KSB Aktiengesellschaft

KSB Aktiengesellschaft
KSB AG
KSB-Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0006292030
Gründung 1871
Sitz Frankenthal, Deutschland

Leitung

  • Wolfgang Schmitt (Sprecher des Vorstands)
  • Peter Buthmann
  • Dieter-Heinz Hellmann
  • Jan Stoop
Mitarbeiter 14.697 (31-12-2010) [1]
Umsatz 1.939,3 Mio. EUR (31-12-2010)[1]
Branche Maschinenbau
Produkte Pumpen, Armaturen und zugehörige Systeme für die Industrie- und Gebäudetechnik, die Wasser- und Abwasserwirtschaft sowie die Energietechnik und den Bergbau.
Website www.ksb.com

KSB zählt mit einem Weltmarktanteil von 10 Prozent zu den weltweit größten Herstellern[2] von Pumpen, Armaturen und zugehörigen Systemen mit Sitz in Frankenthal (Pfalz). Der Konzern ist mit eigenen Vertriebsgesellschaften, Fertigungsstätten und Servicebetrieben auf allen Kontinenten vertreten. Das Unternehmen ist mit einem Anteil von 80,25 Prozent der Stammaktien im Besitz der Klein Pumpen GmbH.

Inhaltsverzeichnis

Gründung und Entwicklung bis 1945

Der Ingenieur und Konstrukteur Johannes Klein gründet 1871 zusammen mit dem Brauereidirektor Friedrich Schanzlin und dem Landwirt Jakob Becker die „Frankenthaler Maschinen- & Armatur-Fabrik Klein, Schanzlin & Becker“. Seit 1887 firmiert das Unternehmen als Aktiengesellschaft, geleitet von Johannes Klein. Die erste Auslandsgesellschaft entsteht 1896 in Großbritannien. 1901 übernimmt Jacob Klein, der jüngere Bruder von Johannes Klein, die Führung des Unternehmens. Zwischen 1924 und 1934 akquiriert KSB, wie die Firma seit 1913 heißt, weitere Werke in Deutschland und gründet Tochtergesellschaften in Europa. 1941 nimmt die KSB Compañía Sudamericana de Bombas in Argentinien als erste KSB-Gesellschaft auf dem amerikanischen Kontinent ihre Arbeit auf.

Entwicklung nach 1945

Mit der Gründung eines Tochterunternehmens 1953 in Pakistan ist KSB erstmals im asiatisch-pazifischen Markt vertreten. Sechs Jahre später folgt eine Produktionsgesellschaft in Indien, die KSB Pumps Limited. 1986 übernimmt KSB den führenden französischen Pumpenhersteller Pompes Guinard S. A., Ende der 1980er Jahre das US-Unternehmen für Feststoffaggregate GIW Industries Inc. sowie 1989 den weltweit zweitgrößten Klappenhersteller Amri S.A. in Frankreich. 1991 erwirbt KSB die Halleschen Pumpenwerke GmbH. Dort befindet sich heute das Kompetenzzentrum für die Wasser- und Abwassertechnik. Mit dem 1994 gegründeten Joint Venture KSB Shanghai Pumps Co. Ltd. verstärkt KSB das Engagement im chinesischen Markt. Drei Jahre später erweitert das Unternehmen sein Armaturenprogramm mit dem Erwerb der indischen MIL Controls Ltd. Im Jahr 2003 übernimmt KSB den niederländischen Pumpenhersteller DP industries B.V. Damit vergrößert KSB sein Produktprogramm um Pumpen aus tiefgezogenen Edelstahlblechen für die Gebäude- und Industrietechnik. Außerdem erwirbt KSB die Mehrheit an der in Zarautz (Spanien) ansässigen Bombas ITUR, S.A. Deren Vertriebsnetz in der Industrie- und Gebäudetechnik sowie in der Marinetechnik eröffnet neue geschäftliche Perspektiven. In der chinesischen Freihandelszone Dalian gründet KSB 2004 die Dalian KSB AMRI Valves Co. Ltd. Dort werden Klappen für die Industrie- und Gebäudetechnik gefertigt und montiert. Ein Jahr später erwirbt KSB das Armaturengeschäft der brasilianischen IVC S/A Indùstria de Válvulas e Controles. Die Produkte kommen hauptsächlich in der Öl- und Gasindustrie, der Kraftwerkstechnik, der Papierindustrie und anderen Industriezweigen zum Einsatz. 2008 gründet KSB mit zwei asiatischen Unternehmen Joint Ventures: Die deutsch-japanische Kooperation Nikkiso-KSB GmbH entwickelt und vertreibt Spaltrohrmotorpumpen für die Märkte in Europa und den Mittleren Osten. Beim seit 2008 bestehenden deutsch-chinesischen Gemeinschaftsunternehmen Shanghai Electric-KSB Nuclear Pumps and Valves Co. werden ab 2010 Pumpen für den Kraftwerksmarkt in China produziert, die höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Technische Meilensteine

  • 1871 Johannes Klein erhält ein Patent für seine Erfindung des „Kesselspeiseautomaten“.
  • 1903 KSB erweitert sein Fertigungsprogramm von Kesselspeiseautomaten und Armaturen um Kreiselpumpen.
  • 1914 Gliederpumpen nach dem Baukastenprinzip erzielen hohe Wirkungsgrade.
  • 1935 Unter dem Namen „ETA-Pumpen“ führt KSB energiesparende, einstufige Spiralgehäusepumpen für die Industrie in den Markt ein.
  • 1964 Zusammen mit deutschen Chemieunternehmen entwickelt KSB die Chemienormpumpen-Baureihe CPK in Anlehnung an die entsprechende Norm.
  • 1973 Markteinführung des BOA-H-Ventils, des ersten wartungsfreien Serienventils aus Gusseisen.
  • 1977 Die Nori-Werkstoffe von KSB erhöhen die Langlebigkeit und Einsatzbreite der KSB-Produkte.
  • 1978 KSB führt das BOA-W-Ventil in den Armaturenmarkt ein. Es ist das erste weichdichtende und damit schmutzunempfindliche Serienventil.
  • 1989 Mit BOA-Compact führt KSB ein Absperrventil kurzer Baulänge ein.
  • 2000 Der Elektromotor Hya-Drive mit integriertem Frequenzumrichter regelt die Pumpendrehzahl stufenlos.
  • 2001 Das Braunkohlekraftwerk Niederaußem bei Köln nimmt die bis dato größte KSB-Kesselspeisepumpe mit 40 MW-Antriebsleistung in Betrieb.
  • 2004 KSB stellt ein neues System für den Einsatz in der Umkehr-Osmose-Entsalzung vor. Das SalTec genannte System ermöglicht es, durch hydraulische Kraftübertragung Energiekosten gegenüber herkömmlichen Turbinenlösungen zu reduzieren.
  • 2008 Die kleinste Kreiselpumpe der Unternehmensgeschichte, die Microchem, kommt auf den Markt. KSB-Experten haben sie für pulsationsfreien Betrieb bei kleinen Förderströmen und hohen Drücken entwickelt. Zum Einsatz kommt die Microchem in der chemischen Industrie, insbesondere in der Mikroverfahrenstechnik.
  • 2010 KSB stellt eine Flussturbine vor, die in der Lage ist, Strömungsenergie (siehe auch Druck (Physik)) aus offenen Gewässern zu gewinnen. Dies ist eine Ergänzung zur Nutzung von Lageenergie in Speicherkraftwerken und ohne Querverbau (Stauwehr o.ä.) möglich [3].

Beispiele für Produkte (Bilder aus WikiCommons)

Beteiligungen

Die Beteiligungen finden sich im Geschäftsbericht des Konzerns.

Literatur

  • Gert von Klaas: Die Goldene Mitte. Roman einer Wirklichkeit, 1971, Frankenthal.
  • Otto H. Schiele: Die Goldene Mitte II, 1996, Frankenthal.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Online-Geschäftsbericht 2010 veröffentlicht am 31. März 2011
  2. Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
  3. Bericht der FAZ

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