Kachelotplate

Kachelotplate
Kachelotplate
Insel Juist (im Norden) mit Memmert (im Süden) und Sandbank Kachelotplate (im Westen)
Insel Juist (im Norden) mit Memmert (im Süden) und Sandbank Kachelotplate (im Westen)
Gewässer Nordsee
Inselgruppe Ostfriesische Inseln
Geographische Lage 53° 38′ 42″ N, 6° 49′ 8″ O53.6456.81888888888892.5Koordinaten: 53° 38′ 42″ N, 6° 49′ 8″ O
Kachelotplate (Niedersachsen)
Kachelotplate
Länge 3 km
Breite 1 km
Fläche 1,72 km²
Höchste Erhebung 2,5 m ü. NN
Einwohner (unbewohnt)
Karte mit der Kachelotplate westlich von Juist
Karte mit der Kachelotplate westlich von Juist
Nordostzipfel der Kachelotplate bei aufkommender Flut

Die Kachelotplate ist ein Hochsand, der im niedersächsischen Wattenmeer der Nordsee liegt und nur per Boot erreichbar ist. Sie ist bereits 1840 in einer Landkarte der Region eingezeichnet[1] und befindet sich heute etwa fünf Kilometer südwestlich der Insel Juist, etwa drei Kilometer westlich der Vogelinsel Memmert und rund sieben Kilometer nordöstlich der Insel Borkum. Zwischen 2000 und 2005 hat sie sich langsam in Richtung Memmert verlagert. Der Name leitet sich aus dem französischen Wort „cachalot“ für „Pottwal“ ab.

Im Jahre 1975 hatte bereits ein wenig Sand beim mittleren Tidehochwasser herausgeragt, 2004 betrug die Fläche 230 Hektar, die sich auf einer Länge von drei Kilometern und Breite von bis zu einem Kilometer erstreckte. Die höchsten Erhebungen waren bis 2006 bis zu 2,5 Meter hohe Dünen mit erstem Grasbewuchs, die nach der schweren Orkanflut am 31. Oktober und 1. November 2006 jedoch wieder eingeebnet waren.[2] Eine 2007 durchgeführte Laservermessung ergab eine Fläche von nur noch 172 Hektar.[3] Seither dürfte sie wieder etwas gewachsen sein. Da in die Entwicklung der Sandbank von menschlicher Seite nicht eingegriffen wird, ist damit zu rechnen, dass sich ihre Größe und Struktur weiter verändern werden.[4]

Die Kachelotplate gehört zur Schutzzone (Zone I) des Nationalparks Wattenmeer und darf nicht betreten werden. Auch darf sie nicht mit Booten umrundet oder unnötig mit Flugzeugen überflogen werden.[5]

Im Januar 2006 konnte beobachtet werden, dass sich eine Gruppe Kegelrobben auf der Kachelotplate niedergelassen hatte. Bei einer Begehung am 29. November 2006 wurden wieder zwei junge Kegelrobben gesichtet. Trotz der morphologischen Änderungen der Plate scheint diese dennoch weiterhin als Liegeplatz für Kegelrobben und Seehunde geeignet zu sein. Es wird vermutet, dass sich am Ostende der Plate eine dauerhafte Kegelrobbenkolonie etabliert.[6]

Weblinks

 Commons: Kachelotplate – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Kachelotplate – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Informationstafel auf dem Habenpatt, Norderney, Quelle: Staatsarchiv Niedersachsen
  2. Prof. Dr.-Ing. Manfred Weisensee, Dipl.-Ing. Hillrich Smit-Philipp, Dipl.-Ing. Janine Tast, Dipl.-Ing. Kristina Nebel, cand. Ing. Dennis Marczak; Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven (Hrsg.): Erfassung geometrischer und semantischer Daten der Kachelotplate mittels Airborne und Terrestrischem Laserscanning. 2008 (Online-Dokument; PDF, 252 KB).
  3. Herma Heyken (18. Juni 2008): Kachelotplate 2007 für Forschung vermessen. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Abgerufen am 9. Mai 2009.
  4. NLWKN: Kachelotplate unterliegt weiterhin ständigen Veränderungen
  5. Kachelotplate rückt immer weiter an Memmert heran. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) (20. Januar 2008). Abgerufen am 9. Mai 2009.
  6. Kachelotplate – Analyse einer embryonalen Barriereinsel im System Wattenmeer Eine Projektinitiative im TERRAMARE-Forschungsverbund PDF

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