Karl Kässbohrer senior

Karl Kässbohrer senior

Karl Heinrich Kässbohrer (* 6. September 1864; † 26. Dezember 1922) war ein Ulmer Unternehmer und Fahrzeugbauer. Er ist der Firmengründer der Kässbohrer Fahrzeugwerke und Vater von Karl Kässbohrer junior und Otto Kässbohrer.

Karl Kässbohrer erlernte nicht mehr das Schiffbauer-Handwerk - wie noch zwei seiner Brüder (Ulmer Ordinari-Schiffe für Fahrten donauabwärts nach Wien und auch nach Budapest, Belgrad und bis ins Schwarze Meer), sondern wurde einem Wagnermeister in die Lehre gegeben.

Nach deren Beendigung zog er in die Fremde, nach Stuttgart, München und Wien, um sich im Bau von Kutschen weiterzubilden und das wagenbautechnische Zeichnen zu erlernen. 1893 macht er sich selbständig und gründet als Stellmacher und Wagnermeister mitten in der Ulmer Altstadt am Lautenberg eine Wagenfabrik, die 1907 den Namen "Wagenfabrik Kässbohrer", und ab 1911 den Namen "Erste Ulmer Karosseriefabrik Karl Kässbohrer" trägt. Der Betrieb lebte zunächst hauptsächlich von Reparaturarbeiten. 1897 konnte der erste komplette Brückenwagen ausgeliefert werden. Kaufpreis 480 Mark! 1904 erfolgt der Umzug in die damalige Ulmer "Neustadt" unterhalb des Michelsberges in die Hartmannstraße (bis 1928). 1907 ist die Geburtsstunde der Omnibusfertigung bei Kässbohrer, als ein Fahrzeug für kombinierten Personen- und Güterverkehr gefertigt und zum Patent angemeldet wird. Der Prototyp wurde 1910 an eine Ausflugsgaststätte bei Ulm geliefert. 1910 liefert die Firma einen Omnibus für 25 Fahrgäste (Karosserie auf schweizer Saurer-Fahrgestell) für den Verkehr von Ulm nach Wiblingen. Zudem stellt Kässbohrer Karosserien für edle Pkw her, wie z. B. für Studebaker oder für den Lancia Lambda. Mit letzterem Fahrzeug sammelte Kässbohrer erste Erfahrungen mit selbsttragenden Karosserien. Bau von Karosserien auch für alle damals gängigen Personenwagen-Fahrgestelle wie Opel, Ford, NSU, usw. Der Lastwagen gewann in den Zehner-Jahren immer größere Bedeutung. Käßbohrer entwickelte 1922 den zunächst noch vollgummibereiften Lastwagen-Anhänger. Der plötzliche Tod von Karl Käßbohrer und die durch Inflation ausgelösten allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten hätten beinahe das Ende des jungen Unternehmens bedeutet. Aber mit beispielhaftem Wagemut übernahmen die beiden Söhne Karl jun. und Otto Käßbohrer mit 22 bzw. 19 Jahren die Verantwortung für den Betrieb.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl Kässbohrer junior — Karl Kässbohrer (* 1901 in Ulm; † 1973 ebenda) war ein deutscher Unternehmer und Fahrzeugbauer. Als Sohn von Karl Kässbohrer senior übernahm er gemeinsam mit seinem Bruder Otto das väterliche Unternehmen, die Kässbohrer Fahrzeugwerke. 1928 legten …   Deutsch Wikipedia

  • Kässbohrer — Fahrzeugwerke was a German vehicle manufacturer in Ulm. Its products were buses, coaches, vehicle transporters, trailers and special vehicles like snow groomer vehicles. In 1893 Karl Kässbohrer founded the Wagenfabrik Kässbohrer in Ulm. In 1922… …   Wikipedia

  • Wagenfabrik Kässbohrer — Reisebus Setra S 110 H (1972) Kässbohrer Fahrzeugwerke war die Firmenbezeichnung eines ehemaligen Fahrzeugherstellers in Ulm. Der Konzern löste sich Mitte der Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts auf. Die Unternehmerfamilie Kässbohrer ist jedoch… …   Deutsch Wikipedia

  • Böfingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Grimmelfingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Michelsberg (Ulm) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Söflingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ulm-Donautal — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ulm-Eggingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ulm-Einsingen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”