Karl Ferdinand Schmid

Karl Ferdinand Schmid

Karl Ferdinand Schmid (* 26. Februar 1750 in Eisleben; † 1. April 1809 in Wittenberg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Ethnologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Geboren als der Sohn des kurfürstlich sächsischen Kommissionsrates Johann Christian Schmidt, bezog er die Schule seiner Heimatstadt, studierte ab dem 7. Oktober 1766 an der Universität Leipzig, wechselte 1772 an die Universität Wittenberg und promovierte hier am 12. Januar 1778 zum Lizentiat und Doktor der Rechtswissenschaften. Erwarb sich die Lehrerlaubnis für Universitäten, als Magister Legens, am 20. April 1778 und am 30. April des gleichen Jahres auch den philosophischen Magistergrad.

Nachdem er sich 1779 um die außerordentliche Professur des Natur und Völkerrechts beworben hatte, berief ihn Kurfürst Friedrich August I. am 10. November 1779 in diesen Lehrstuhl. In dieser Funktion hielt er Vorlesungen zur praktischen Philosophie, Moral, Politik, Natur und Völkerrecht, Staatsrecht, Rechtsgeschichte, Geschichte des deutschen Rechts, das Zwölf Tafel Gesetz, Militärrecht, Anthropologie, Haushaltungskunst und führte er an der Wittenberger Akademie das damals viel gelesenen Naturrecht von Ludwig Julius Friedrich Höpfners ein, womit er einen praktischen Aspekt der Philosophie, in der Naturrechtslehre untermauerte.

1783 wurde Schmid ordentlicher Professor der Moralphilosophie und Politik. Trotz alledem hielt er bis in das 19. Jahrhundert, weiterhin Vorträge zum Natur und Völkerrecht. Schmid trat auch als Dichter in Erscheinung, dessen Werke im „Wandsbecker Boten“ und anderen Büchern veröffentlicht wurden, wofür er am 30. April 1789 mit der Dichterkrone ausgezeichnet wurde. Zudem engagierte er sich auch für die Geschicke der Wittenberger Hochschule, dazu bekleidete er in den Sommersemestern 1788, sowie 1806 und in den Wintersemestern 1801, sowie 1803 das Rektorat der Hochschule.

Werkauswahl

  • De dominii acquisitione per procuratorem. Wittenberg 1778
  • De utilitate Juris naturare. Wittenberg 1779
  • Sechzehn Oden nach Horaz. Leipzig 1774
  • Frauenhöhle. Hamburg 1773
  • Neujahrsgeschenk für meine Freunde. Leipzig 1775-1782
  • Denksprüche. Wittenberg 1783

Quellen

  • Matrikel der Universität Wittenberg

Literatur

  • Karl Heinrich Dzondi (Schundenius): Erinnerungen an die festlichen Tage der dritten Stiftungsfeier der Akademie zu Wittenberg. S. 88
  • Wittenberger Wochenblatt. 1779, S. 400; 1783 S. 351
  • Neues Wittenberger Wochenblatt. 1809, S. 97
  • Friedrich August Weiz: Das gelehrte Sachsen oder Verzeichniß derer in den churfürstlich-sächsischen und incorporirten Ländern jetztlebenden Schriftsteller und ihrer Schriften.
  • Nikolaus Müller: Die Funde in den Turmknäufen der Stadtkirche zu Wittenberg. Evangelische Buchhandlung Ernst Holtermann, Magdeburg 1912
  • Heinz Kathe: Die Wittenberger Philosophische Fakultät 1502 – 1817. Böhlau Verlag, 2002, ISBN 3-412-04402-4
  • Johann August Ritter von EisenhartSchmid, Karl Ferdinand. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 675.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl Schmid — ist der Name folgender Personen: Karl Schmid (Politiker) (1883–1958), deutscher Politiker (BVP, später CSU), MdL Bayern Karl Schmid (Zürich) (1907–1974), Schweizer Philologe und Germanist Karl Schmid (Ruderer) (1910–1998), Schweizer Ruderer Karl… …   Deutsch Wikipedia

  • Schmid — Verteilung des Namens Schmid in Deutschland Schmid ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Name ist eine Variante des Familiennamens Schmidt. Zu Etymologie des Namens etc. siehe dort. Varianten …   Deutsch Wikipedia

  • Schmid — Schmid, 1) Konrad, geb. 1476 in Küßnacht, studirte in Basel u. wurde 1519 Commenthur in dem Johanniterordenshause zu Küßnacht; er wurde dort mit Zwingli bekannt u. neigte sich entschiede den Grundsätzen der Reformation zu; er war 1523[322] auf… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Christian Heinrich Schmid — (* 24. November 1746 in Eisleben; † 22. Juli 1800 in Gießen) war ein deutscher Rechtswissenschaftler, Literaturwissenschaftler und Rhetoriker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Heinrich Gotthilf Köstlin — (* 20. Juni 1787 in Nürtingen; † 18. August 1859 in Stuttgart) war ein deutscher Mediziner und Reformer der klinischen Psychiatrie in Württemberg sowie Mitglied der Schwäbischen Dichterschule. Leben und Wirken Heinrich Köstlin, war der dritte… …   Deutsch Wikipedia

  • Schmid — Schmid, 1) Karl Christian Ehrhard, Philosoph, geb. 24. Okt. 1761 zu Heilsberg im Weimarischen, gest. 10. April 1812 in Jena, wurde 1791 Professor der Philosophie in Gießen, 1793 in Jena, seit 1806 Vorsteher eines Erziehungsinstituts daselbst.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Karl Christian Gärtner — (* 24. November 1712 in Freiberg; † 14. Februar 1791 in Braunschweig) war ein deutscher Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Müller (Germanist) — Karl Müller (* 1950 in Puch bei Hallein) ist ein österreichischer Germanist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Publikationen (Auswahl) 2.1 Autorenschaft 2.2 He …   Deutsch Wikipedia

  • Ferdinand Adolph Lange — (* 18. Februar 1815 in Dresden; † 3. Dezember 1875 in Glashütte) war ein Uhrmacher, Erfinder, Unternehmer und Regionalpolitiker. Leben Lange wuchs als Kind bei Pfle …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Friedrich Schinkel — 1826, Gemälde von Carl Begas Karl Friedrich Schinkel (* 13. März 1781 in Neuruppin; † 9. Oktober 1841 in Berlin) war ein preußischer Architekt, Stadtplaner, Maler, Grafiker und Bühnenbildner …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”