Jürgen Dueball

Jürgen Dueball

Jürgen Dueball (* 17. April 1943 in Berlin; † 15. Oktober 2002 in Solingen) war ein deutscher Schachmeister und Bridgespieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dueball spielte seit seiner Kindheit Go, ein Spiel, das in seiner Familie gepflegt wurde, seit Dueballs Großvater Dr. Felix Dueball dieses Spiel in den 1930er-Jahren in Deutschland popularisierte. Dueball, der mehrmals Go-Vize-Europameister wurde, verbrachte in den 1960er-Jahren ein halbes Jahr in Japan, um sich dem Go-Spiel widmen zu können. Er erreichte den 5. Dan.

Etwas verspätet fand er zum Schach. Erst in den 1960er-Jahren begann er auf sich aufmerksam zu machen: 1966 gewann er den Dähne-Pokal (die deutsche Pokal-Einzelmeisterschaft) durch einen Sieg über Dr. Dr. Ulrich Jahr. Zu dieser Zeit war er bereits im Berliner Schachklub Wilmersdorf aktiv und neben Rudolf Teschner dort der beste Spieler. Den blühendsten Abschnitt seiner internationalen Laufbahn hatte er zu Beginn der 1970er-Jahre, als es ihm gelang, 1973 den Titel Internationaler Meister zu erringen.[1] Sein größter Individualerfolg war der geteilte erste Platz im internationalen Turnier von Reggio nell’Emilia 1973/74. Als Mannschaftsportler kam er auf 72 Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft, u. a. auf den Schacholympiaden in Skopje 1972 (9 Punkte aus 13 Partien) und Nizza 1974 (10,5 Punkte aus 16 Partien).[2] Nach seiner Übersiedlung 1978 nach Solingen wurde er Mitglied der Solinger SG 1868, mit der er 1980, 1981, 1987 und 1988 deutscher Mannschaftsmeister wurde und 1991 den Europapokal gewann. Dueballs Beiträge zur Entwicklung der Eröffnungstheorie waren auch auf Großmeisterniveau geachtet und geschätzt. Er war für sein ausgezeichnetes Gedächtnis bekannt.

Neben Schach und Go spielte er auch Bridge auf hohem Niveau. Mit seinem Klub in Leverkusen wurde Dueball auch deutscher Mannschaftsmeister im Bridge. Bis zu seinem Tod durch Schlaganfall 2002 war er Programmierer in der Stadtverwaltung Solingen.

Dueball studierte ab dem Sommersemester 1962 Physik an der Freien Universität Berlin, wobei er allerdings hauptsächlich Vorlesungen in Mathematik belegte. 1964 veröffentlichte er einen Aufsatz zur Astronomie: Zum Problem der Periodenlänge von UZ Draconis, in: Berliner Arbeitsgemeinschaft für Veränderliche Sterne, S. 109-111, Berlin 1964.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924-2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 92
  2. MEN'S CHESS OLYMPIADS - Dueball, Jürgen (Germany) auf OlimpBase (englisch)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dueball — ist der Nachname mehrerer Personen: Felix Dueball (1879–1970), deutscher Gospieler Jürgen Dueball (1943–2002), deutscher Go , Schach und Bridgespieler Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung me …   Deutsch Wikipedia

  • Felix Dueball — (* 20. März 1880 in Jastrow, Westpreußen; † 8. Oktober 1970 in Berlin) war einer der stärksten deutschen Gospieler. Er popularisierte das Spiel in Deutschland besonders in den 1930er Jahren. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Championnat européen de go — Le Championnat européen de go ou Congrès européen de go (EGC) est l évènement annuel et principal parmi les nombreux organisés par la Fédération européenne de go (EGF) à destination des personnes pratiquant le jeu de go. Ledit évènement consiste… …   Wikipédia en Français

  • Liste der Biografien/Du — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Endrunde der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1970 — Die Endrunde der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1970 fand vom 20. bis 22.November in Kassel statt. Teilnahmeberechtigt waren mit Königsspringer Frankfurt, der SG Porz, dem SC Concordia von 1907 und dem SV Wilmersdorf die Sieger von… …   Deutsch Wikipedia

  • Endrunde der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1980 — Die Endrunde der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Schach 1980 fand vom 3. bis 5.Oktober in Solingen statt. Über die viergleisige Bundesliga hatten sich Favorite Hammonia (Gruppe Nord), die Solinger SG 1868 (Gruppe West), Königsspringer… …   Deutsch Wikipedia

  • Dähne-Pokal — „Silberner Turm“ in der Geschäftsstelle des DSB. Alle Sieger bis 1990 sind darauf verewigt. Auf den Zinnen steht DER SILBERNE TURM, auf der Bauchbinde DEUTSCHER SCHACHBUND …   Deutsch Wikipedia

  • Dähnepokal — Dähne Pokal ist die offizielle Bezeichnung für die Deutsche Pokal Einzelmeisterschaft im Schach. Der Gewinner des Dähne Pokals qualifiziert sich für die Deutsche Einzelmeisterschaft. Gespielt wird nach dem K. o. System. Auf Bundesebene nehmen 32… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste bekannter Physiker aus anderen Berufsfeldern — Diese Seite enthält eine Auflistung bekannter Personen, die als Physiker ausgebildet wurden, dann aber beruflich außerhalb der Physik tätig waren. Personen, die beruflich (hauptsächlich) als Physiker tätig sind oder waren, gehören nicht hierher.… …   Deutsch Wikipedia

  • Reiner Odendahl — (* 24. August 1964 in Wuppertal) ist ein deutscher Schachmeister. Odendahl, der durch ausgezeichnete Ergebnisse in der 2. Schachbundesliga und der Oberliga NRW auffiel, zählt zu den besten Spielern im Land NRW. 1994 wurde er geteilter Nordrhein… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”