Kamow Ka-26

Kamow Ka-26
Kamow Ka-26
Kamow Ka-26 im Deutschen Museum Schleissheim
Kamow Ka-26 im Deutschen Museum Schleissheim
Typ: Mehrzweck-Hubschrauber
Entwurfsland: SowjetunionUdSSR UdSSR
Hersteller: Kamow
Erstflug: 18. August 1965
Indienststellung: 4. November 1969
Produktionszeit: 1969 bis 1985
Stückzahl: ca. 850

Der Kamow Ka-26 ist ein Zivil-Hubschrauber mit Koaxialrotor des sowjetischen Herstellers Kamow, der 1965 erstmals flog und bis 1985 produziert wurde.

Technik

Die Entwicklung des Ka-26 begann im Jahre 1962. Gefordert für Aeroflot war ein leichter, ziviler, Mehrzweckhubschrauber, hauptsächlich für landwirtschaftliche Aufgaben. Kamow löste das Mehrzweck-Problem durch eine abnehmbare Frachtkabine hinter dem zweisitzigen Cockpit: Je nach Bedarf kann die Maschine mit einer Fracht-, einer Passagierkabine oder Behältern für Chemikalien oder Wasser zum Agrarflug oder zur Feuerbekämpfung ausgerüstet werden. Eine Ambulanzversion besitzt eine Kabine für zwei Liegen und drei Sitze für medizinisches Personal.

Bemerkenswert ist der Einsatz von einfachen Sternmotoren des Typs M-14W-26, während zu dieser Zeit bereits überwiegend Gasturbinen auch bei sowjetischen Hubschraubern zum Einsatz kamen. Sie sind gebläsegekühlt, in Gondeln beiderseits der Getriebeplattform angeordnet und treiben die zwei Dreiblatt-Rotoren der bei Kamow bewährten koaxialen Bauweise an.

Am Ende der Getriebeplattform befinden sich zwei Leitwerksträger mit großen Endscheiben. Das Fahrwerk besteht aus zwei kleinen, einzelbereiften Einheiten am Bug und zwei großen, ebenfalls einzelbereiften Fahrwerksbeinen beidseitig unter den Motorgondeln. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Maschine mit einem Ski-Landegestell auszurüsten.

Der Ka-26 gilt als erster Hubschrauber, der - noch vor dem deutschen Bo 105 - Rotorblätter aus Glasfaser-Komposit verwendete. Diese sind elastischer und leichter als die vorher gebräuchliche Bauweise aus Aluminium oder Stahl.

Der Erstflug fand am 18. August 1965 statt. Die Serienproduktion startete 1969 und das erste Serienmodell startete am 4. November 1969. Von der NATO erhielt die neue Maschine den Codenamen Hoodlum (dt.: Ganove, Strolch).

Insgesamt wurden bis zur Einstellung der Serienproduktion im Jahre 1985 etwa 850 bis 900 Ka-26 bei der Kumertau Aviation Production Association gebaut, ca. 250 bis 300 davon wurden exportiert. Ka-26 befinden oder befanden sich im Einsatz in Russland, Bulgarien, der DDR, Japan, Litauen, Rumänien, Schweden, Sri Lanka, der Ukraine und Ungarn.

Mit der Kamow Ka-226 entstand ein Nachfolger mit Turbinenantrieb.

Technische Daten

Kamow Ka-26
Agrarversion
Agrarversion im Einsatz bei Rudolstadt, 1979
Kenngröße Daten
Hersteller Kamow
Rotordurchmesser jeweils 13,00 m
Länge 7,75 m
Höhe 4,05 m
Leergewicht 1.950 kg
Startgewicht max. 3.250 kg
Nutzlast 900 kg
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h
Reisegeschwindigkeit 150 km/h
Dienstgipfelhöhe 3.000 m
Reichweite max. 400 km
Passagier(e) 6
Besatzung 2
Triebwerk(e) zwei Wedenejew M-14W-26 Sternmotoren
Leistung je 242 kW/325 PS

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