Jürg Wyttenbach

Jürg Wyttenbach

Jürg Wyttenbach (* 2. Dezember 1935 in Bern) ist ein Schweizer Komponist, Dirigent und Pianist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jürg Wyttenbach studierte an der Hochschule der Künste Bern bei Kurt Fischer Klavier und Komposition bei Sándor Veress sowie am Conservatoire de Paris. Es folgten Lehrtätigkeiten an der Musikschule Biel und am Berner Konservatorium. Seit seiner Jugend hat er eine rege Konzerttätigkeit als Pianist und Dirigent insbesondere zeitgenössischer Werke. Jürg Wyttenbach lebt heute in Basel.

Als Dirigent hat er weit über 100 Werke zeitgenössischer Komponisten aufgeführt; die meisten in Ur- oder Erstaufführungen. Er konzertierte u.a. mit der Dresdner Philharmonie, dem Südwestfunk-Orchester, dem Hessischen Rundfunk-Orchester und dem Sinfonieorchester Krakau. Jürg Wyttenbach hat viele Konzerte mit kleineren, spezialisierten Ensembles für neue Musik wie u.a. dem Ensemble Modern, Klangforum Wien, Ensemble recherche, Ensemble der IGNM Basel, Ensemble l'Itinéraire Paris und dem Ensemble Forum Lyon geleitet.

Lehraufträge

Von 1967 bis 2003 unterrichtet er eine Konzertklasse für Klavier und seit 1970 die Interpretation zeitgenössischer Musik am Konservatorium der Musik-Akademie der Stadt Basel.

Gastpianist und Gastdirigent

Er ist regelmässiger Gast bei den Donaueschinger Musiktagen, dem "Festival d’Automne“ in Paris, bei "Wien modern“, dem "Festival musica“ in Strassburg und dem "Warschauer Herbst“. Mit dem Orchester basel sinfonietta arbeitet der Musiker immer wieder zusammen. So war er beispielsweise mit dem Orchester zu Gast am Festival «Archipel» in Genf und am Festival «Octobre en Normandie» in Rouen.

Werke

Als Komponist zuerst von Béla Bartók, später von Mauricio Kagel beeinflusst, schreibt Jürg Wyttenbach mehrheitlich Werke, die sich mit Theaterformen (Theatercollagen) auseinandersetzen.

  • Exécution ajournée für Streichquartett
  • Lamentoroso für Sopran und 6 männliche Klarinettisten
  • Tarantella für eine singende tanzende Geigerin
  • Encore für eine Schauspielerin und einen Cellisten
  • Harlekinade für eine Schauspielerin, zwei Clowns und Streichquintett
  • Divisions für Klavier und 9 Solostreicher
  • De Metalli aus den Prophezeiungen von Leonardo da Vinci für Bariton und Orchester

Auszeichnungen

Unter seinen vielen CD-Einspielungen, vor allem zeitgenössischer Musik, spielte er das Gesamtwerk von Giacinto Scelsi für Chor und Orchester ein, ausgezeichnet mit dem „Grand Prix du Disque“ und dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik. 1993 erhielt Jürg Wyttenbach den Kunstpreis der Stadt Basel und im Jahr 2003 den Komponistenpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins.

Literatur

  • Jürg Wyttenbach, Laudatio auf Klaus Huber, in: Musik-Texte 81/82 (1999), S. 16 f.
  • Kelterborn, Rudolf: Jürg Wyttenbach: Fülle und Engagiertheit (Dossier Musik 4), Zytglogge, Bern / Zürich 1994.

Weblinks


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