Karl Graf Ballestrem

Karl Graf Ballestrem
Wappen der Grafen von Ballestrem

Karl Ludwig Graf von Ballestrem, auch: Karl G. Ballestrem (* 2. Juli 1939 in Dresden; † 8. Mai 2007 in Eichstätt) war ein deutscher Politikwissenschaftler und Philosoph.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Der Vater, Carl Wolfgang Graf von Ballestrem (1903–1994), stammte aus dem schlesischen Ober-Gläsersdorf und arbeitete im Familienkonzern. Die Mutter: Prinzessin Therese zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (1909–2000), eine Schwester des Fürsten Karl zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, der von 1949 bis 1969 Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken war. Karl Ballestrem war mit Maria del Consuelo Reichsfreiin von Gagern (geb. 1945) verheiratet und hatte vier Kinder.

Leben

Nach dem Abitur studierte Ballestrem Philosophie und Sowjetologie an der damals Katholischen Universität Freiburg (Schweiz) (1958–1959; 1960–1965) und der Päpstlichen Universität Gregoriana Rom (1959–1960). 1965 wurde er bei Joseph Maria Bochenski in Freiburg promoviert. Er wurde 1966 zunächst Assistenzprofessor am Rosary College in Chicago und von 1967 bis 1971 Professor für Philosophie an der katholischen University of Notre Dame. Nach einer Tätigkeit von 1971 bis 1976 als Wissenschaftlicher Assistent am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) habilitierte er sich 1976 am Fachbereich Sozialwissenschaften der LMU. Von 1977 bis 1984 hatte er eine Lehrstuhlvertretung am Geschwister-Scholl-Institut der LMU inne, 1984 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Politikwissenschaft II an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, 2003 wurde er emeritiert. Zudem hatte er seit 1984 eine Professur an der Hochschule für Politik München inne; er lehrte parallel auch an der Gregoriana in Rom.

Er war langjähriger Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens. Seine Hauptarbeitsgebiete waren politische Ethik und politische Ideengeschichte des 17. bis 20. Jahrhunderts. Ballestrem konnte Vorlesungen und Vorträge in englischer, französischer und italienischer Sprache halten.

2003 wurde er mit dem Umweltpreis des Nabu Hardheim ausgezeichnet. Ballestrem war Ehren- und Devotionsritter des souveränen Malteserordens.

Schriften

  • Politische Philosophie des 20. Jahrhunderts, Oldenbourg 1990, ISBN 3-486-55141-8 zusammen mit Henning Ottmann
  • Adam Smith, C. H. Beck Verlag, München 2001, ISBN 3-406-45976-5
  • Politisches Denken, Duncker & Humblot 2004, ISBN 3-428-11732-8, zusammen mit Volker Gerhardt, Henning Ottmann

Literatur

  • Politik, Moral und Religion – Gegensätze und Ergänzungen. Festschrift für Karl Graf Ballestrem zum 65. Geburtstag, hg. von Lothar R. Waas, Berlin 2004

Weblinks



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