Kardinalstradition

Kardinalstradition

Der Begriff Kardinalstradition spiegelt all jene Traditionen wider, die sich in der römisch-katholischen Kirche für die Ernennung zum Kardinal herausgebildet haben.

Der Papst ist in der Ernennung von Kardinälen weder an Normen noch Traditionen gebunden. Jedoch gibt es Bistümer und Ämter, die traditionell mit der Kardinalswürde verbunden sind. Da der Kandidatenkreis hierbei eng abgesteckt ist und eindeutige Kriterien benannt sind, handelt es sich dabei nicht um Spekulation, sondern um eine rationale und logische Abschätzung.

Inhaltsverzeichnis

Traditionelle Kardinalssitze

Verschiedene und besonders wichtige Erzbistümer werden für gewöhnlich entweder mit einem Kardinal besetzt oder der neue Erzbischof wird meist bei einem der nächsten Konsistorien ins Kardinalskollegium berufen. Als solche können zur Zeit 58 Erzbistümer gelten:

Europa (30)

Europa stellt im Moment nach wie vor etwas über 50 Prozent der Kardinäle. Dies spiegelt sich noch stärker bei den Erzbistümern mit Kardinalstradition wider, bei denen nach wie vor 30 von 58 aus Europa kommen.

Deutschsprachiger Raum (4)

Im deutschsprachigen Raum gibt es heute vier Erzbistümer mit Kardinalstradition, davon drei in Deutschland, eins in Österreich, wobei Köln und Wien die ältesten Traditionen haben. Das frühere deutsche Erzbistum Breslau, dessen Erzbischöfe seit 1893 traditionell zu Kardinälen berufen werden, gehört kirchenrechtlich seit 1972 zu Polen:

Deutschland:

Österreich:

Siehe auch: Entwicklung der Kardinalstraditionen im deutschsprachigen Raum

Italien (8)

Entsprechend der Geschichte des Kardinalskollegiums hat Italien noch 8 Erzbistümer mit Kardinalstradition, wobei Bologna die nachweislich älteste Tradition besitzt. Das Bistum Rom bleibt außen vor, da in ihm ja der jeweilige Papst Bischof ist. Allerdings ist sein jeweiliger Generalvikar immer auch Kardinal.

Die derzeit acht papstwahlberechtigten und sechs nicht mehr wahlberechtigten Kardinäle sind allesamt aus diesen Bistümern und wurden jeweils wenige Jahre nach der Installation auch zum Kardinal erhoben. Darüber hinaus hat derzeit lediglich der emeritierte Bischof von Ravenna-Cervia Ersilio Kardinal Tonini (* 1914) diesen Titel 1994 ehrenhalber erhalten, war also nie papstwahlberechtigt.

Übriges Westeuropa (12)

In restlichen Westeuropa gibt es Kardinalstraditionen viermal in Spanien, dreimal in Frankreich und jeweils einmal in Belgien, Großbritannien, Irland, den Niederlanden und Portugal, wobei das Erzbistum Toledo die älteste Tradition (seit 1755) aufweisen kann.

Mitteleuropa (6)

In Mitteleuropa findet sich die älteste Kardinalstradition in Ungarn (seit 1853), dafür gibt es drei Erzbistümer mit dieser Tradition in Polen.

Auch in diesem Raum zeichnen sich neue Kardinalstraditionen ab.

Amerika (19)

Vereinigte Staaten und Kanada (8)

1875 ernannte der Papst Pius IX. den ersten nordamerikanischen Kardinal: John McCloskey, Erzbischof von New York, das aber erst seit dem übernächsten Nachfolger auch Kardinalstradition erlangt.

Vereinigte Staaten:

Kanada:

Lateinamerika (11)

In Mittel- und Südamerika liegt die älteste Tradition im Erzbistum Rio de Janeiro, alle anderen Bistümer gelangten erst nach 1945 in diese Tradition. Brasilien ist auch das einzige lateinamerikanische Land mit drei Erzbistümern mit Kardinalstradition, gefolgt von Mexiko mit zwei.

Vor allem in vielen mittelamerikanischen Ländern scheinen sich neue Kardinalstraditionen aufzutun.

Afrika (3)

Der erste Kardinal aus Afrika war Laurean Rugambwa, der 1953 Bischof von Rutabo, 1960 von Papst Johannes XXIII. zum Kardinal ernannt und 1968 zum Erzbischof von Daressalam wurde.

Aufgrund der aufstrebenden Situation der römisch-katholischen Kirche in Afrika ist aber die Ausbildung weiterer Kardinalstraditionen zu erwarten.

Asien (4)

Der erste asiatische Kardinal war Thomas Tien-Ken-Sin, der 1946 von Papst Pius XII. zum Kardinal und gleichzeitig zum Erzbischof von Peking ernannte. Dieser Bischofsstuhl ist seit dem Tod Tien-Ken-Sins vakant. Bisher haben sich in Asien nur vier Erzbistümer mit Kardinalstradition ausgebildet:

Auch hier sind aufgrund der aufstrebenden Situation der römisch-katholischen Kirche in Asien weitere Erzbistümer mit Kardinalstradition zu erwarten.

Australien und Ozeanien (2)

Norman Thomas Gilroy, der seit 1940 Erzbischof von Sydney war, wurde 1946 zum ersten Kardinal aus dem fünften Kontinent Australien und Ozeanien. Seither hat sich neben Sydney nur noch das neuseeländische Wellington zum Erzbistum mit Kardinalstradition entwickelt:

Unierte Kirchen

Einen Sonderfall bilden die mit Rom unierten orientalischen Patriarchen mit eigenem Patriarchalsitz (seit 1965), die häufig zu Kardinälen ernannt werden, deren Sitze allerdings noch nicht in einer Kardinalstradition stehen. Dies betrifft:

Mit der Berufung von Antonios Naguib, koptischer Patriarch von Alexandria (Ägypten) wurde der dritte Patriarch in Folge zum Kardinal ernannt. Daher kann bezüglich diese Patriarchats die Kardinalstradition gelten.

Traditionelle Kardinalsämter




Außerdem haben den Kardinalsrang:

Papstwahlberechtigte Kardinäle und Kardinalstradition

„Geburtsdatum zeigt Ausscheiden aus dem Kreis der papstwahlberechtigten Kardinäle an. Mit Vollendung des 80. Geburtstages erlischt die Wahlberechtigung.“

Derzeit gehören dem Kardinalskollegium gut zwei Drittel der Kardinäle aufgrund von Ämtern und Bistumssitzen mit Kardinalstradition an.

Mit Kardinalstradition

  1. * 21. September 1953 - Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising
  2. * 25. Oktober 1952 – Péter Erdö, Erzbischof von Esztergom-Budapest
  3. * 17. Oktober 1950 – Philippe Barbarin, Erzbischof von Lyon
  4. * 15. März 1950 - Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen
  5. * 1. Februar 1950 - Kazimierz Nycz, Erzbischof von Warschau
  6. * 21. September 1949 – Odilo Pedro Scherer, Erzbischof von São Paulo
  7. * 20. März 1949 – Josip Bozanic, Erzbischof von Zagreb
  8. * 30. Juni 1948 - Raymond Leo Burke, Präfekt der Apostolischen Signatur
  9. * 10. Oktober 1945 – Antonio Cañizares Llovera, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung
  10. * 4. Juli 1945 – Stanisław Ryłko, Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien
  11. * 15. Juni 1945 - Robert Sarah, Präsident des Päpstlichen Rats Cor Unum (Kardinalstradition NEU)
  12. * 22. Januar 1945 – Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien
  13. * 24. Dezember 1944 – Oswald Gracias, Erzbischof von Bombay
  14. * 15. September 1944 - Mauro Piacenza, Präfekt der Kongregation für den Klerus
  15. * 5. August 1944 – Polycarp Pengo, Erzbischof von Daressalam
  16. * 29. Juni 1944 – Sean Patrick O’Malley, Erzbischof von Boston
  17. * 8. Juni 1944 – Marc Ouellet, Präfekt der Kongregation für die Bischöfe, emeritierter Erzbischof von Québec
  18. * 28. Dezember 1943 – Juan Luis Cipriani Thorne, Erzbischof von Lima
  19. * 18. November 1943 – Leonardo Sandri, Präfekt der Kongregation für die orientalischen Kirchen
  20. * 17. September 1943 – Angelo Comastri, Erzpriester des Petersdoms
  21. * 2. Juni 1943 – Crescenzio Sepe, Erzbischof von Neapel
  22. * 5. April 1943 – Jean-Louis Tauran, emeritierter Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche und amtierender Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog
  23. * 14. Januar 1943 – Angelo Bagnasco, Erzbischof von Genua
  24. * 7. November 1942 – André Vingt-Trois, Erzbischof von Paris
  25. * 18. Oktober 1942 - Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur
  26. * 28. August 1942 – Jorge Liberato Urosa Savino, Erzbischof von Caracas
  27. * 6. Juni 1942 – Norberto Rivera Carrera, Erzbischof von Mexiko
  28. * 7. November 1941 – Angelo Scola, Erzbischof von Mailand
  29. * 8. Juni 1941 – George Pell, Erzbischof von Sydney
  30. * 12. November 1940 - Donald Wuerl, Erzbischof von Washington
  31. * 17. April 1940 – Agostino Vallini, Generalvikar Seiner Heiligkeit für die Diözese Rom (Kardinalvikar) und Erzpriester der Lateranbasilika
  32. * 11. Oktober 1939 – Zenon Grocholewski, Präfekt der Kongregation für das katholische Bildungswesen
  33. * 7. Oktober 1939 - Laurent Monsengwo Pasinya, Erzbischof von Kinshasa (Kongo) (Kardinalstradition NEU)
  34. * 16. August 1939 – Seán Brady, Erzbischof von Armagh
  35. * 27. April 1939 – Stanislaw Dziwisz, Erzbischof von Krakau
  36. * 1. Juni 1938 – Carlo Caffarra, Erzbischof von Bologna
  37. * 20. Februar 1938 - Paolo Romeo, Erzbischof von Palermo
  38. * 8. Januar 1938 - Angelo Amato SDB , Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse
  39. * 29. April 1937 – Lluís Martínez Sistach, Erzbischof von Barcelona
  40. * 16. März 1937 – Attilio Nicora, emeritierter Präsident der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls
  41. * 16. Januar 1937 – Francis Eugene George, Erzbischof von Chicago
  42. * 17. Dezember 1936 – Jorge Mario Bergoglio, Erzbischof von Buenos Aires
  43. * 18. November 1936 – Ennio Antonelli, Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie
  44. * 24. August 1936 – Antonio María Rouco Varela, Erzbischof von Madrid
  45. * 26. Juni 1936 – Jean-Claude Turcotte, Erzbischof von Montréal
  46. * 15. Juni 1936 – William Joseph Levada, Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre
  47. * 14. April 1936 – Ivan Dias, emeritierter Präfekt der Kongregation für die Evangelisation der Völker
  48. * 27. Februar 1936 – Roger Michael Mahony, emeritierter Erzbischof von Los Angeles
  49. * 26. Februar 1936 – José da Cruz Policarpo, Patriarch von Lissabon
  50. * 11. November 1935 – John Patrick Foley, emeritierter Kardinal-Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem
  51. * 19. September 1935 - Velasio De Paolis CS, Präsident der Präfektur für die ökonomischen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls
  52. * 6. August 1935 - Fortunato Baldelli, Großpönitentiar
  53. * 19. April 1935 – Justin Francis Rigali, emeritierter Erzbischof von Philadelphia
  54. * 7. März 1935 - Antonios Naguib, koptischer Patriarch von Alexandria (Ägypten) (Kardinalstradition NEU)
  55. * 3. Januar 1935 – Giovanni Lajolo, Gouverneur der Vatikanstadt
  56. * 2. Dezember 1934 – Tarcisio Bertone, Staatssekretär und Camerlengo
  57. * 23. September 1934 – Franc Rodé, emeritierter Präfekt der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens
  58. * 1. September 1934 - Paolo Sardi, Pro-Patron des Malteserordens
  59. * 23. August 1934 – Carlos Amigo Vallejo, emeritierter Erzbischof von Sevilla
  60. * 8. August 1934 – Cláudio Hummes, emeritierter Präfekt der Kongregation für den Klerus
  61. * 28. Mai 1934 - Francesco Monterisi, Erzpriester der Patriarchalbasilika Sankt Paul vor den Mauern
  62. * 14. März 1934 – Dionigi Tettamanzi, emeritierter Erzbischof von Mailand
  63. * 30. Januar 1934 – Giovanni Battista Re, emeritierter Präfekt der Kongregation für die Bischöfe
  64. * 1. Januar 1934 - Raúl Eduardo Vela Chiriboga, emeritierter Erzbischof von Quito
  65. * 25. Dezember 1933 – Joachim Meisner, Erzbischof von Köln
  66. * 19. Oktober 1933 – Geraldo Majella Agnelo, emeritierter Erzbischof von São Salvador da Bahia
  67. * 24. September 1933 – Raffaele Farina, Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche
  68. * 5. September 1933 – Francisco Javier Errázuriz Ossa, emeritierter Erzbischof von Santiago de Chile
  69. * 4. Juni 1933 – Godfried Danneels, emeritierter Erzbischof von Mechelen-Brüssel
  70. * 28. März 1933 – Juan Sandoval Íñiguez, Erzbischof von Guadalajara
  71. * 18. März 1933 – Severino Poletto, emeritierter Erzbischof von Turin
  72. * 5. März 1933 – Walter Kasper, emeritierter Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen
  73. * 26. Februar 1933 – Lubomyr Husar, emeritierter Großerzbischof von Kiew und Halytsch (vormals Lemberg) der Ukrainer
  74. * 8. Dezember 1932 – Eusébio Oscar Scheid, emeritierter Erzbischof von São Sebastião do Rio de Janeiro
  75. * 23. November 1932 – Renato Raffaele Martino, emeritierter Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden
  76. * 1. November 1932 – Francis Arinze, emeritierter Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenlehre
  77. * 13. September 1932 – Pedro Rubiano Sáenz, emeritierter Erzbischof von Bogotá
  78. * 24. August 1932 – Cormac Murphy-O'Connor, emeritierter Erzbischof von Westminster
  79. * 10. August 1932 – Gaudencio B. Rosales, Erzbischof von Manila
  80. * 26. Juli 1932 – James Francis Stafford, emeritierter Großpönitentiar
  81. * 17. Mai 1932 – Miloslav Vlk, emeritierter Erzbischof von Prag
  82. * 2. April 1932 – Edward Michael Egan, emeritierter Erzbischof von New York
  83. * 6. Januar 1932 – José Saraiva Martins, emeritierter Präfekt der Kongregation für die Heiligsprechungen
  84. * 26. November 1931 – Adrianus Johannes Simonis, emeritierter Erzbischof von Utrecht

bisher ohne Kardinalstradition

  1. * 23. Mai 1949 – Daniel DiNardo, Erzbischof von Galveston-Houston (Galveston-Houston ist erst seit 2004 Erzbistum)
  2. * 2. März 1949 – Francisco Robles Ortega, Erzbischof von Monterrey (Nur der unmittelbare Vorgänger Adolfo Antonio Kardinal Suárez Rivera wurde 1994 zum Kardinal ernannt.)
  3. * 11. Oktober 1948 – Peter Kodwo Appiah Turkson, Erzbischof von Cape Coast (Ghana), ernannt 2003 als Vorsitzender der Ghanaischen Bischofskonferenz, jetzt Kurienkardinal
  4. * 15. November 1947 - Albert Malcolm Ranjith, Erzbischof von Colombo (Sri Lanka)
  5. * 8. September 1945 – Vinko Puljić, Erzbischof von Sarajevo (Bosnien-Herzegowina), Vorsitzender der Bischofskonferenz für Bosnien und Herzegowina
  6. * 26. September 1944 – Jean-Pierre Ricard, Erzbischof von Bordeaux, Vorsitzender der französischen Bischofskonferenz (Nur der unmittelbare Vorgänger Pierre Étienne Louis Kardinal Eyt wurde 1994 zum Kardinal ernannt.)
  7. * 1944 – John Njue, Erzbischof von Nairobi, Vorsitzender der Kenianischen Bischofskonferenz
  8. * 29. Dezember 1942 – Óscar Rodríguez Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa, Vorsitzender der Bischofskonferenz von Honduras
  9. * 8. März 1941 – Wilfrid Fox Napier, Erzbischof von Durban (Südafrika)
  10. * 27. Februar 1941 – Gabriel Zubeir Wako, Erzbischof von Khartoum, Vorsitzender der sudanesischen Bischofskonferenz
  11. * 15. Oktober 1939 – Telesphore Placidus Toppo, Erzbischof von Ranchi, Vorsitzender der indischen Bischofskonferenz
  12. * 17. März 1938 – Keith Michael Patrick O’Brien, Erzbischof von Saint Andrews und Edinburgh, Vorsitzender der schottischen Bischofskonferenz (Nur der unmittelbare Vorgänger Gordon Joseph Kardinal Gray wurde 1969 zum Kardinal ernannt.)
  13. * 15. Februar 1937 - Raymundo Damasceno Assis, Erzbischof von Aparecida (Brasilien), Präsident der CELAM
  14. * 1. Februar 1937 – Audrys Juozas Bačkis, Erzbischof von Vilnius, Vorsitzender der litauischen Bischofskonferenz
  15. * 28. November 1936 – Théodore-Adrien Sarr, Erzbischof von Dakar, Vorsitzender der Bischofskonferenz von Senegal, Mauretanien, Kap Verde und Guinea-Bissau (Nur der unmittelbare Vorgänger Hyacinthe Kardinal Thiandoum wurde 1976 zum Kardinal ernannt.)
  16. * 31. Oktober 1936 – Nicolás de Jesús López Rodríguez, Erzbischof von Santo Domingo, Vorsitzender der dominikanischen Bischofskonferenz (Nur der unmittelbare Vorgänger Octavio Antonio Kardinal Beras Rojas wurde 1976 zum Kardinal ernannt.)
  17. * 18. Oktober 1936 – Jaime Ortega, Erzbischof von Havanna (Kuba)
  18. * 16. Juni 1936 – Anthony Olubunmi Okogie, Erzbischof von Lagos (Nigeria)
  19. * 16. Mai 1936 – Karl Lehmann, Bischof von Mainz, ehemaliger Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz
  20. * 7. März 1936 – Julio Terrazas Sandoval, Erzbischof von Santa Cruz de la Sierra (Bolivien)
  21. * 20. Dezember 1934 – Julius Riyadi Darmaatmadja, emeritierter Erzbischof von Jakarta, ehemaliger Vorsitzender der indonesischen Bischofskonferenz
  22. * 5. September 1934 – Paul Josef Cordes, emeritierter Präsident des Päpstlichen Rates „Cor Unum“
  23. * 1934 – Jean-Baptiste Phạm Minh Mẫn, Erzbischof von Thành-Phô Hô Chí Minh (Vietnam)
  24. * 26. Januar 1933 – Javier Lozano Barragán, emeritierter Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastorale im Krankendienst
  25. * 14. Juni 1932 – Henri Schwery, emeritierter Bischof von Sitten
  26. * 8. März 1932 – Rodolfo Quezada Toruño, emeritierter Erzbischof von Guatemala-Stadt
  27. * 13. Januar 1932 – Joseph Zen Ze-kiun, emeritierter Bischof von Hong Kong (China) (Nur der unmittelbare Vorgänger John Baptist Kardinal Wu Cheng-chung wurde 1988 zum Kardinal ernannt.)
  28. * 7. Dezember 1931 – Nicholas Cheong Jinsuk, Erzbischof von Seoul (Korea) (Nur der unmittelbare Vorgänger Stephen Kardinal Kim Sou-hwan wurde 1969 zum Kardinal ernannt.)

Entwicklung der Kardinalstraditionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Deutschland

Wenn man alle deutsche Kardinäle betrachtet, die im 20. und 21. Jahrhundert ernannt wurden, ergibt sich folgendes Bild:

Köln und München-Freising

Erzbistum Köln

Erzbistum München und Freising

In diesen beiden Erzbistümern wurden alle Erzbischöfe binnen maximal 5 Jahren zum Kardinal ernannt.

Breslau und Berlin

Vor 1945 gehörte das Erzbistum Breslau zu den deutschen Erzbistümern mit Kardinalstradition. Die Kardinalstradition verblieb beim heute polnischen Erzbistum:

Das 1930 neugegründete Bistum Berlin sollte wohl bereits nach 1945 die Breslauer Tradition auf deutschem Gebiet fortführen, auch wenn der damalige Bischof von Berlin Konrad Kardinal von Preysing (1932 Bischof, 1946 Kardinal) den Titel vor allem auch als Ehrentitel wegen Widerstands gegen den Nationalsozialismus bekommen haben dürfte. Sein Nachfolger wurde am 4. Juni 1951 Bischof Wilhelm Weskamm. Beim Konsistorium von 1953 wurde er daher noch nicht berücksichtigt, sondern Erzbischof Joseph Kardinal Wendel von München-Freising. Überraschend starb jedoch Weskamm mit 65 Jahren noch vor dem nächsten Konsistorium, das erst unter Papst Johannes XXIII. 1958 stattfand.

Seit dem Jahr 1958 ist für das Bistum Berlin – nun wohl auch aus politischen Erwägungen und der persönlichen Eignung von Kardinal Döpfner – diese Tradition zu erkennen:

Auch hier wurden seither also alle Bischöfe spätestens nach sechs Jahren zum Kardinal.

Kurienkardinäle

Deutsche Kurienkardinäle seit 1945:

Drei dieser Bischöfe wurden innerhalb von 2 Jahren zum Kardinal ernannt. Bei Kardinal Schröffer und Kardinal Cordes, die keine Ämter mit Kardinalstradition innehatten bzw. -haben, dauerte es dagegen 9 bzw. 12 Jahre.

Der schon 1922 zum Kardinal ernannte Franziskus Kardinal Ehrle hatte zwar bereits vorher wichtige Ämter inne, unter anderem war er ab 1895 Präfekt der Vatikanischen Bibliothek, erhielt aber erst 1929 ein Amt, das heute Kardinalstradition aufweist, als er zum Bibliothekar der Vatikanischen Bibliothek und Archivar des Vatikanischen Geheimarchivs ernannt wurde.

Sonstige Kardinäle

Kardinal Karl Lehmann (2001) ist erst der vierte Bischof von Mainz, der Kardinal wurde (nach Hermann Volk 1973); Johannes Joachim Degenhardt war der zweite Erzbischof von Paderborn, der 2001 Kardinal wurde (nach Lorenz Jaeger 1965). Außerdem erlebte das Bistum Münster (1946) mit Clemens August Graf von Galen und das junge Bistum Essen mit seinem ersten Bischof Franz Hengsbach (1988) je einen Kardinal. Bei keinem dieser Bistümer kann man daher von Kardinalstradition sprechen.

Ergebnis

Die Kardinalstradition betreffend ist festzuhalten: 18 deutsche Kardinäle, die den genannten Kriterien entsprechen, wurden binnen von maximal 5 Jahren zum Kardinal ernannt. Hier kann man quasi von Automatismus sprechen.

Alle anderen Erzbistümer (Erzbistum Hamburg, Erzbistum Freiburg, Erzbistum Paderborn, Erzbistum Bamberg) und Bistümer in Deutschland haben keine solche Kardinalstradition.

Österreich

In Österreich hat im 20. Jahrhundert nur die Erzdiözese Wien die Kardinalstradition, die Erzdiözese Salzburg hingegen nicht.

Erzdiözese Wien:

Die Wiener Erzbischöfe wurden alle spätestens nach drei Jahren zum Kardinal ernannt.

Weiters gab es den Kurienkardinal Alfons Maria Stickler (1983 Pro-Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche, 1983 Titularerzbischof von Bolsena, 1984 Leiter des vatikanischen Geheimarchivs, 1985 Kardinal), welcher binnen zwei Jahren zum Kardinal erhoben wurde.

Schweiz

Die Schweiz weist kein Bistum mit Kardinalstradition auf.

Daher gibt es bisher neben den Kurienkardinälen Gilberto Agustoni (1992 Präfekt der Apostolischen Signatur, 1994 Kardinal) und Kurt Koch (2010 Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, 2010 Kardinal) auch nur einen Diözesanbischof (Henri Schwery), welcher im 20. Jahrhundert zum Kardinal ernannt wurde.

Gilberto Agustoni und Kurt Koch wurden den Regeln entsprechend binnen zweier Jahre nach Antritt der Tätigkeit in der Kurie Kardinal.

Kardinalskonsistorium 2001

Das große Konsistorium vom Februar 2001 kann aufgrund der großen Zahl von 42 neuen Kardinälen, davon 37 papstwahlberechtigte, zur Erprobung der Kriterien herangezogen werden

In Kurienämtern mit Kardinalstradition tätige Bischöfe und Erzbischöfe:

Erzbischöfe von Erzbistümern mit Kardinalstradition:

Das bedeutet: 26 von ernannten 37 papstwahlberechtigten Kardinälen (~ 70%) entsprechen den Kriterien.

Konsistorium vom 24. März 2006

Auch Papst Benedikt XVI. hat bei seiner ersten Ernennung von Kardinälen die Kardinalstraditionen weitgehend beachtet. Aus der Liste der traditionellen Erzbistümer und Ämter hat er erwählt: siehe auch Liste der Kardinalskreierungen Benedikts XVI.

Name Geburtsdatum Kirchliches Amt Beginn der Amtszeit Nationalität Vorgänger
Carlo Caffarra 1. Juni 1938 Erzbischof von Bologna 16. Dezember 2003 Italien Giacomo Biffi (* 1928)
Antonio Cañizares Llovera 15. Oktober 1945 Erzbischof von Toledo 24. Oktober 2002 Spanien Francisco Álvarez Martínez (* 1925)
Stanisław Dziwisz 27. April 1939 Erzbischof von Krakau 3. Juni 2005 Polen Franciszek Macharski (* 1927)
William Joseph Levada 15. Juni 1936 Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre 13. Mai 2005 Vereinigte Staaten Papst Benedikt XVI. (* 1927)
Sean Patrick O’Malley OFMCap 29. Juni 1944 Erzbischof von Boston 1. Juli 2003 Vereinigte Staaten Bernard Francis Law (* 1931)
Franc Rodé CM 23. September 1934 Präfekt der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens 11. Februar 2004 Slowenien Eduardo Martínez Somalo (* 1927)
Gaudencio Borbon Rosales 10. August 1932 Erzbischof von Manila 15. September 2003 Philippinen Jaime Lachica Sin († 2005)
Jorge Liberato Urosa Savino 28. August 1942 Erzbischof von Caracas, Santiago de Venezuela 19. September 2005 Venezuela Antonio Ignacio Velasco García († 2003)
Agostino Vallini 17. April 1940 Präfekt der Apostolischen Signatur 27. Mai 2004 Italien Mario Francesco Pompedda († 2006)

Damit entsprechen 9 von den insgesamt 12 neuen stimmberechtigten Kardinälen (75%) den Traditionen

Konsistorium vom 24. November 2007

Papst Benedikt XVI. hat bei seiner zweiten Ernennung von Kardinälen die Kardinalstraditionen wiederum weitgehend beachtet. Aus der Liste der traditionellen Erzbistümer und Ämter hat er erwählt: siehe auch Liste der Kardinalskreierungen Benedikts XVI.

Name Geburtsdatum Kirchliches Amt Beginn der Amtszeit Nationalität Vorgänger
Angelo Bagnasco 14. Januar 1943 Erzbischof von Genua 29. August 2006 Italien Tarcisio Bertone (* 1934)
Seán Brady 16. August 1939 Erzbischof von Armagh 1. Oktober 1996 Irland Cahal Brendan Daly († 2009)
Angelo Comastri 17. September 1943 Erzpriester von St. Peter
Präsident der Dombauhütte St. Peter
Generalvikar Seiner Heiligkeit für die Vatikanstadt
5. Februar 2005 Italien Francesco Marchisano (* 1929)
Raffaele Farina SDB 24. September 1933 Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche 25. Juni 2007 Italien Jean-Louis Tauran (* 1943)
John Patrick Foley 11. November 1935 Kardinal-Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem 27. Juni 2007 Vereinigte Staaten Carlo Furno (* 1921)
Oswald Gracias 24. Dezember 1944 Erzbischof von Bombay 14. Oktober 2006 Indien Ivan Dias (* 1936)
Giovanni Lajolo 3. Januar 1935 Gouverneur der Vatikanstadt 15. September 2006 Italien Edmund Casimir Szoka (* 1927)
Lluís Martínez Sistach 29. April 1937 Erzbischof von Barcelona 18. Juli 2004 Spanien Ricardo María Carles Gordó (* 1926)
Stanisław Ryłko 4. Juli 1945 Präsident des Päpstlichen Rates für die Laien 4. Oktober 2003 Polen James Francis Stafford (* 1932)
Leonardo Sandri 18. November 1943 Präfekt der Kongregation für die orientalischen Kirchen 9. Juni 2007 Argentinien Ignatius Moussa I. Daoud (* 1930)
Odilo Pedro Scherer 21. September 1949 Erzbischof von São Paulo 21. März 2007 Brasilien Cláudio Hummes (* 1934)
André Vingt-Trois 7. November 1942 Erzbischof von Paris 11. Februar 2005 Frankreich Jean-Marie Lustiger († 2007)

Damit entsprechen 12 von den insgesamt 18 neuen stimmberechtigten Kardinälen den Traditionen (zwei Drittel).

Konsistorium vom 20. November 2010

Am 20. Oktober 2010 hat Papst Benedikt XVI. für das Konsistorium am 20. November 2010 vierundzwanzig Kardinäle benannt, von denen 20 wahlberechtigt und 4 nicht wahlberechtigt sind. Aus der Liste der traditionellen Erzbistümer und Ämter hat er erwählt: Siehe auch Liste der Kardinalskreierungen Benedikts XVI.

Name Geburtsdatum Kirchliches Amt Beginn der Amtszeit Nationalität Vorgänger
Angelo Amato SDB 8. Januar 1938 Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse 9. Juli 2008 Italien José Saraiva Martins (* 1932)
Fortunato Baldelli 6. August 1935 Großpönitentiar 2. Juni 2009 Italien James Francis Stafford (* 1932)
Raymond Leo Burke 30. Juni 1948 Präfekt der Apostolischen Signatur 27. Juni 2008 USA Agostino Vallini (* 1940)
Velasio De Paolis CS 19. September 1935 Präsident der Präfektur für die ökonomischen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls 12. April 2008 Italien Sergio Sebastiani (* 1931)
Francesco Monterisi 28. Mai 1934 Erzpriester der Patriarchalbasilika Sankt Paul vor den Mauern 3. Juli 2009 Italien Andrea Cordero Lanza di Montezemolo (* 1925)
Kurt Koch 15. März 1950 Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen 1. Juli 2010 Schweiz Walter Kasper (* 1933)
Gianfranco Ravasi 18. Oktober 1942 Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur 3. September 2007 Italien Paul Poupard (* 1930)
Paolo Sardi 1. September 1934 Pro-Patron des Malteserordens 6. Juni 2009 Italien Pio Laghi (* 1922, † 2009)
Mauro Piacenza 15. September 1944 Präfekt der Kongregation für den Klerus 7. Oktober 2010 Italien Cláudio Hummes (* 1934)
Paolo Romeo 20. Februar 1938 Erzbischof von Palermo 19. Dezember 2006 Italien Salvatore De Giorgi (* 1930)
Reinhard Marx 21. September 1953 Erzbischof von München-Freising 30. November 2007 Deutschland Friedrich Wetter (* 1928)
Kazimierz Nycz 1. Februar 1950 Erzbischof von Warschau 3. März 2007 Polen Stanisław Wielgus (* 1939)
Donald Wuerl 12. November 1940 Erzbischof von Washington 16. Mai 2006 USA Theodore Edgar McCarrick (* 1930)
Raúl Eduardo Vela Chiriboga 1. Januar 1934 Erzbischof von Quito 21. März 2003 Ecuador Antonio González Zumárraga (* 1925, † 2008)

Damit entsprechen 14 von den insgesamt 20 neuen stimmberechtigten Kardinälen den Traditionen (70 %). Mit den weiteren sechs Kandidaten setzte Papst Benedikt XVI. begonnene Entwicklungen fort und stärkte außerhalb der Kurie erneut die nicht-europäischen Kirchen:

Die Berufung von Erzbischof Robert Sarah, Präsident des Päpstlichen Rats Cor Unum, wertet dieses Gremiums auf, das nunmehr wohl als eigenständige Kardinalstradition gelten kann; siehe auch die Berufung von Erzbischof Paul Josef Cordes im Jahre 2007. Zuvor waren nur Erzbischöfe berufen worden, die bereits zuvor Kardinäle waren.

Die Berufung von Antonios Naguib, koptischer Patriarch von Alexandria (Ägypten), stärkt die Einbindung der Patriarchen. Er ist damit der dritte kopitsche Patriarch in Folge, der zum Kardinal ernannt wurde, so dass gemäß den Kriterien dieser Liste, erstmals einem Patriarchenamt Kardinalstradition zugesprochen werden kann.

Mit Laurent Monsengwo Pasinya, Erzbischof von Kinshasa (Kongo) erfolgt eine weitere Stärkung der afrikanischen Kirche. Das Erzbistum von Kinshasa erhält ebenfalls das dritte Mal in Folge einen Kardinal, so dass zukünftig von einer Kardinalstradition ausgegangen werden kann.

Die Ernennung von Albert Malcolm Ranjith, Erzbischof von Colombo (Sri Lanka), ist dagegen überraschend, da er erst der zweite Kardinal dieses Bistums ist. Lediglich Erzbischof Thomas Cooray wurde 1965 zum Kardinal ernannt.

Mit Raymundo Damasceno Assis als viertem Erzbischof von Aparecida (Brasilien) wird der dritte Erzbischof dieses Bistum zum Kardinal. Da es sich aber im Sinne der Kriterien dieser Liste dennoch um keine durchgängige Zeit handelt, ist eine Kardinalstradition zwar wahrscheinlich, aber noch nicht sicher.

Die Ernennung von Medardo Joseph Mazombwe, Erzbischof von Lusaka (Sambia), zum Kardinal ist wohl eher als Ernennung ehrenhalber zu werten, nachdem dieser bereits im September 2011 das 80. Lebensjahr vollenden wird. Sie kann als Dank für seine Arbeit in diesem Erzbistum gelten, in die sein Vor-Vorgänger Emmanuel Milingo sehr viel Unruhe gebracht hatte. Milingo war exkommuniziert worden und ist mittlerweile laisiert.

Verbliebene Kardinalsanwärter

Name Geburtsdatum Kirchliches Amt Beginn der Amtszeit Nationalität Vorgänger
Peter Takeo Okada 24. Oktober 1941 Erzbischof von Tokio 17. Februar 2000 Japan Peter Seiichi Shirayanagi (* 1928, † 2009)
Marian Gołębiewski 22. September 1937 Erzbischof von Breslau 3. April 2004 Polen Henryk Roman Gulbinowicz (* 1923)
John Atcherley Dew 5. Mai 1948 Erzbischof von Wellington 21. März 2005 Neuseeland Thomas Stafford Williams (* 1930)
Odon Marie Arsène Razanakolona 24. Mai 1946 Erzbischof von Antananarivo 7. Dezember 2005 Madagaskar Armand Gaétan Razafindratandra (* 1925, † 2010)
Georges Pontier 1. Mai 1943 Erzbischof von Marseille 12. Mai 2006 Frankreich Bernard Panafieu (* 1931)
Francesco Coccopalmerio 6. März 1938 Präsident des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte 15. Februar 2007 Italien Julián Herranz (* 1930)
Willem Jacobus Eijk 22. Juni 1953 Erzbischof von Utrecht 11. Dezember 2007 Niederlande Adrianus Johannes Simonis (* 1931)
Giuseppe Betori 25. Februar 1947 Erzbischof von Florenz 8. September 2008 Italien Ennio Antonelli (* 1937)
Allen Vigneron 21. Oktober 1948 Erzbischof von Detroit 5. Januar 2009 USA Adam Joseph Maida (* 1930)
Timothy Dolan 6. Februar 1950 Erzbischof von New York 23. Februar 2009 USA Edward Michael Egan (* 1932)
Orani Tempesta OCist 23. Juni 1950 Erzbischof von São Sebastião do Rio de Janeiro 27. Februar 2009 Brasilien Eusébio Oscar Scheid (* 1932)
Antonio Maria Vegliò 3. Februar 1938 Präsident des Päpstlichen Rates der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs 28. Februar 2009 Italien Renato Raffaele Martino (* 1932)
Vincent Nichols 8. November 1945 Erzbischof von Westminster 3. April 2009 Vereinigtes Königreich Cormac Murphy-O’Connor (* 1932)
Braulio Rodríguez Plaza 24. Januar 1944 Erzbischof von Toledo 16. April 2009 Spanien Antonio Cañizares Llovera (* 1945)
Zygmunt Zimowski 7. April 1949 Präsident des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst 18. April 2009 Polen Javier Lozano Barragán (* 1933)
Juan Asenjo Pelegrina 15. Oktober 1945 Erzbischof von Sevilla 5. November 2009 Spanien Carlos Amigo Vallejo (* 1934)
André-Joseph Léonard 6. Mai 1940 Erzbischof von Mecheln-Brüssel 18. Januar 2010 Belgien Godfried Danneels (* 1933)
Dominik Duka OP 26. April 1943 Erzbischof von Prag 13. Februar 2010 Tschechien Miloslav Vlk (* 1932)
Pierre Nguyễn Văn Nhơn 1. April 1938 Erzbischof von Hanoi 13. Mai 2010 Vietnam Joseph Ngô Quang Kiệt (* 1952)
Rubén Salazar Gómez 22. September 1942 Erzbischof von Bogotá 8. Juli 2010 Kolumbien Pedro Rubiano Sáenz (* 1932)
Cesare Nosiglia 5. Oktober 1944 Erzbischof von Turin 11. Oktober 2010 Italien Severino Poletto (* 1933)
Ricardo Ezzati Andrello SDB 7. Januar 1942 Erzbischof von Santiago de Chile 15. Dezember 2010 Chile Francisco Javier Errázuriz Ossa (* 1933)
João Bráz de Aviz 24. April 1947 Präfekt der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens 4. Januar 2011 Brasilien Franc Rodé (* 1934)
Murilo Sebastião Ramos Krieger SCJ 19. September 1943 Erzbischof von São Salvador da Bahia 12. Januar 2011 Brasilien Geraldo Majella Agnelo (* 1933)
José Horacio Gómez 26. Dezember 1951 Erzbischof von Los Angeles 1. März 2011 USA Roger Michael Mahony (* 1936)
Béchara Pierre Raï OMM 25. Februar 1940 Maronitischer Patriarch von Antiochien und des ganzen Orients 15. März 2011 Libanon Nasrallah Pierre Sfeir (* 1920)
Swjatoslaw Schewtschuk 5. Mai 1970 Großerzbischof von Kiew-Halytsch 25. März 2011 Ukraine Ljubomyr Husar (* 1933)
Fernando Filoni 15. April 1946 Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker 10. Mai 2011 Italien Ivan Dias (* 1936)
George Alencherry 19. April 1945 Großerzbischof von Ernakulam-Angamaly 26. Mai 2011 Indien Varkey Vithayathil (* 1927, † 2011)
Rainer Woelki 18. August 1956 Erzbischof von Berlin 2. Juli 2011 Deutschland Georg Sterzinsky (* 1936, † 2011)
Domenico Calcagno 3. Februar 1943 Präsident der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls 7. Juli 2011 Italien Attilio Nicora (* 1937)
Charles Joseph Chaput 26. September 1944 Erzbischof von Philadelphia 19. Juli 2011 USA Justin Francis Rigali (* 1935)
Edwin Frederick O'Brien 8. April 1939 Pro-Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem 29. August 2011 USA John Patrick Foley (* 1935)
Giuseppe Bertello 1. Oktober 1942 Präsident der Päpstlichen Kommission für den Staat Vatikanstadt und des Governatorats der Vatikanstadt 1. Oktober 2011 Italien Giovanni Lajolo (* 1935)
Santos Abril y Castelló 21. September 1935 Erzpriester der Patriarchalbasilika Santa Maria Maggiore 21. November 2011 Spanien Bernard Francis Law (* 1931)

Dass die oben genannten Personen, bei den ersten drei Konsistorien noch nicht ernannt worden sind, liegt unter anderem daran, dass sich Papst Benedikt XVI. streng an die Zahl der 120 Kardinäle zu halten scheint, die sein Vorgänger durchaus auch „überzogen“ hat.

Erzbischöfe, die erst kurz im Amt sind, wurden eventuell erst nach dem letzten Konsistorium in ihr Amt berufen. Die Tatsache, dass der Vorgänger noch im wahlberechtigten Alter ist, mag eine Rolle spielen, stellt aber definitiv keinen Ausschließungsgrund dar, da sowohl Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Kardinäle ernannt haben, deren Vorgänger unter 80 Jahre alt waren. Für die Unierten Patriarchen scheint hingegen zu gelten, dass sie erst nach dem Tod ihrer Vorgänger, die als Kardinalbischöfe dem Kollegium angehören, Chance auf den Kardinalspurpur haben.

Anders verhält es sich jedoch bei jenen Erzbischöfen, die eigentlich auf einem Erzbistum mit Kardinalstradition sitzen, aber nun schon bei mehreren Konsistorien nicht berücksichtigt wurden. Dies kann in der Regel aber entweder auf eine problematische Situation der Kirche in dieser Diözese bzw. dem Land oder aber auch auf einen Wechsel der Kardinalstradition auf ein anderes Erzbistum erklärt werden.

Im Moment gibt es mit dem Erzbischof von Breslau und dem Erzbischof von Tokio nur zwei Anwärter, die davon betroffen scheinen. Bezüglich des Erzbistums Tokio ist zu vermerken, dass die beiden Vorgänger jeweils über vierzig Jahre dieses Erzbistum innehatten und jeweils erst gut zwanzig Jahre nach ihrer Ernennung zum Erzbischof den Purpur erhielten.

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