Julius Schreck

Julius Schreck

Julius Schreck (* 13. Juli 1898 in München; † 16. Mai 1936 ebenda) war Anhänger der NS-Bewegung. Ursprünglich war Schreck Schauspieler und später der Fahrer und Leibwächter Adolf Hitlers. Er gilt im allgemeinen als „Vater der SS“ und wurde am 27. April 1934 als SS-Ehrenführer in den Rang eines SS-Oberführers erhoben.

Leben

Julius Schreck war nach Ende des Ersten Weltkrieges Mitglied verschiedener Freikorpseinheiten, so auch der „Brigade Erhardt“. Schreck baute ab Januar 1923 mit seiner Freikorpseinheit die Dachauer und Münchner SA auf und war ein Nationalsozialist der ersten Stunde: Er trug die NSDAP-Mitgliedsnummer 53. Im April des gleichen Jahres zogen sich die Freikorpseinheiten aus der NSDAP zurück und Schreck verblieb nun mit wenigen Anhängern in der Partei. Dort hatte er nun auf Wunsch Hitlers den „Stoßtrupp Hitler“ – eine Vorläuferorganisation der späteren SS – der sich ursprünglich aus acht im Straßenkampf erprobten Freikorpsangehörigen zusammensetzte, rekrutiert. Diese Ur-Mitglieder waren Joseph Berchtold, Ulrich Graf, Emil Maurice, Christian Weber, Josef Dietrich, Rudolf Heß, Jakob Grimminger und Walter Buch.

Der „Stoßtrupp“ diente zunächst nur dem persönlichen Schutz Hitlers. Später erhielten auch örtliche Parteiorganisationen solche „Stabswachen“, die am 1. April 1925 im Zuge der Wiederzulassung der NSDAP am 17. Februar 1925 als „Saal-Schutz“ [S.S.] gegründet wurden. Am 9. November 1925 wurden die „Stabswachen“ in „Schutzstaffeln“ umbenannt.

Die Uniform des „Stoßtrupps“ ähnelte stark jener der SA. Einziger deutlicher Unterschied waren die schwarzen Skimützen mit dem Totenkopfabzeichen, jenem Symbol, welches später auch in den verschiedenen SS-Verbänden Verwendung fand. Schreck hatte diese von der Brigade Ehrhardt übernommen.

Damit hat Schreck den Grundstein für die Gründung der späteren SS gelegt. Von 1925 bis 1926 war Schreck der erste „SS-Oberleiter“ aus dem ein Jahr später die Funktion des Reichsführers hervorging. In der späteren SS bekam er 1925 die Mitgliedsnummer 5 verliehen. Obschon er einer der frühesten SS-Männer war, wurde er 1934 nur ehrenhalber in den Rang eines Oberführers erhoben; politisch spielte er seit 1934 keine Rolle mehr. Julius Schreck wurde in der ersten Dienstaltersliste der Schutzstaffel der NSDAP nur noch als Angehöriger des Führer-Begleitkommandos erwähnt und aufgeführt.

Im Jahre 1936 erkrankte Julius Schreck an einer Hirnhautentzündung, an der er schließlich starb. Adolf Hitler sorgte dafür, dass Schreck ein Staatsbegräbnis erhielt und postum zum SS-Brigadeführer ernannt wurde. Sein Nachfolger als Fahrer Hitlers wurde Erich Kempka.

Literatur

  • Gordon Williamson: Die SS. Hitlers Instrument der Macht. Klagenfurt 2003, ISBN 3-7043-6037-6



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