- Karl Bernhard Stark
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Karl Bernhard Stark (* 2. Oktober 1824 in Jena; † 12. Oktober 1879 in Heidelberg) war ein deutscher klassischer Archäologe.
Der Sohn einer Gelehrtenfamilie studierte von 1842 bis 1845 Philologie in Jena und Leipzig. Durch August Boeckh wurde er zur antiken Kunst gebracht. 1848 erfolgte mit der Arbeit De tellure dea deque eius imagine a Manuel Phile descripta seine Habilitation in Jena. Seit 1850 war er außerordentlicher Professor. 1855 erhielt er den Ruf auf den neueingerichteten Lehrstuhl in Heidelberg.
Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählt eine Monografie über die Geschichte von Gaza. Mit seinem Buch über Niobe und Niobiden rückte der Mythos in den Blickpunkt seiner Tätigkeit. Stark beschäftigte sich oftmals mit lokalen römischen Denkmälern, aber auch mit dem Heidelberger Schloss. Er bearbeitete die zweite Auflage des dritten Teils von Karl Friedrich Hermann Lehrbuch der griechischen Antiquitäten (Privataltertümer, Leipzig 1870). Eine neue Reise nach dem griechischen Orient gab Material zu einer Reihe von Berichten, die er später in dem Werk Nach dem griechischen Orient (Heidelberg 1874) verarbeitete.
Sein Grabmal befindet sich auf dem Bergfriedhof (Heidelberg) in der Abteilung: D 24, dem so genannten "Professorenweg". Der Grabstein, ein mächtiger Granit Findling in kubische Form behauen, ist mit einer weißen Marmortafel versehen, in die die Namen Carl Bernhard Stark und Wilhelmine Stark, geb. Walther eingeschlagen sind.
Schriften
- Kunst und Schule (Jena 1848)
- Forschungen zur Geschichte des hellenistischen Orients: Gaza und die philistäische Küste (Jena 1852)
- Archäologische Studien (Wetzlar 1852) und als Ergebnis einer Reise durch Frankreich und Belgien
- Städteleben, Kunst und Altertum in Frankreich (Jena 1855)
- Niobe und die Niobiden (Leipzig 1863)
- Gigantomachie auf antiken Reliefs und der Tempel des Jupiter tonans in Rom (Heidelberg 1869)
- Handbuch der Archäologie der Kunst (Leipzig 1878, Bd. 1, die Systematik der Archäologie und eine Geschichte der archäologischen Studien enthaltend)
Literatur
- Wilhelm Frommel: Carl Bernh. Stark. In: Jahresbericht üb. d. Fortschritte der class. Alterthumswissenschaft Bd. 16: Biogr. Jahrbuch II - 1879 S. 40–45. Berlin, 1880.
- Heinrich von Brunn: Laokoon, zum Andenken an Karl Bernhard Stark. In: Archäologische Zeitung; 37, S. 22 ff. Berlin: Reimer, 1879.
- Karl Bernhard Stark. In: Allgemeine Schulzeitung für das gesamte Unterrichtswesen : Organ des Vereins für Wissenschaftliche Pädagogik; 56 (1879) 45, S. 356–357 Online-Version im Katalog der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
- Richard Hoche: Stark, Karl Bernhard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 488–490.
- Tonio Hölscher: Karl Bernhard Stark 1824–1879. In: Reinhard Lullies, Wolfgang Schiering (Hrsg.): Archäologenbildnisse. Porträts und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache. Mainz 1988, ISBN 3-8053-0971-6, S. 49–50.
Weblinks
Wikisource: Karl Bernhard Stark – Quellen und Volltexte- Literatur von und über Karl Bernhard Stark im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Karl Bernhard Stark im Katalog des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes
Lehrstuhl: Friedrich Creuzer (1804–1845) | Karl Zell (1846–1855) | Karl Bernhard Stark (1855–1879) | Friedrich von Duhn (1880–1920) | Ludwig Curtius (1920–1929) | Arnold von Salis (1930–1939) | Reinhard Herbig (1941–1956) | Roland Hampe (1957–1975) | Tonio Hölscher (1975–2009)
Zweite Professur: Jörg Schäfer (1968–1991) | Wolf-Dietrich Niemeier (1991–2001) | Diamantis Panagiotopoulos (seit 2003)
Dritte Professur: Reinhard Stupperich (seit 2001)
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