Karl Julius Rudolf von Bitter

Karl Julius Rudolf von Bitter
Rudolf von Bitter jun.

Karl Julius Rudolf Bitter, seit 1880 von Bitter (* 8. Januar 1846 in Merseburg; † 4. Januar 1914 in Charlottenburg) war ein preußischer Jurist, Beamter und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er war der Sohn des Rudolf von Bitter (1811-1880), Präsident der königlich preußischen Seehandlung, und der Anna Nauen (1819-1885). Vater Rudolf wurde mit allen Nachkommen am 5. März 1880 in den preußischen Adelsstand erhoben.

Bitter studierte Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Berlin (1862-1866), Bonn und Lausanne (Schweiz).[1] Er war Angehöriger des Corps Palatia Bonn und des Corps Marchia Berlin. Danach trat er im Jahr 1866 in den preußischen Justizdienst ein. Bitter machte den Krieg von 1870/71 als Soldat mit. Im Jahr 1872 wechselte er nach bestandenen Examina in den Verwaltungsdienst[2] und war 1873 Regierungsassessor bei der Regierung und Oberpräsidium in Posen. Im Jahr 1875 wurde er zum Landrat des Landkreises Waldenburg ernannt. Zwischen 1879 und 1888 gehörte er dem preußischen Abgeordnetenhaus an. Er war Mitglied der freikonservativen Fraktion. Bitter wechselte 1882 von dem Landratsamt in Waldenburg als geheimer Regierungsrat und vortragender Rat ins preußische Innenministerium. Seit 1888 war er Regierungspräsident von Oppeln. Im Jahr 1898 wechselte er als Ministerialdirektor zurück ins Innenministerium. Seit 1899 war Bitter Oberpräsident der Provinz Posen. Außerdem war er stellvertretender Vorsitzender der Ansiedlungskommission. Im Jahr 1902 wurde er zum wirklichen Geheimen Rat ernannt. Seit 1903 war er außerdem Mitglied des Aufsichtsrates der Henckel-Donnersmarcker Hüttenwerke. Im Jahr 1905 wurde er Präsident der Hauptverwaltung für die Staatsschulden und 1907 Präsident des Oberverwaltungsgerichts. Im Jahr 1909 war Bitter Mitglied der Immediatkommission zur Verwaltungsreform. Außerdem war er Kronsyndikus. Seit 1910 gehörte er dem preußischen Herrenhaus an. Bitter war auch stellvertretender Präsident der Deutschen Kolonialgesellschaft. Bitter war auch Bearbeiter und erster Herausgeber des Handwörterbuchs der preußischen Verwaltung.

Bitter heiratete nach seinen Examen am 5. Oktober 1872 in Berlin Marie Hegel (* 21. Mai 1848 in Berlin; † 27. November 1925 in Hirschberg, Niederschlesien), die Tochter des Theologen Immanuel Hegel (1814-1891), Konsistorialpräsident der Provinz Brandenburg und Sohn des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (siehe hierzu: Familie Hegel), und der Friederike von Flottwell.

Schriften

  • Die Gemeindeverfassungsgesetze für die Rheinprovinz mit den neuen Verwaltungsgsetzen, Verlag Heymann, Berlin 1887; Ergänzungsband zur Reihe: Die neuen preußischen Verwaltungsgesetze von M. von Brauchitsch (Hrsg.)
  • Handwörterbuch der Preussischen Verwaltung, Rossberg'sche Verlags-Buchhandlung, 1. Auflage, Leipzig 1906

Einzelnachweise

  1. Brockhaus' Konversations-Lexikon‎, F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1901, Seite 20
  2. Thomas Gey: Die preußische Verwaltung des Regierungsbezirks Bromberg 1871-1920, Seite 19, Verlag Grote, 1976, ISBN 3774563659 bzw. ISBN 9783774563650 (Auszug)

Literatur

  • Protokolle des preußischen Staatsministeriums, Band 10 Seite 364 Digitalisat
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band XIX, Seite 11, Band 99 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1990, ISBN 3-7980-0700-4
  • Marcelli Janecki: Handbuch des preußischen Adels, Verlag E. S. Mittler, 1892, Seite 65

Weblinks


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