Jüdisches Waisenhaus Berlin

Jüdisches Waisenhaus Berlin
Jüdisches Waisenhaus

Das Jüdische Waisenhaus in Berlin-Pankow wurde von der Berliner jüdischen Gemeinde 1882 zunächst für jüdische Flüchtlingskinder eingerichtet. Später diente das Haus als Heim für jüdische Waisenkinder. Nachdem es einem Brand zum Opfer gefallen war, wurde 1912/13 das heutige Gebäude für das Waisenhaus nach Plänen des Architekten Alexander Beer errichtet. Nach den Novemberpogromen des Jahres 1938 gelang es dem damaligen Leiter des Waisenhauses, Kurt Crohn, zahlreiche jüdische Waisenkinder mit Kindertransporten nach Großbritannien und in die Niederlande in Sicherheit zu bringen. Das Heim existierte bis 1940. 1942 wurde das Waisenhaus durch den Reichsführer SS geschlossen, die verbliebenen Bewohner in Konzentrationslager deportiert. Viele von ihnen wurden in den KZ ermordet. Seit 1943 diente das Gebäude als zentrale Sichtvermerkstelle des Reichssicherheitshauptamtes.

Die Dr. Walter und Margarete Cajewitz-Stiftung hatte 1999 das Gebäude vom Staat Israel gekauft, um ein weiteres geschichtsträchtiges Gebäude vor dem Verfall zu retten. Nachdem das Gebäude aufwendig restauriert wurde, zog 2001 die Janusz-Korczak-Bibliothek in das ehemalige jüdische Waisenhaus. Seit 2007 befindet sich im Gebäude außerdem die im Aufbau befindliche freie Gemeinschaftsschule „SchuleEins“.

Heute erinnert der „Verein der Förderer und Freunde des ehemaligen Jüdischen Waisenhauses in Pankow“ an das Heim. Dem Kuratorium des Vereins gehören unter anderem Christa Wolf, Jutta Limbach und Wolfgang Thierse an. In der Berliner Denkmaldatenbank trägt das Haus die Objektnummer 09085259[1].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste
52.56861111111113.412222222222

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