personen: Karl Poppe (Zentrum) (1863–1932), deutscher Politiker Karl Poppe (Fußballspieler), norwegischer Fußballspieler Karl Poppe (NSDAP) (1896–1965), deutscher Politiker Siehe auch: Carl Gerhard Poppe (1813–1891),… …   Deutsch Wikipedia

  • Poppe — ist der Familienname folgender Personen: Albrecht Poppe (1847–1907), deutscher Naturwissenschaftler und Schriftsteller Carl Gerhard Poppe (1813–1891), deutscher Baumeister und Antikenforscher Claus Peter Poppe (* 1948), deutscher Politiker (SPD)… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Poo–Pos — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (2. Wahlperiode) — Die zweite Wahlperiode wurde zunächst als neunte Wahlperiode des Reichstages gezählt. Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des députés allemands de la République de Weimar (9e législature) et du Troisième Reich (1re législature) — La neuvième législature de la République de Weimar et, de facto, la première législature du Troisième Reich dure de mars à novembre 1933. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de mars 1933. Présidence… …   Wikipédia en Français

  • Liste der Reichstagsabgeordneten im Nationalsozialismus (2. Wahlperiode) — Die zweite Wahlperiode wurde zunächst als neunte Wahlperiode des Reichstages gezählt. Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des députés allemands sous le Troisième Reich (2e législature) — La deuxième législature du Troisième Reich dure de 1933 à 1936. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de novembre 1933. Dans le paragraphe 1 de la loi contre la formation de nouveaux partis du 14 juillet 1933 …   Wikipédia en Français

  • Barel (Dötlingen) — Barel Gemeinde Dötlingen Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Deutschlands — Die Geschichte Deutschlands beginnt nach herkömmlicher Lesart mit der Entstehung eines deutschen Königtums im 10. Jahrhundert. Dieses berief sich auf die Tradition des fränkischen Reiches. Die Bewohner waren Nachfahren von Germanen, Kelten und im …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten der Stadt Göttingen — Göttingen war in den vielen Jahrhunderten seiner reichen Geschichte Geburts , Studien , Wirkungs und Sterbeort zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten. Inhaltsverzeichnis 1 Ehrenbürger 2 Söhne und Töchter der Stadt 3 Angehörige der Universität… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”