Julie von Charpentier

Julie von Charpentier

Johann Friedrich Wilhelm von Charpentier (* 24. Juni 1738 in Dresden; † 27. Juli 1805 in Freiberg (Sachsen)) war ein deutscher Geologe und sächsischer Berghauptmann. Er entstammte einer Adelsfamilie aus der Normandie.

Charpentier hatte an der Universität Leipzig Mathematik und Rechtswissenschaften studiert und erhielt 1765 die Lehrstühle für Mathematik und Zeichenkunst an der neu gegründeten Bergakademie Freiberg, an der er sich gleichzeitig als Student der Bergwissenschaften (Matrikel Nr. 4) einschrieb.

Bis 1784 hielt er außerdem Vorlesungen über Mechanik, Physik, Bewetterung und Bergwerksmaschinenkunde.

1773 wurde Charpentier als Mitglied des Oberbergamtes Freiberg berufen, 1800 zum Vizeberghauptmann und 1801 zum Berghauptmann ernannt.

Unter seiner Leitung wurde zwischen 1787 und 1791 das Amalgamierwerk Halsbrücke errichtet, das auf der Basis des seinerzeit neu entwickelten Kaltamalgamierverfahrens entstand, das Charpentier 1785 in Ungarn kennengelernt hatte.

1784 übernahm er die Leitung des Kurfürstlichen Alaunwerkes Schwemsal, ebenfalls in diesem Jahr wurde sein Adelsdiplom durch Kaiser Joseph II. erneuert.

Charpentier und Friedrich Wilhelm Heinrich von Trebra, die freundschaftliche Verbindungen mit Johann Wolfgang von Goethe pflegten, waren dessen Berater beim Betrieb der Bergwerke in Ilmenau.

Er war der Vater der Geologen Toussaint von Charpentier und Johann von Charpentier. Seine vierte und jüngste Tochter Juliane (* 16. März 1776) war die Verlobte des Bergakademisten und berühmten Dichters Friedrich von Hardenberg. Sie heiratete später den ungarischen Adligen Karl Podmanitzky Freiherr von Aszód und Podmanin (Karoly Podmaniczky), den sie 1804 während seines Studiums in Freiberg kennengelernt hatte, und verstarb 1811 in Schemnitz.

Werke

  • Mineralogische Geographie der Chursächsischen Lande, 1778 Digitalisat (pdf, 34.5 MB)
  • Petrographische Charte des Churfürstentums Sachsen, 1778
  • Beobachtungen über die Lagerstätten der Erze, 1799
  • Beiträge zur geognostischen Kenntnis des Riesengebirges, 1804

Literatur

  • Wilhelm von Gümbel: Charpentier, Joh. Friedr. Wilh. v.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 105–107.
  • Adelsbrief von 1784 (vorhanden an der Universitätsbibliothek TU Bergakademie Freiberg)

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