Julia Child

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Julia Child
Julia Child (1989)

Julia Child (* 15. August 1912 in Pasadena; † 13. August 2004 in Santa Barbara) war eine einem breiten Publikum bekannte US-amerikanische Köchin und Kochbuchautorin, die außerdem mehrere eigene Kochsendungen hatte. Sie gilt gemeinsam mit M. F. K. Fisher, Craig Claiborne und James Beard als eine der Persönlichkeiten, die zwischen 1930 und 1970 die US-amerikanische Kochkunst und Esskultur maßgeblich beeinflussten. Von großem Einfluss war dabei ihre Kochsendung The French Chef, die das erste Mal im Jahre 1963 ausgestrahlt wurde und ein Millionenpublikum mit Französischer Küche und deren Kochtechniken vertraut machte.[1] Ihr bekanntestes Buch ist Mastering the Art of French Cooking, eine Koproduktion mit Simone Beck und Louisette Bertholle, das eine Reihe anderer US-amerikanischer Köche wie etwa Ina Garten maßgeblich beeinflusste. Es wurde erstmals zu Beginn der 1960er Jahre aufgelegt und erscheint bis heute.

Julia Child, die an der US-amerikanischen Westküste aufwuchs, fand erst verhältnismäßig spät zur Kochkunst. Wegen ihres Mannes, der für den Diplomatischen Dienst der USA tätig war, lebte sie in den 1950er Jahren in Frankreich und wurde maßgeblich von der dortigen Kochkunst geprägt. Sie lernte an der Kochschule Cordon Bleu in Paris. 2003 überreichte US-Präsident George W. Bush Child die Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA.

2009 erschien die Filmkomödie Julie & Julia von Nora Ephron, die die Lebensgeschichte von Julia Child erzählt. Julia Child wurde von Meryl Streep gespielt.

Inhaltsverzeichnis

Kindheit und Jugend

Julia Child, mit Geburtsnamen Julia Carolyn McWilliams, wurde in Pasadena, Kalifornien als Tochter von John und Julia McWilliams geboren. Ihre zwei Geschwister John (1914 – 2002) und Dorothy (1917 – 2006) kamen nach ihr auf die Welt. Julia Childs Familie war wohlhabend und eine Hausangestellte kochte für die Familie. Die Mahlzeiten, die für die Familie serviert wurden, waren neuenglisch geprägt, da Julia Childs Mutter aus Neuengland stammte. Julia Child erinnerte sich zwar später daran, dass ihre Großmutter auf väterlicher Seite ausgezeichnet Huhn und Donuts zubereiten konnte. Sie selber zeigte während ihrer Jugend jedoch kein Interesse am Kochen.[* 1] Die einzige kulinarische Erfahrung ihrer Jugend, die ihr nachhaltig in Erinnerung blieb, war ein Besuch des Restaurants Caesar's Place im mexikanischen Tijuana, während dem Cesare Cardini persönlich an ihrem Tisch Caesar Salad zubereitete. Julia Childs Biografin Joan Reardon schließt jedoch nicht aus, dass der Restaurantbesuch Julia Child vor allem deshalb so deutlich in Erinnerung blieb, da sich dieses Restaurant, in dem Mariachibands spielten und Bier und Cocktails serviert wurden, so deutlich von den prohibitionistisch geprägten US-amerikanischen Restaurants unterschied.[* 2]

Die schon als Jugendliche mit 1,88 Metern ausgesprochen groß gewachsene Julia Child spielte Tennis, Golf und Basketball und war Mitglied verschiedener Sportmannschaften des Smith College, das sie 1934 als Bachelor of Arts in Geschichte abschloss.[2] Nach Abschluss ihres Studiums arbeitete sie für die Werbeabteilung eines Möbelhauses in New York City. 1937 kehrte sie nach Kalifornien zurück, wo sie während der nächsten vier Jahre für verschiedene Verlage schrieb und im Werbegeschäft arbeitete.

Zeit des 2. Weltkrieges

Mit dem Eintritt der USA in den 2. Weltkrieg zog Julia Child nach Washington. Da sie zu groß war, um im Women's Army Corps zu dienen, arbeitete sie für das Office of Strategic Services (OSS) im Büro von General William J. Donovan. [3] Die Arbeit in Washington erwies sich jedoch als weniger aufregend als sie erhofft hatte und sie bewarb sich für den Dienst in Übersee, sobald sich dafür die Möglichkeit ergab.[* 3] Gemeinsam mit einer Gruppe, zu der unter anderem die Anthropologen Gregory Bateson und Cora DuBois gehörten, reiste sie per Schiff zunächst nach Australien und von da aus nach Indien. Sie selber wurde nach Kandy, Sri Lanka versetzt, wo sie für das Archiv des OSS zuständig war. In Kandy lernte sie Paul Child kennen, der für die Einrichtung der Kommandozentralen zuständig war. Paul Child, 10 Jahre älter als Julia Child, war weitgereist, sprach mehrere Sprachen, war begeisterter Photograph und Maler und schätzte gutes Essen. Gemeinsam mit Gregory Bateson, Cora Du Bois, dem Ornithologen Sidney Dillon Ripley und dem Journalisten Theodore White gehörten sie einer Gruppe von freundschaftlich verbundenen Personen, die das als langweilig empfundene Kantinenessen umgingen, um die verschiedenen regionalen Spezialitäten der asiatischen Küche auszuprobieren.[* 4] Zufällig wurden beide nahezu gleichzeitig zunächst nach Chongqing und dann Kunming versetzt. Paul und Julia Child verstanden sich gut, waren sich aber beide nicht sicher, wieweit ihre gegenseitige Zuneigung durch die ungewöhnliche Situation des Krieges bedingt war. Nach dem Ende des Krieges kehrte Julia Child nach Kalifornien zurück. Mit Paul Child blieb sie zunächst in Briefkontakt, dann trafen sie sich in Washington, um herauszufinden, ob die gegenseitige Anziehung noch Bestand hatte. Am 1. September 1946 heirateten sie schließlich und zogen nach Washington, D.C.. Julia Child hatte zwar in Kalifornien noch Kochunterricht genommen, um dem anspruchsvollen Geschmack ihres Mannes gerecht zu werden. Paul Child erinnerte sich später jedoch an Abendessen, die erst um 21 oder 22 Uhr von seiner erschöpften Frau serviert wurden.[* 5]

Paris

Zu Beginn des Jahres 1948 erfuhr Paul Child, dass er zum United States Information Office nach Paris versetzt würde. Paul Child hatte als junger Mann in Paris gelebt und dort unter anderem Ernest Hemingway und Gertrude Stein kennengelernt.[* 6] Für Julia Child war es der erste Aufenthalt in Europa. Am 3. November 1948 traf das Ehepaar im Hafen von Le Havre ein.[* 6] Ihre erste Mahlzeit auf französischem Boden hatte sie in einem Restaurant in Rouen auf dem Weg nach Paris. Diese Mahlzeit, die aus Austern, Seezunge Meunière und ausgezeichnetem Wein bestand, hat sie später mehrfach als eine Offenbarung bezeichnet. Für kurze Zeit lebte das Ehepaar in einem Hotel. Dann fanden sie eine Wohnung in der rue de l’Université. Während ihr Mann seiner Tätigkeit an der US-Botschaft nachging, begann Julia Child im Berlitz-Institut ihr College-Französisch aufzufrischen. Den Rest des Tages verbrachte sie damit, Paris zu erkunden.[* 6] [* 7] Regelmäßig war das Ehepaar abends in Restaurants wie dem L’Escargot oder dem La Grille zu Gast, die zu den führenden Restaurants der französischen Hauptstadt gehörten. Julia Child versuchte zunehmend, Mahlzeiten für sich und ihren Ehemann zuzubereiten. Beide waren sich jedoch einig, dass Julia Childs Kochkünste noch zu wünschen übrig ließen. Schließlich schrieb sie sich im Le Cordon Bleu ein. Ihr wurde zuerst eine Kochklasse zugewiesen, die sich an unerfahrene Hausfrauen richtete. Julia Child insistierte jedoch bei der Leitung der Kochschule, dass sie mehr als eine oberflächliche Einführung in die französische Küche wünsche und auf eine fundierte Ausbildung abziele. Schließlich gelang es ihr, in den sechsmonatigen Kochkurs aufgenommen zu werden, in dem zwölf ehemalige Angehörige der US-Armee mit Hilfe der G. I. Bill of Rights Kenntnisse der französischen Küche erwerben sollten, um später in den USA im Restaurantgeschäft zu arbeiten.[* 7] Der Unterricht begann morgens um sieben, währte für zwei oder drei Stunden. Julia Child kehrte dann in die Wohnung zurück, um für sich und ihren Mann zu kochen und dabei das Erlernte unmittelbar umzusetzen. Ihre Schwester Dorothy, die in einer Zeit zu Gast in Paris war, als ihre Schwester ihre Technik bei der Herstellung von Sauce Hollandaise und Sauce Béarnaise perfektionierte, hat später davon berichtet, dass die butterreichen Experimente von Julia Child zu Gallenkoliken bei allen Beteiligten führten.[* 7]

Pariser Bäcker in den 1950er Jahren

Am Nachmittag kehrte Julia Child ins Le Cordon Bleu zurück, um den Kochdemonstrationen beizuwohnen, zu denen die führenden Köche von Paris eingeladen wurden. Zu den Lehrern am Cordon Bleu zählte Max Bugnard, ein Schüler von Escoffier und der Pâtissier Claude Thillmont, der viele Jahre lang die Pâtisserie des Café de Paris geleitet hatte. Julia Child sagte später über diese Zeit, dass sie erst mit dem Kochen eine Tätigkeit gefunden habe, die sie richtig interessiere.[* 7]

1949 lernte Julia Child auf einer Cocktailparty Simone Beck kennen. Simone Beck teilte Julia Childs Leidenschaft für gute Küche, und Julia Child verstand sich mit der Französin so gut, dass sich die beiden Frauen für den nächsten Tag verabredeten, um ihre Diskussion über Esskultur fortzusetzen. Wenige Tage später stellte Simone Beck Julia Child ihrer Freundin Louisette Bertholle vor und beide Frauen drängten Julia Child, Mitglied im Le cercle des Gourmettes zu werden.[* 8] Die Vereinigung, die nur Frauen als Mitglieder zuließ, veranstaltete für ihre Mitglieder in regelmäßigen Abständen Mittagessen, die von Köchen zubereitet wurden, die speziell für diesen Anlass eingeladen wurden. Die Mitglieder der Vereinigung durften dabei während der Zubereitung des Mahles anwesend sein und den Köchen assistieren. Die drei Frauen waren einige der wenigen Mitglieder, die diese Möglichkeiten wahrnahmen, und zwischen den drei Frauen entwickelte sich eine zunehmend engere Freundschaft.[* 8]

Simone Beck und Louisette Bertholle hatten auf Anregung eines US-amerikanischen Freundes von Bertholle hin ein kleines Heftchen mit dem Titel "What’s cooking in France" geschrieben, das Nordamerikanern die französische Küche näher bringen sollte. Die beiden Frauen planten, dieses Heftchen zu einem umfangreichen Kochbuch weiterzuentwickeln, das ebenso wie ihr kleines Rezeptheftchen von Ives Washburn Publishing Company veröffentlicht werden sollte. Ihrer Ansicht nach war Julia Child die ideale Ergänzung, um die Rezepte ins Englische zu übertragen und den kulturellen Hintergrund eines nordamerikanischen Publikums zu berücksichtigen. Da in Paris eine größere Anzahl von Amerikanern lebte, die großes Interesse daran hatten, mehr über die französische Küche zu erfahren, gründeten die drei zunächst die L’Ecole de Trois Gourmandes. Als Kochstudio diente die Küche in der Wohnung der Childs.

Mastering the Art of French Cooking

Julia Child stand der Idee eines gemeinsamen Kochbuches zunächst skeptisch gegenüber, geriet jedoch zunehmend in die Rolle derjenigen, die das Projekt strukturierte und die Verhandlungen mit den nordamerikanischen Verlagshäusern führte. Bereits im Herbst 1952 hatte Julia Child Zweifel daran, dass Ives Washburns Publishing Company das geeignete Verlagshaus für ihr zunehmend ambitionierteres Projekt sei. Simone Beck und Louisette Bertholle hatten bei der Veröffentlichung ihres ersten Kochbuches nicht einmal Gelegenheit erhalten, die Druckfahnen korrekturzulesen, der Verlag hatte wenig Anstrengungen unternommen, um das Heftchen zu vermarkten, es gab keinen Vorvertrag über das geplante Kochbuch und keiner der Autoren hatte bislang einen marktüblichen Vorschuss erhalten.[* 9] Julia Child fand einen US-amerikanischen Anwalt, der ihre Interessen vertreten sollte und forderte von Ives Washburns alle Manuskripte zurück, um sie erneut zu übersetzen und zu überprüfen. Sie war auch diejenige, die ihre Mitautorinnen zwang, sich über Umfang und Zielsetzung des geplanten Kochbuches klar zu werden.[* 9] Zu diesem Zeitpunkt planten die Autorinnen noch ein fünfbändiges Werk über die französische Küche.

Im Frühjahr 1953 begann Julia Child durch einen Zufall eine Brieffreundschaft mit Avis DeVoto. DeVotos Ehemann, der Historiker Bernard DeVoto, hatte in einem Zeitungsartikel den Mangel an vernünftigen Küchenmessern in den USA beklagt. Julia Child hatte ihm daraufhin ein französisches Messer geschickt und daraus hatte sich ein zunehmend intensiverer Briefverkehr mit Avis DeVoto entwickelt. Avis DeVoto arbeitete als freiberufliche Lektorin für ein Bostoner Verlagshaus und wurde für die drei Autorinnen zunehmend zur unbezahlten Literaturagentin.[* 10] Dank DeVotos Vermittlung schloss das Autorenteam einen Vorvertrag mit Houghton Mifflin, einem Verlagshaus, das etwas mehr Erfahrung in der Veröffentlichung von Kochbüchern besaß als Ives Washburns Publishing. In der Zeit traten auch die ersten Spannungen mit Louisette Berthole auf. "Du und ich sind die mehr gradlinigeren Kochtypen", schrieb Julia Child an Simone Beck, nachdem Louisette Bertholle erneut vorgeschlagen hatte, mit einer Garnierungsidee dem nordamerikanischen Geschmack gerecht zu werden.[* 11] Julia Childs Beitrag zum Kochbuch bestand zu einem großen Teil darin, die Grundzubereitungsweisen der von Simone Beck und Louisette Bertholle vorgeschlagenen Rezepte zu analysieren und zu verstehen. Typische Kochbücher dieser Zeit richteten sich überwiegend an ein Publikum, das Kocherfahrung besaß und in der Lage war, ein Rezept zu adaptieren, wenn andere Zutaten oder Mengen dies verlangten. Bei einem US-amerikanischen Publikum war eine Vertrautheit mit französischen Küchentechniken nicht vorauszusetzen und ein Kochbuch, das sich an diese Zielgruppe richtete, musste detailliert die Zubereitungsweise beschreiben, selbst wenn einige Leser Kocherfahrung besaßen. Julia Child ging jedoch weiter, als Küchentechniken in nachvollziehbaren Schritten zu beschreiben. Grundsätzlich eine ausgeprägt systematische und strukturierte Persönlichkeit, wollte Julia Child verstehen, was dazu führte, dass eine Sauce ausflockte oder ein Soufflé zusammenfiel.[* 11] Wenn sie sich mit den Rezepten von Louisette Bertholle und Simone Beck beschäftigte, zielte sie darauf ab, die Zubereitungsmethode zu finden, die mit der größten Verlässlichkeit ein gutes Resultat erzielte. Ohne sich dessen bewusst zu sein, legte Julia Child damit den Grundstein für den Erfolg des späteren Kochbuches. Die Rezepte waren erprobter als üblich und selbst ein relativ unerfahrener Koch konnte sich darauf verlassen, ein präsentables Ergebnis zu erzielen, wenn er sich an die Zubereitungsschritte hielt. Julia Child berücksichtige außerdem die andere Küchenausstattung, die eine typische amerikanische Küche von einer französischen unterschied. In den US-amerikanischen Küchen hielten zunehmend elektrische Hilfsgeräte wie Mixer und Küchenmaschine Einzug und genauso systematisch wie Julia Child die sicherste Zubereitungsweise für eine Sauce Hollandaise untersuchte, untersuchte sie die Einsatzmöglichkeiten solcher Küchengeräte. Selbst Gastgeberin zahlreicher Essenseinladungen, war es für sie selbstverständlich, die Rezepte in Schritte zu gliedern, die sich gut vorbereiten ließen, und nahezu jedes Rezept von Mastering the Art of Cooking gibt Hinweise, wie ein Gericht kurz vor dem Servieren aufgewärmt werden kann.[* 12]

Marseille und Bonn

Bereits im Februar 1953 war Paul Child zur US-Vertretung in Marseille versetzt worden.[* 9] Eine direkte Zusammenarbeit mit Simone Beck und Louisette Bertholle wurde dadurch schwieriger. Die Freundinnen tauschten sich überwiegend über Briefe miteinander aus. Bei der Wahl des neuen Apartments war entscheidend, dass die Küche groß genug war, um Julia Childs zunehmend umfangreichere Sammlung an Küchengeräten unterzubringen und ihr ein komfortableres Arbeiten zu ermöglichen. Von ihrer Wohnung aus konnten sie den Hafen von Marseille überschauen und nur unweit von ihrer Wohnung befand sich der Markt. Der Umzug führte auch dazu, dass das gemeinsame Kochbuch ein größeres Spektrum als nur die charakteristische bürgerliche Küche aus der Umgebung von Paris abdeckte und auch charakteristische Rezepte der Provence wiedergab. Im Spätsommer 1954 wurde Paul Child nach Bonn versetzt. Den zweimonatigen Aufenthalt in den USA, der zwischen den beiden Versetzungen lag, nutzte Julia Child, um sich mit den Einkaufsmöglichkeiten eines typischen US-amerikanischen Haushalts auseinanderzusetzen. Die Liste der Dinge, die sie zusammenstellte, um sie während ihres US-Aufenthalts zu klären, umfasste die Größe von Truthähnen, die in US-amerikanischen Supermärkten angeboten wurden, die Frage, wie weit es mittlerweile für den typischen amerikanischen Haushalt normal war, gefrorene Lebensmittel zu kaufen, und die Unterschiede zwischen den Mehlen, die in den USA und in Frankreich erhältlich waren.[* 12] Julia Child wurde sich in den Monaten zurück in den USA auch bewusst, wie wenig US-Amerikaner mit der Idee vertraut waren, beim Kochen Wein zu verwenden oder Fleisch zu marinieren.

HICOG-Siedlung in Plittersdorf, Aufnahme aus dem Jahr 1952

Während ihres Aufenthalts in Deutschland lebten die Childs in der HICOG-Siedlung Plittersdorf, einem überwiegend von US-Amerikanern bewohnten Vorort von Bonn mit einem großen, typisch US-amerikanischen Supermarkt. Anders als während ihrer Zeit in Frankreich hatte sie in Plittersdorf keinen Gasherd, sondern einen Elektroherd, eine Küchenausstattung, die eher dem durchschnittlichen US-amerikanischem Haushalt entsprach. Julia Child nutzte ihre Zeit in Plittersdorf, um die Rezepte, die ihr Simone Beck zusandte, US-amerikanischen Einkaufsbedingungen und Kochmöglichkeiten anzupassen.[* 13] Der Umzug nach Bonn hatte auch den Vorteil, dass Julia Child nicht direkt in die Streitigkeiten mit Louisette Bertholle involviert war. Während Julia Child und Simone Beck sich einig waren, dass das Kochbuch die grundlegende französische Küche erläutern und dafür jedes Rezept sorgfältig wieder und wieder getestet werden müsse, bis die perfekte Zubereitungsweise gefunden sei, hatte Louisette Bertholle auf ein wesentlich weniger aufwendiges Kochen abgezielt. Sie beteiligte sich zunehmend weniger an der Arbeit an dem Kochbuch. Mit Hilfe von Anwälten einigte man sich schließlich, dass Louisette Bertholle einen geringeren Anteil an den Tantiemen für das zukünftige Kochbuch erhalten solle, aber dass ihr Name gleich groß auf dem Cover erscheinen werde. Im Frühjahr 1956 teilte man Paul Child mit, dass man ihn im Herbst nach Washington zurückversetzen werde.

Bücher

Literatur

  • Betty Fussel: Masters of American Cookery: M. F. K. Fisher, James Beard, Craig Claiborne, Julia Child, University of Nebraska Press, 2005, ISBN 0-8032-6920-x
  • Joan Reardon: M. F. K. Fisher, Julia Child and Alice Waters - Celebrating the pleasures of the table, Harmony Books, New York 1994, ISBN 0-517-57748-8

Weblinks

 Commons: Julia Child – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege

  1. Fussel, S. V - VII
  2. Farewell, "French Chef". Smith College (Fall 2004). Abgerufen am 6. Januar 2011.
  3. Child, Julia, Prud'homme, Alex: My Life in France, S. 85, Random House 2006, ISBN 978-0-307-27769-5
  • Joan Reardon: M. F. K. Fisher, Julia Child and Alice Waters - Celebrating the pleasures of the table, Harmony Books, New York 1994
  1. S. 113 und S. 114
  2. S. 115
  3. S. 118
  4. S. 118 und S. 119
  5. S. 120
  6. a b c S. 121
  7. a b c d S. 122
  8. a b S. 123
  9. a b c S. 125
  10. S. 126
  11. a b S. 127
  12. a b S. 128
  13. S. 129

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