Kaputt

Kaputt
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Das Adjektiv kaputt bedeutet „entzwei, zerbrochen, zerrissen, zerstört“ – ein vormals funktionierender Zustand ist funktionslos. Das Wort hat keine Steigerungsform. Es drückt einen endgültigen oder zumindest nicht nur vorübergehenden Zustand aus, der eine fachliche Reparatur erfordert.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

Das Wort hat eine internationale Sonderbedeutung, da es aus dem Deutschen in viele andere Sprachen eingesickert ist. Teils wird es dort selbst verwendet und ersetzt die landestypischen Wörter, die sich meist von einem Verb ableiten, wie broken, out of order (englisch), χαλασμένος [chalasménos] (Neugriechisch) oder rotto (italienisch). Zumindest als typisch deutsches Wort wird es verstanden (wie „bitte“, „danke“ und ähnliche Wörter). Die Internationalität ergibt sich auch dadurch, dass es in den meisten Sprachen kein ähnliches einheimisches Wort mit der Lautung „kaputt“ gibt. Nachgewiesen scheint, dass andere Sprachen das Wort „kaputt“ aus dem deutschen Sprachraum übernommen haben. Dabei wird englisch die Schreibung „kaput“ bevorzugt, niederländisch die Schreibung „kapot“. Das Wort erreichte insbesondere kurz nach dem Zweiten Weltkrieg hohe Popularität, als der Spruch „Hitler kaputt“ weltweit benutzt wurde.

Etymologie

Woher die Verwendung im deutschen Sprachraum dagegen kommt, ist weitgehend ungeklärt. Eine Basis als Verb ist nicht bekannt. Schriftlich nachgewiesen ist es jedoch sicher, seitdem es im Dreißigjährigen Krieg als Ausdruck im Kartenspiel genutzt wurde, wenn alle vorherigen Stiche verloren gingen.

(a) Französisch. – Die wahrscheinlichste Deutung geht auf ein französisches Wort capot zurück. Dieses ist zumindest für den Gebrauch im Kartenspiel nachgewiesen (faire capot, être capot), wenn alle vorherigen Stiche verloren gehen.[1] Das Äquivalent nach deutscher Mundart hieß „kaputt machen“.

Diese französische Wurzel wiederum wird zurückgeführt auf capoter für „kentern“ – was seine Begründung haben soll in capot als Grundbedeutung für den vorderen Teil eines Schiffes (in der heutigen Zeit auch die Motorhaube) –, das wiederum auf das lateinische caput für „Kopf“ zurückgeführt wird.

Möglich ist natürlich auch, dass die Verwendung in französischer Mundart aus der deutschen Umgangssprache übernommen wurde, und nachträglich auf das französische capoter bezogen wurde.

(b) Hebräisch. – In der hebräischen Sprache gibt es das Wort kaparôt für „Sühneopfer“, „Versöhnung“. Dieses besitzt einen verwandten Begriff im jiddischen: Die Kapores sind die am Versöhnungstag geschlagenen Hühner. An jenem Tag wurden dann „Kapores geschlagen“, was in die Gaunersprache als „kapores machen“ überging und soviel wie „niederschlagen“ bis hin zu „totschlagen“ bedeutete.[2]

Diese Bedeutung kommt der Verwendung von „kaputt“ sehr nahe, und sie kommt als Verwendung im Kartenspiel als „vorherige Stiche niederschlagen" gut in Betracht.

(c) Latein. – Statt über das Französische kann auch eine direkte Ableitung vom Kirchenlatein gefunden werden. Danach stammt „kaputt“ aus dem lateinischen caput, aber nicht in der klassischen Bedeutung von „Kopf“, sondern aus dem späteren mittelalterlichen Ausdruck caput essere = „unnötig werden“, „unbrauchbar sein“. Dieses kam von der Wortbedeutung „man muss alles wieder anfangen“ = „wieder am Kopf nehmen“, was oft in (lateinisch-)juristischen Texten benutzt wurde.

Siehe auch

Belege

  1. Duden –- Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache Mannheim: Dudenverlag 2001 Band 7, 3. Auflage S. 391 (Eintrag kaputt)
  2. Duden –- Herkunftswörterbuch S. 390f. (Eintrag kapores)

Weblinks


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