Karima Adebibe

Karima Adebibe

Lara Croft ist die Protagonistin der Video- und Computerspiel-Serie Tomb Raider und wahrscheinlich die bekannteste weibliche Videospielfigur überhaupt.

Erfunden wurde Lara Croft 1994 von Toby Gard, der damals noch bei dem Softwarehersteller Core Design Ltd. in Derby, England, angestellt war. Er suchte eine Alternative zu den üblichen Charakteren, weil er es für lächerlich hielt, einen männlichen Hauptdarsteller mit den akrobatischen Fähigkeiten auszustatten, die er für den Protagonisten vorsah.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Für Lara erdachte man sich eine umfangreiche Biografie (wobei es drei verschiedene Versionen gibt): geboren wurde die Aristokratin demnach am 14. Februar 1968 (andere Quellen geben den 14. Februar 1967 an) in Wimbledon, Surrey, England, als Tochter von Lord Richard Henshingly Croft. Bereits als Jugendliche unternahm die brünette Engländerin ihre erste archäologische Reise nach Kambodscha mit dem Familienfreund Werner von Croy. Sie besuchte von ihrem 3. bis zu ihrem 21. Lebensjahr die Schule (Privatunterricht: Alter 3–11, Wimbledon High School für Mädchen: Alter 11–16, Gordonstoun Boarding School: Alter 16–18, Swiss Finishing School: Alter 18–21). In der einen Variante der Biografie sterben Laras Eltern bei einem Flugzeugunfall: Sie ist die einzige Überlebende und sucht seitdem nach einem Leben am Limit.

In der anderen Variante wird sie von ihren Eltern verstoßen, weil sie das noble und biedere, langweilige Leben einer britischen Adligen nicht führen möchte und sich mehr für Archäologie als für gepflegte Konversation begeistert. Lara wird als selbstbewusste, autarke, abenteuerlustige, aber nicht lebensmüde, starke Person beschrieben, die vollkommen eigenständig agiert und Einzelgängerin ist. Freunde trifft sie hauptsächlich in den Comics und den zwei Filmen, die mit den Geschichten der Spiele nichts zu tun haben.

Die neueste Version ihrer Hintergrundgeschichte wurde in Tomb Raider - Legend etabliert. Demnach stürzte Lara als kleines Mädchen mit ihrer Mutter in Nepal mit einem Flugzeug ab. Beide überlebten den Absturz. Auf ihrem Marsch zurück in die Zivilisation entdecken sie eine Steinestrade, ein alter Mechanismus, der mithilfe eines Schwertes in einem Stein aktiviert wird. Die neugierige Lara stößt das Schwert in den Stein und aktiviert den Mechanismus. Laras Mutter, Lady Amelia Croft, zieht das Schwert aus dem Stein, um ihre Tochter zu schützen, und verschwindet in einem Lichtblitz. Lara erreicht alleine wieder die Zivilisation und hat sich mit dem Tod ihrer Mutter abgefunden, nur ihr Vater, Richard Croft, weigert sich, diesen hinzunehmen.

Ihre Reisen in den bis dato acht Teilen der Serie führen sie auf der Suche nach diversen Artefakten (etwa nach Kometensplittern oder einem Dolch) zu den unterschiedlichsten Orten. Lara Croft wechselt in den Spielen – außer in Teil 1 und 4 – immer wieder ihr Outfit, bekannt geworden ist sie allerdings in dem typischen grünen Body mit den braunen Hotpants, den dunklen Stiefeln, dem kleinen Rucksack und den zwei 9-mm-Pistolen (FN Browning High Power).

Sie warb für diverse Produkte (Seat, Lucozade, Brigitte), ist im Die-Ärzte-Musikvideo Männer sind Schweine aufgetreten und war mit der Band U2 auf Tour.

Im Kinofilm mit dem Titel Lara Croft: Tomb Raider und dessen Fortsetzung Die Wiege des Lebens wird Lara Croft von der US-amerikanischen Schauspielerin Angelina Jolie gespielt und von Marion von Stengel synchronisiert.

Lara-Croft-Doubles

Karima Adebibe als Lara Croft
Alison Carroll (2008)

Eidos Interactive hat zu Werbezwecken offiziell Lara-Croft-Doubles vorgestellt, die in der typischen Kleidung und in den charakteristischen Posen bei Messen und Produktvorstellungen öffentlich auftreten und in der Presse und im Internet starke Beachtung fanden und finden.

Nathalie Cook war von 1996 bis 1997 das erste Double, noch bevor Tomb Raider berühmt wurde. Sie ist nahezu unbekannt geblieben.

Ihr folgte 1997–1998 die Britin Rhona Mitra (* 9. August 1976), die zuvor bereits als Schauspielerin relativ bekannt war. Sie wurde aus unbekannten Gründen entlassen, obwohl sie sich für den Job sogar einem chirurgischen Eingriff unterzogen hatte.

Dem dritten Model, Nell McAndrew (* 6. November 1975, England) wurde 1999 gekündigt, nachdem sie sich für den amerikanischen Playboy als nackte Lara präsentiert hatte.[1]

Die Niederländerin Lara Weller (* 6. April 1975) folgte 1999–2000. Sie gilt vielen als das beste und ähnlichste Double.

Lucy Clarkson (* 6. Juli, 1983, England) trat von 2000–2002 als Lara-look-alike auf.

Jill De Jong (* 2. Februar 1982, Niederlande) wurde 2002–2004 unter Vertrag genommen.[2]

Karima Adebibe (* 1985, England) wurde als Nachfolgerin für De Jong ausgewählt. Da ihre Gesichtszüge, anders als die ihrer Vorgängerinnen, wenig Ähnlichkeiten mit der Lara aus den Videospielen aufwiesen, war sie unter den Fans nicht unumstritten.

Für die Verkörperung von Lara im achten Teil der Tomb-Raider-Serie ("Underworld") wurde Alison Carroll gewählt. Die 23-jährige ehemalige Kunstturnerin wurde in England geboren.[3]

Ein inoffizielles Double ist Vanessa Demouy (* 5. April 1973, Frankreich). Sie erschien wegen ihrer auffälligen Ähnlichkeit 1997 auf dem Cover des französischen Magazins VSD, allerdings hat sie jedes weitere Engagement als Lara Croft abgelehnt.

Die „deutsche Lara Croft“ ist Diana Dorow (* 16. Juni 1976). Sie arbeitet seit 1999 als Double und wurde 2002 von Eidos Interactive als "Cyber-Lara-Double" ausgewählt. Sie ähnelt ihrem virtuellen Prototyp besonders durch ihre markanten Gesichtszüge.[4]

Kein offizielles Double, jedoch die bekannteste Verkörperung Lara Crofts ist Angelina Jolie, die Hauptdarstellerin der beiden Verfilmungen Lara Croft: Tomb Raider und Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens. Für einen geplanten dritten Teil der Reihe steht Jolie allerdings nicht mehr zu Verfügung und wird vermutlich durch Megan Fox ersetzt. [5][6]

Literatur

  • Astrid Deuber-Mankowsky: Lara Croft. Modell, Medium, Cyberheldin. – Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2001. (= edition suhrkamp; 1745. Gender Studies.) – Abhandlung aus der Perspektive der Gender Studies. (auch als PDF-Datei (3,32 MB))
  • Marvin Chlada, Wolfgang Haible (Hrsg.): Lara Croft. Ein Mythos wird dekonstruiert. Duisburg: Trikont Verlag, 2002. (soziologisch)
  • Carla Hopfner: Lara Croft und Charlie's Angels. Neue Heldinnen im Actionfilm. Braumüller, 2005. (= Blickpunkte; 10.) (filmwissenschaftlich)
  • Patrick Steinwidder: Perfect Girls: Die Computerspiel-Verfilmungen "Lara Croft Tomb Raider", "Resident Evil" und "Final Fantasy" Zeitschrift Medien-Impulse, hg. vom österr. Bundesministerium für Wissenschaft, Kunst und Kultur, Dezember 2003 (medienpädagogisch/medienpsychologisch über die Verfilmung von Lara Croft)

Weblinks

Quellen

  1. Nell McAndrew: Offizielle Website (englisch)
  2. Jill De Jong: Offizielle Website (englisch)
  3. onlinekosten.de: Tomb Raider: Das neue Gesicht von Lara Croft, 13. August 2008
  4. Diana Dorow: Offizielle Website
  5. Der Tagesspiegel: Angelina Jolie nicht mehr als Lara Croft im Kino, 30. Januar 2009
  6. filmstarts.de: Tomb Raider: Angelina Jolie ist nicht mehr Lara Croft, 30. Januar 2009

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