Kadima

Kadima

Kadima (hebräisch: קדימה, Qādīmāh , deutsch: „Vorwärts“) ist eine Partei in Israel.

Kadima
Logo der Kadima
Tzipi Livni - WEF Annual Meeting Davos 2008.jpg
Partei­vorsitzende Tzipi Livni
Gründung 21. November, 2005
durch Ariel Sharon
Website www.kadima.il

Die 2005 gegründete Partei steht politisch zwischen dem Likud und der Arbeitspartei und sieht sich somit als eine liberale Partei in der Mitte des israelischen Parteienspektrums. Ende November 2005 wurde sie vom damaligen Regierungschef Ariel Scharon (Likud) gegründet, als dessen Plan zum einseitigen Abzug aus dem Gazastreifen im rechten Parteienspektrum auf Widerstand stieß.

Nach einem Machtkampf mit dem Likud-Finanzminister Benjamin Netanjahu beendete Scharon die Rechtskoalition mit Schinui und Schas und bildete im Sommer 2005 eine Große Koalition mit der Arbeitspartei. Am 21. November 2005 trat Scharon zurück und wegen wachsenden Widerstandes aus dem Likud aus. Die neugegründete Partei Kadima gewann daraufhin die Parlamentswahl, weil einige prominente Mitglieder der beiden anderen Parteien zur Kadima übergetreten waren – u. a. Innenminister Meir Shitrit und der frühere Chef der Arbeitspartei Schimon Peres.

Inhaltsverzeichnis

Parteivorsitz

Seit dem 16. Januar 2006 hatte Ehud Olmert den Parteivorsitz inne und löste damit Ariel Sharon ab, der seit dem 4. Januar 2006 infolge eines Schlaganfalls im Koma liegt. Als Olmert Anfang September 2008 wegen Korruptionsvorwürfen als Parteichef zurücktrat, wurde am 17. September die Außenministerin Tzipi Livni in der parteiinternen Vorwahl mit einem knappen Vorsprung von 431 Stimmen bei 74.000 Stimmberechtigten vor Verkehrsminister Schaul Mofas zur Vorsitzenden gewählt.

Politische Grundsätze

Die Grundsätze der Kadima, die am 28. November 2005 von der damaligen israelischen Justizministerin Tzipi Livni vorgelegt wurden, sind u. a.:

  • Die israelische Nation hat ein historisches Recht auf ganz Eretz Israel. Dennoch muss ein Teil ihres Territoriums aufgegeben werden, um einen demokratischen Staat mit mehrheitlich jüdischem Staatsvolk zu erhalten. Jerusalem und die großen Siedlungen im Westjordanland bleiben Teile Israels.
  • Die Umsetzung der Road Map soll zur Beendigung des Konflikts mit den Palästinensern führen.
  • Eine Reform des Wahlsystems soll die Stabilität des Staates verbessern. Nach Uriel Reichman strebt die Kadima eine Direktwahl u. a. des Premierministers an, um den Parteivorständen Macht zu entziehen.

Parlament

Seit ihrer Gründung genießt die Kadima die Unterstützung breiter Bevölkerungsschichten und wurde bei den Wahlen am 28. März 2006 mit 29 Sitzen stärkste Fraktion in der Knesset. Durch eine Fraktionsgemeinschaft mit der für die Rechte der Senioren eintretenden Gil-Partei verfügte die Kadima de facto über 36 Parlamentssitze.

Bei der Wahl zur 18. Knesset am 10. Februar 2009 kam Kadima auf 28 Sitze und ist damit weiterhin stärkste Fraktion in der Knesset. [1] An der von Benjamin Netanjahu (Likud) geführten Regierung ist Kadima nicht beteiligt und somit die führende Oppositionspartei.

Parteivorsitzende

  1. Premierminister Ariel Scharon von 2005 bis 16. Januar 2006
  2. Premierminister Ehud Olmert von 2006 bis 17. September 2008
  3. Tzipi Livni seit 17. September 2008

Einzelnachweise

  1. Rotierende Regierung?, Artikel der Deutschen Welle vom 17. Februar 2009

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kadima — (en hebreo, קדימה, Qādīmāh) es un nuevo partido político israelí de ideología centrista. Fue fundando por el primer ministro Ariel Sharon tras abandonar el derechista Likud, el 21 de noviembre de 2005 …   Enciclopedia Universal

  • Kadima — For the town by the same name, see Tzoran Kadima. For other uses, see Kadima (disambiguation). Kadima קדימה Leader Tzipi Livni …   Wikipedia

  • Kadima — Este artículo o sección se encuentra desactualizado. Es posible que la información suministrada aquí haya cambiado o sea insuficiente …   Wikipedia Español

  • Kadima — Pour les articles homonymes, voir Kadima (homonymie). Kadima …   Wikipédia en Français

  • Kadima — (Forward)    The name adopted by the new political party established by Ariel Sharon upon his departure from the Likud Party on 21 November 2005. The leadership of the party was transferred to Vice Prime Minister Ehud Olmert after the… …   Historical Dictionary of Israel

  • Kadima (Studentenverbindung) — Kadima (hebräisch: קדימה, qādīmāh , deutsch: nach Osten, vorwärts) war eine nationaljüdische, bald zionistische Studentenverbindung in Wien. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Mitglieder 3 Siehe auch …   Deutsch Wikipedia

  • Kadima (disambiguation) — Kadima or Kadimah (Hebrew: קדימה, Qādīmāh ) is the Hebrew word for forward and/or eastward [Herzl, Theodor. The Jews State [Der Judenstaat] . Translated by Henk Overberg. Northvale, N.J.: Jason Aronson, 1997. 22.] . It may refer to:* Kadima, a… …   Wikipedia

  • Kadima (youth group) — Kadima (Hebrew: קדימה, literally forward ) is a youth group affiliated with the United Synagogue of Conservative Judaism (USCJ), specifically aimed at Jewish preteens living in North America in Grades 6 8. Every synagogue in North America is… …   Wikipedia

  • Kadima (Begriffsklärung) — Kadima (auch Kadimah) ist der Name einer gegenwärtigen israelischen Partei: Kadima einer historischen nationaljüdischen Studentenverbindung: A.V. Kadima Wien eines jüdischen Pfadfinderbundes: Kadima (Pfadfinderbund). Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Kadima-Nzuji — (Mukala Dieudonné) (né en 1947) critique littéraire et poète de la rép. dém. du Congo: les Ressacs (1969), Prélude à la terre (1971), Redire les mots anciens (1977) …   Encyclopédie Universelle

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”