Julius Balkow

Julius Balkow

Julius Balkow (* 26. August 1909 in Berlin; † 19. Juli 1973 ebenda) war ein deutscher Politiker. Er war Minister für Außenhandel und Innerdeutschen Handel der DDR.

Leben

Balkow wurde als Sohn eines Arbeiters geboren und absolvierte von 1926 bis 1929 eine Ausbildung als Maschinenschlosser und war dann in diesem Beruf tätig. Nach einem Abendstudium von 1927 bis 1931 war er Maschinenbauingenieur. Balkow schloss sich der der Sozialistischen Arbeiterjugend an, wurde 1931 Mitglied der SPD und später der SAP. Seit 1933 war er Ingenieur bei Siemens und arbeitete illegal für die Gruppe um Anton Saefkow (Deckname: Bruno Hoffmann). 1944 wurde er verhaftet und zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Er war bis 1945 im Zuchthaus Brandenburg inhaftiert.

Nach dem Krieg wurde er Mitglied der KPD, später der SED. Er wirkte als Bezirksbürgermeister in Berlin. 1946/1947 war er Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Teltow. Nach dem Studium der Gesellschaftswissenschaften an der Universität Leipzig (1947–1949), das er als Diplomwirtschaftler abschloss, war Balkow 1950/51 Mitglied der SED-Kreisleitung Berlin-Mitte. Ab 1951 war er Mitarbeiter im Ministerium für Außenhandel und Innerdeutschen Handel – zeitweise als Leiter der Hauptabteilung Handelspolitik mit den sozialistischen Ländern –, wurde 1956 Stellvertreter des Ministers und war von 1961 bis 1965 Minister für Außen- und Innerdeutschen Handel. Von 1965 bis 1967 fungierte er zudem als Stellvertreter des Vorsitzendern des Ministerrates der DDR. Von 1963 bis zu seinem Tode gehörte er dem Zentralkomitee der SED an.

Balkow war außerdem von 1963 bis 1973 Mitglied der Volkskammer und dort von 1971 bis 1973 stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtigen Angelegenheiten.

Ab 1967 war er Vizepräsident der Liga für Völkerfreundschaft und ab 1971 Präsident der Deutsch-Belgischen Gesellschaft in der DDR.

Auszeichnungen

Balkow wurde mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze und Silber, der Verdienstmedaille der DDR und dem Banner der Arbeit ausgezeichnet.

Literatur

  • Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 4. Auflage. Dietz, Berlin/Bonn 1987, S. 376.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1. K. G. Saur, München 1996, S. 23.
  • Andreas Herbst, Gerd-Rüdiger Stephan, Jürgen Winkler (Hgg.): Die SED – Geschichte, Organisation, Politik. Ein Handbuch. Dietz, Berlin 1997, S. 901.
  • Ursel Hochmuth: Illegale KPD und Bewegung „Freies Deutschland“ in Berlin und Brandenburg 1942–1945. Hentrich & Hentrich, Berlin 1998, S. 113.
  • Bernd-Rainer Barth, Helmut Müller-EnbergsBalkow, Julius. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.

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