Kaltenstein

Kaltenstein

Kaltenstein ist ein großer Fels, der im Hoxberger Wald, nahe dem Dorf Zollstock (Stadt Lebach im Saarland), zu finden ist. Er ist im Raum Lebach – vor allem wegen der Sagen und Legenden, die über ihn erzählt werden – sehr bekannt. Um den Kaltenstein, befindet sich der Kaltensteinpfad, ein beliebter Mountainbike- und Wanderweg.

Inhaltsverzeichnis

Sagen und Legenden

Die Hexensage
Angeblich soll im 16. Jahrhundert der Hoxberg und vor allem der Kaltenstein ein Hexentreffpunkt gewesen sein. Der Kaltenstein soll dabei das magische Zentrum der Hexen gewesen sein. Hier haben die Hexen angebliche schauerliche Rituale veranstaltet und mit dem Teufel gebuhlt.

Die Goldschatzsage
Diese Legende besagt, dass unter dem Kaltenstein Zwerge leben, die dort einen kostbaren Goldschatz versteckt halten. Wenn an Karfreitag die Glocke der nächstgelegenen Kirche das letzte Mal schlägt, soll sich der Kaltenstein einmal um seine eigene Achse drehen. Der Weg unter den Kaltenstein sei dann frei und die Zwerge gäben den Schatz dann an den nächst Mutigsten frei. Diese Sage ist wahrscheinlich Anfang des 17. Jahrhunderts entstanden und wurde zur Unterhaltung erzählt. Es handelt sich hierbei um ein authentisches Stück Volksüberlieferung.

Wirken der Nationalsozialisten

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gab es eine Wiederbelebung des Keltenkultes in Deutschland. In Lebach wurde die Darstellung über den Kaltenstein als Keltenstätte und heidnische Priester, die dort einen Schatz vor christlichen Missionaren verstecken würden, propagiert. Aus der Zeit vor 1935 gibt es allerdings keine mündlichen oder schriftlichen Quellen, die über eine solche Keltenstätte am Kaltenstein berichten. Nationalsozialistische Jugendgruppen wie die Hitlerjugend und Schulklassen aus Lebach und Umgebung führten während der Zeit des NS-Regimes Wanderungen an den Stein durch, nachdem der Autor Otto Schmitz eine zur NS-Ideologie passende Geschichte über den Felsblock im Hoxberger Wald verfasste.

Christliche Spuren

Es gibt am Stein mehrere Aufmauerungen und Einbuchtungen für Kerzen und Heiligenfiguren zur Darstellung der "sieben Schmerzen Marias". Auf der Oberfläche des Steins steht ein großes Holzkreuz. Der Kaltensteinpfad, der um den Kaltenstein führt könnte früher einmal ein Kreuzweg gewesen sein.

Der Kaltensteinpfad

Der Kaltensteinpfad ist ein Mountainbike- und Wanderweg, der um den Kaltenstein führt. Der Pfad ist ca. 7-8 Kilometer lang. Der Weg besteht zum größten Teil aus Waldlehmsandboden, an manchen Strecken geht man auf Holzboden. Es gibt mehrere kleine Brücken, die über kleine Wasserläufe führen. Höhepunkte des Weges sind eine Waldhöhle, eine alte Pferdetränke und natürlich der Kaltenstein. 2008 wurde der Kaltensteinpfad zum Premiumwanderweg ernannt.

Gedicht

Der Lebacher Autor Richard Folz verfasste zum Kaltenstein folgendes Gedicht:

Der Kallenschdään
Ómm Zóllschdock schdett der Kallenschdään,
sè hann gesaat ... der gääng sich drähn.
Er missdet Méddachlóuden heeren,
dann kinnt iehm kääner dat verwehren.
Als Kénner wóllten mier dat séihn,
wenn mier dò dróff schdehn órrer knéin.
Wòor’n aan Karfräidaach émmer dòò,
... hann draan gedréggt ónn draan gezòò.
Mér kónnt dé Glock ganz däitlich heeren,
--- dään Kallenschdään dut dat nét schdeeren!
Dann sénn mier tróurich hääm gezòò
ónn hann gesaat: “Dier hann gelòò!”
Dòò hann sé äärnschd dé Schdier gerónzelt,
...ganz hääwes awwer ach geschmónzelt:
“Dier Kénner, --- wenn ää’d heeren gääng,
gääng ach der Kallenschdään sich drähn!”

Siehe auch

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