KZ Hannover-Langenhagen

KZ Hannover-Langenhagen
Mahnmal des KZ Hannover-Langenhagen

Das KZ Hannover-Langenhagen existierte vom 2. Oktober 1944 bis zum 6. Januar 1945 auf dem heutigen Gewerbegebiet Brinker Hafen an der Hackethalstraße unweit der Straße Am Brinker Hafen in Hannover, damals zugehörig zum Gemeindegebiet von Langenhagen. Es war ein Frauenlager, das als Außenlager des KZ Neuengamme betrieben wurde.

Inhaltsverzeichnis

Lagerhäftlinge

Als die 500 Frauen am 2. Oktober 1944 im Lager ankamen, wurden sie in zwei Gruppen aufgeteilt. Ein Teil der Frauen arbeitete in der Munitionsherstellung und der andere Teil musste defekte Flugzeugwracks demontieren oder reparieren. Wiederverwendbare Flugzeugteile wurden in eine Halle der Brinker Eisenwerke gebracht, in der Flugzeuge produziert wurden.
Der größte Teil der ausländischen Häftlinge waren Polinnen. Sie waren im August 1944 während des Warschauer Aufstands im August 1944 verhaftet worden und kamen aus dem KZ Stutthof. Unter den Frauen befanden sich des Weiteren russische, lettische, litauische und politische Häftlinge[1].

Lager

Das Lager bestand aus sieben Baracken, die Mitte 1944 auf dem Gelände der Brinker Eisenwerk, errichtet wurden. Vier Baracken bildeten die Häftlingsunterkünfte und in den anderen befanden sich die Küche, Toiletten, Waschmöglichkeiten und das Krankenrevier. Das Wachpersonal, wahrscheinlich ältere Wehrmachtsangehörige, war außerhalb des Lagers untergebracht. Im Lagerinneren waren 20 Aufseherinnen tätig. Der Kommandoführer ist nicht bekannt. Bei einem Bombenangriff wurde das Frauenlager am 6. Januar 1945 völlig zerstört und anschließend aufgegeben. Die Frauen überlebten bis auf zwei Opfer diesen Angriff und wurden anschließend ins Frauenlager KZ Hannover-Limmer überführt. Von dort aus wurden viele Frauen wiederum in den Brinker Eisenwerken eingesetzt. Sie wurden entweder mit Lastkraftwagen oder mit der Straßenbahn dorthin gebracht.

Heute erinnert ein Mahnmal am ehemaligen Eingang des Lagers, in dessen Mitte sich eine Gedenktafel befindet, an das Frauenaußenlager am Brinker Hafen.

Literatur

  • Hans Elger: Hannover-Langenhagen, in: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 5, Hinzert, Auschwitz, Neuengamme. Beck-Verlag, München 2007, S. 431ff, ISBN 3-406-52965-8.

Weblink

Einzelnachweis

  1. Hans Elger: Hannover-Langenhagen, S. 432 (siehe Literatur)

52.4175379.7185667Koordinaten: 52° 25′ 3″ N, 9° 43′ 7″ O


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