Kaiser Heinrichs Romfahrt

Kaiser Heinrichs Romfahrt
Die sieben Kurfürsten wählen Heinrich von Luxemburg zum König. Es sind dies, kenntlich durch ihre Wappen (v.l.n.r.), die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Böhmen.

Kaiser Heinrichs Romfahrt ist eine populäre Bezeichnung für den Italienzug des Königs Heinrich VII. in den Jahren 1310 bis 1313. Ziel des Unternehmens war für Heinrich, die Kaiserwürde zu erlangen und somit eine Erneuerung des Kaisertums zu erreichen (Restauratio imperii).

Im weiteren Sinne ist es auch die Bezeichnung für eine spätmittelalterliche Bilderhandschrift, die im Auftrag des Bruders Heinrichs, Balduin von Luxemburg, des Erzbischofs von Trier, vermutlich um 1340 angefertigt wurde. Dieser Codex Balduini besteht aus 37 Pergamentblättern, die, mit knappen lateinischen Bemerkungen versehen, zahlreiche Momente der Regierung, vor allem aber des Romzugs Heinrichs festhalten; auch beinhaltet die Handschrift die erste bekannte Darstellung des Kurfürstkollegiums. Die kolorierte Bilderhandschrift ist eine wichtige Quelle für die Reichsgeschichte des Spätmittelalters und zugleich eine faszinierende und einzigartige Darstellung des Romzugs Heinrichs VII.

Literatur

  • Kaiser Heinrichs Romfahrt. Die Bilderchronik von Kaiser Heinrich VII. Hrsg. von F.-J. Heyen, Boppard am Rhein 1965; auch als Taschenbuch: München 1978 (= dtv 1358).
  • Kaiser Heinrichs Romfahrt. Zur Inszenierung von Politik in einer Trierer Bilderhandschrift des 14. Jahrhunderts. Bearb. von Wolfgang Schmid (= Mittelrheinische Hefte 21). Koblenz 2000.
  • Der Weg zur Kaiserkrone. Der Romzug Heinrichs VII. in der Darstellung Erzbischof Balduins von Trier. Hrsg. v. Michel Margue/Michel Pauly/Wolfgang Schmid (= Publications du CLUDEM 24). Trier 2009.

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