Karl Doehring

Karl Doehring

Karl Doehring (* 17. März 1919 in Berlin; † 24. März 2011 in Heidelberg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er war ein Schüler des Heidelberger Hochschullehrers Ernst Forsthoff.

Doehring studierte nach Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Er lehrte in Göttingen und München. Danach war er Direktor am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht sowie Inhaber eines Lehrstuhls für deutsches und ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg. Er war Ehrenmitglied des Institut de Droit international, der Academia Mexicana de Derecho Internacional, sowie Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse. Ehrendoktorwürden wurden ihm von den Universitäten Johannesburg, Bukarest und Saarbrücken verliehen.

Doehring hat umfassend auf den Gebieten des Staatsrechts und des Völkerrechts publiziert. Schwerpunkte bildeten dabei u. a. die Rechtslage Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, das Selbstbestimmungsrecht der Völker, die Menschenrechte, das Fremdenrecht und das Asylrecht, der Beitrag des Völkerrechts zum Frieden, das Gewaltverbot, die Funktion der Vereinten Nationen, völkerrechtliche Wiedergutmachungsansprüche und das Völkergewohnheitsrecht. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Bücher Völkerrecht (2. Aufl. 2004) und Allgemeine Staatslehre (3. Aufl. 2004).

Zu seinem 70. Geburtstag haben ihm seine Schüler Kay Hailbronner, Georg Ress und Torsten Stein eine Festschrift mit dem Titel „Staat und Völkerrechtsordnung“ gewidmet. Weitere Schüler Doehrings sind Juliane Kokott, Rudolf Dolzer und Matthias Herdegen.

Literatur

  • Georg Ress: Eröffnung des Kolloquiums über „Die Autorität des Rechts“. In: Torsten Stein (Hrsg.): Die Autorität des Rechts. Referate und Diskussionsbeiträge des wissenschaftlichen Kolloquiums aus Anlaß des 65. Geburtstages von Karl Doehring am 17. März 1984 in Heidelberg. R. v. Decker & C. F. Müller Verlag, Heidelberg 1985, S. 1-4, ISBN 3-8114-8384-6.
  • Kay Hailbronner, Georg Ress und Torsten Stein: Karl Doehring zum 17. März 1989. In: Kay Hailbronner, Georg Ress und Torsten Stein (Hrsg.): Staat und Völkerrechtsordnung. Festschrift für Karl Doehring. Springer-Verlag, Berlin u. a. 1989, S. VII–IX.
  • Bernd Rüthers: Besprechung von Karl Doehring, Von der Weimarer Republik zur Europäischen Union – Erinnerungen. wjs Verlag, Berlin 2008 (online).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl Döhring — Karl Doehring (* 17. März 1919 in Berlin) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler. Er war ein Schüler des Heidelberger Hochschullehrers Ernst Forsthoff. Doehring studierte nach Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft Rechtswissenschaften an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Doehring — ist der Name folgender Personen: Bruno Doehring (1897–1961), evangelischer Theologe Karl Doehring (* 1919), deutscher Rechtswissenschaftler …   Deutsch Wikipedia

  • Bruno Doehring — in den 1920er Jahren Bruno Doehring (* 3. Februar 1879 in Mohrungen; † 16. April 1961 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Theologe. Als Prediger am Berliner Dom in den Jahren von 1914 bis 1960 wurde Doehring in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Do–Dol — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Döhring — oder Doehring ist der Familienname folgender Personen: Bruno Doehring (1879–1961), deutscher evangelischer Theologe und Domprediger in Berlin Clara Döhring (1899–1987), deutsche Politikerin (SPD) Fritz Döhring, Pseudonym von Carl Hermann Busse… …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Forsthoff — (* 13. September 1902 in Laar, heute Duisburg; † 13. August 1974 in Heidelberg) war ein deutscher Staatsrechtler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 „Der totale Staat“ 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Hailbronner — Kay Hailbronner (* 1943 in Ulm) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler, Professor an der Universität Konstanz und Leiter des dortigen Forschungszentrums für internationales und europäisches Ausländer und Asylrecht. Werdegang Kay Hailbronner… …   Deutsch Wikipedia

  • Nachfolgerepublik — Als Nachfolgestaat (oft auch Nachfolgerepublik) wird im allgemeinen Sprachgebrauch ein Staat genannt, der das Staatsgebiet oder einen Teil eines zerfallenden oder sich verkleinernden Staates erwirbt oder auf dessen Territorium neu entsteht. Seit… …   Deutsch Wikipedia

  • Nachfolgerstaat — Als Nachfolgestaat (oft auch Nachfolgerepublik) wird im allgemeinen Sprachgebrauch ein Staat genannt, der das Staatsgebiet oder einen Teil eines zerfallenden oder sich verkleinernden Staates erwirbt oder auf dessen Territorium neu entsteht. Seit… …   Deutsch Wikipedia

  • Selbstbestimmungsrecht der Völker — Bei dem Selbstbestimmungsrecht der Völker (vereinzelt auch Wilsonsches System genannt), das im 20. Jahrhundert maßgeblich durch den amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson ins Gespräch gebracht wurde, geht es um einen völkerrechtlichen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”