Kaprun

Kaprun
Kaprun
Wappen von Kaprun
Kaprun (Österreich)
Kaprun
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Zell am See
Kfz-Kennzeichen: ZE
Fläche: 100,5 km²
Koordinaten: 47° 16′ N, 12° 46′ O47.272512.759444444444786Koordinaten: 47° 16′ 21″ N, 12° 45′ 34″ O
Höhe: 786 m ü. A.
Einwohner: 2.985 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 29,7 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5710
Vorwahl: 06547
Gemeindekennziffer: 5 06 06
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gemeindeamt Kaprun
5710 Kaprun
Website: www.kaprun.at
Politik
Bürgermeister: Norbert Karlsböck (SPÖ)
Gemeinderat: (2009)
(19 Mitglieder)
11 SPÖ, 8 ÖVP
Lage der Gemeinde Kaprun im Bezirk Zell am See
Bramberg am Wildkogel Bruck an der Großglocknerstraße Dienten am Hochkönig Fusch an der Großglocknerstraße Hollersbach im Pinzgau Kaprun Krimml Lend Leogang Lofer Maishofen Maria Alm am Steinernen Meer Mittersill Neukirchen am Großvenediger Niedernsill Piesendorf Rauris Saalbach-Hinterglemm Saalfelden am Steinernen Meer Sankt Martin bei Lofer Stuhlfelden Taxenbach Unken Uttendorf Viehhofen Wald im Pinzgau Weißbach bei Lofer Zell am See Salzburg (Bundesland)Lage der Gemeinde Kaprun im Bezirk Zell am See (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Kaprun
Kaprun
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Kaprun ist eine Gemeinde mit 2985 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) in der Region Pinzgau im österreichischen Bundesland Salzburg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Kaprun hat etwa 3000 Einwohner und liegt am Fuße der Hohen Tauern im Bereich der Glocknergruppe. Teile des Gemeindegebietes von Kaprun liegen im Nationalpark Hohe Tauern. Mit dem Großen Wiesbachhorn (3570 Meter) befindet sich der Gipfel des siebthöchsten eigenständigen Gipfels in Österreich sowie des dritthöchsten Gipfels der Glocknergruppe im Gemeindegebiet von Kaprun. Der Gipfel stellt die Gemeindegrenze zwischen den Gemeinden Fusch und Kaprun dar. Kaprun wird von Süden nach Norden von der Kapruner Ache durchflossen, die in die Salzach mündet.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Kapruns erfolgte am 9. Februar 931 mit dem keltischen Namen Chataprunnin (wildes Wasser) im Codex Odalberti. Der Ort war jahrhundertelang ein Bergbauerndorf. Ausgrabungsfunde weisen im Bereich des Bürgkogels (nahe der Talstation der Maiskogelseilbahn) auf keltische Bergbauaktivitäten hin. Im Jahre 1166 wurden die Kapruner Besitzungen der Herren der Falkenstein-Neuburg im Codex Falkensteinensis erwähnt.

Der Bau des sog. Tauernkraftwerks wurde während der nationalsozialistischen Herrschaft mit jüdischen Zwangsarbeitern, die in einem Lager in Kaprun untergebracht waren, begonnen. Das Leiden der jüdischen Zwangsarbeiter und das Verdrängen dieser Geschichte im Nachkriegsösterreich wurden auch Thema des Theaterstückes "Das Werk" von Elfriede Jelinek (2003).

Das Kraftwerk Kaprun (Tauernkraftwerke AG) wurde schließlich nach dem Ende des 2. Weltkrieges als Aufbauleistung Österreichs zum nationalen Mythos verklärt. Mit der Fertigstellung der Tauernkraftwerke 1955 erlebte der Ort einen kontinuierlichen Aufschwung. Durch eine in drei Etappen angelegte Seilbahn (erbaut 1963–1965, seither stetig ausgebaut) auf das Kitzsteinhorn wurde erstmals in Österreich ein Gletscherskigebiet erschlossen. Das Schigebiet wurde seitdem beträchtlich erweitert.

In der Tunnelstandseilbahn Gletscherbahn Kaprun 2 kam es am 11. November 2000 zu einem schweren Brandunglück, bei dem es 155 Tote gab. Grund war an einer Leckstelle austretendes Hydrauliköl, das auf einen zur Erwärmung der Fahrerkabine nachträglich installierten Heizlüfter tropfte. Alle im Rahmen der Ermittlungen Beschuldigten wurden freigesprochen. Das Urteil gilt als umstritten, da der als Verursacher des Brandes identifizierte Heizlüfter für den Einsatz in der Fahrerkabine der Gletscherbahn ungeeignet war und praktisch keinerlei Sicherheitsvorkehrungen gegen Brandunfälle existierten. Allerdings stellte das Gericht auch fest, dass nicht gegen die zum Zeitpunkt des Unglücks geltenden Normen und Gesetze verstoßen worden war. Im jahrelangen Rechtsstreit um Entschädigungszahlungen für die Angehörigen der Opfer der Seilbahnkatastrophe von Kaprun ist eine Einigung erzielt worden. Wie der Vorsitzende der Vermittlungskommission, Klaus Liebscher, bei einer Pressekonferenz in Wien mitteilte, wurde mit allen 451 Anspruchsstellern eine „vorbehaltlose Zustimmung“ erzielt. Insgesamt werde nun der Vergleichsbetrag in der Höhe von 13,9 Millionen Euro ausgezahlt.

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Kaprun hat 19 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2009 wie folgt zusammen:[1]

Direkt gewählter Bürgermeister ist seit dem 01.12.1998 Norbert Karlsböck (SPÖ).[2]

Wappen

Das Wappen der Gemeinde ist: „In Schwarz auf dreifachem goldenen Doppelblitz stehend ein rotbewehrter silberner Falke mit erhobenem rechten Fang.“

Wirtschaft und Fremdenverkehr

Gemeinsam mit der Gemeinde Zell am See bildet Kaprun die Tourismusregion Zell am See-Kaprun, die mit mehr als 14.000 Betten und mit über zwei Millionen Übernachtungen jährlich zu den bedeutendsten Tourismuszentren in Österreich zählt.[3] In der Saison 2009/2010 (November-Oktober) entfielen 666.062 Gäste-Übernachtungen auf Kaprun.[4] Im Kapruner Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn (3203 m ü. A., Erstbesteigung 1828) ist ganzjährig (4 Wochen im Jahr, üblicherweise im Spätsommer, Revisionsarbeiten) Skilauf möglich, es wird durch die Seilbahnen der Gletscherbahn Kaprun erschlossen. Neben diesem Gletscherskigebiet verfügt Kaprun mit dem Maiskogel über ein weiteres Skigebiet.

Weltweite Bekanntheit erhielt der Ort nach dem Unglück der Kitzsteinhorner Gletscherbahn vom 11. November 2000, bei dem 155 Menschen ums Leben kamen.

Ein weiterer Wirtschaftsfaktor neben dem Tourismus ist die Elektrizitätserzeugung. Das Pumpspeicherkraftwerk Glockner-Kaprun (Baubeginn 1938, Fertigstellung 1955) ist ein wichtiges Element der Elektrizitätsversorgung in Österreich und wurde zu einem Sinnbild des österreichischen Wiederaufbaus in den Nachkriegsjahren. Nach dem Abschluss von derzeit in Bau befindlichen Erweiterungsmaßnahmen (Pumpspeicherwerk Limberg II mit zwei Pumpturbinensätzen von jeweils 265 MVA, Fertigstellung voraussichtlich 2012 – sämtliche Baumaßnahmen werden unterirdisch ausgeführt) wird die in Kaprun installierte Kraftwerksleistung ausreichen, um 10 Prozent des österreichischen Strombedarfs zu Verbrauchsspitzen zu decken. Während der Sommermonate können die zwei Hochgebirgsstauseen, welche einen zentralen Teil des Kraftwerks bilden, auch von Touristen besucht werden.

Nachdem im Bereich der Burg Kaprun bei Tiefbohrungen Heilwasser gefunden wurde ist in Kaprun mit Baukosten von 83 Mio. € ein Wellness- und Erlebnisbad (Tauern Spa World) mit insgesamt 2.100 m² Wasserfläche errichtet worden - die Eröffnung erfolgte am 8. November 2010.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne:

Weblinks

 Commons: Kaprun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Offizielle Website des Landes Salzburg mit den Wahlergebnissen der Gemeindevertretungswahlen 2009
  2. Webseite der Gemeinde Kaprun
  3. www.zellamsee-kaprun.com abgerufen am 4. Dezember 2008
  4. Gemeindebericht 2010 der Gemeindeverwaltung

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