Juanita Moore

Juanita Moore

Juanita Moore (* 19. Oktober 1922 in Los Angeles, Kalifornien) ist eine US-amerikanische Schauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Karriere

Die Afroamerikanerin wuchs in ihrer Geburtsstadt Los Angeles auf und besuchte die Jefferson High School. Durch Anraten eines Lehrers und inspiriert von der bekannten afroamerikanischen Schauspieltruppe Lafayette Players schlug sie eine Schauspielausbildung ein. Moore besuchte gemeinsam mit dem jungen Marlon Brando das Hollywooder Actor's Lab und arbeitete später mit dem Ebony Showcase Theater zusammen.

Ihre Schauspielkarriere begann Moore Ende der 1940er Jahre mit einer Statistenrolle in Elia Kazans Oscar-nominierten Drama Pinky (1949), in dem Jeanne Crain die Titelrolle einer hellhäutigen Afroamerikanerin übernahm. Weitere Filmrollen folgten, als sich zu Anfang der 1950er Jahre die großen Studioproduktionen Hollywoods auch für afroamerikanische Schauspieler empfänglich zeigten. Häufig war Moore auf Statistenparts oder stereotype Rollen wie etwa als Dienstmädchen festgelegt. Diese spielte sie in Filmen wie Fluß der Rache (1954), Michael Curtiz' Ein Leben im Rausch (1957) oder dem Liebesdrama Bomber B-52 (beide 1957), in denen Ann Blyth, Karl Malden, Paul Newman oder Natalie Wood die Hauptrollen spielten.

Den Durchbruch als Schauspielerin ebnete Moore Filmregisseur Douglas Sirk, der ihr 1959 unter anderem gegenüber Pearl Bailey den Vorzug für sein Melodram Solange es Menschen gibt gab. In der Wiederverfilmung des berühmten Fannie-Hurst-Romans Imitation of Life sind Moore und Lana Turner als alleinerziehende Mütter zu sehen. Während Turner eine aufstrebende Schauspielerin mimt, die sich durch ihre Karriere von der Tochter entfremdet, schlüpfte Moore in die Rolle eines farbigen Hausmädchens, deren Tochter (gespielt von Susan Kohner) sich lieber als Weiße ausgeben möchte. Obwohl Solange es Menschen gibt ein großer finanzieller Erfolg war, fiel der Film weitestgehend bei den Kritikern durch. Nur die Schauspielleistungen von Kohner und Moore fanden Anklang. Der Part der Annie Johnson brachte der afroamerikanischen Schauspielerin 1960 Nominierungen für den Oscar und den Golden Globe Award ein, wo sie aber als beste Nebendarstellerin gegenüber Shelley Winters (Das Tagebuch der Anne Frank) beziehungsweise ihrer Filmkollegin Susan Kohner das Nachsehen hatte. Sie war damit nach der siegreichen Hattie McDaniel, Ethel Waters und Dorothy Dandridge erst die vierte afroamerikanische Schauspielerin die eine Nominierung für den Academy Award erhielt.

Trotz des Erfolges blieben Moore ähnlich groß angelegte Filmrollen verwehrt. Nach den Dreharbeiten von Solange es Menschen gibt folgte die Afroamerikanerin einem Theaterengagement im Londoner West End, wo sie die Rolle der matriarchalischen Lena Younger in Lorraine Hansberrys A Raisin in the Sun interpretierte. Bis 1988 sollten über dreißig weitere Film- und Fernsehrollen folgen. Parallel gab Moore Schauspielunterricht für einkommensschwache Studenten am Ebony Showcase Theater in ihrer Heimatstadt.

Im Frühjahr 2000 wurde Moore nach über zwölf Jahren Leinwandabstinenz kurzfristig für den Film wiederentdeckt, als sie ihren Enkel zu einem Vorsprechen begleitete. Daraufhin übernahm die Schauspielerin 2001 Rollen in Jon Turteltaubs Komödie The Kid – Image ist alles und absolvierte einmalige Gastauftritte in den Fernsehserien Emergency Room – Die Notaufnahme und Für alle Fälle Amy.

Filmografie (Auswahl)

  • 1949: Pinky
  • 1952: Affäre in Trinidad (Affair in Trinidad)
  • 1952: Mädels ahoi (Skirts Ahoy! )
  • 1952: Schwarze Trommeln (Lydia Bailey)
  • 1954: Fluß der Rache (The Gambler from Natchez)
  • 1954: Zeugin des Mordes (Witness to Murder)
  • 1955: ...und nichts als ein Fremder (Not as a Stranger)
  • 1955: Ehe in Fesseln (Queen Bee)
  • 1955: Revolte im Frauenzuchthaus (Women's Prison)
  • 1956: Das schwache Geschlecht (The Opposite Sex)
  • 1956: Menschenraub (Ransom!)
  • 1956: The Girl Can’t Help It
  • 1957: Bomber B-52
  • 1957: Ein Leben im Rausch (The Helen Morgan Story)
  • 1957: Flammen über Afrika (Something of Value)
  • 1957: Weint um die Verdammten (Band of Angels)
  • 1959: Solange es Menschen gibt (Imitation of Life)
  • 1962: Auf glühendem Pflaster (Walk on the Wild Side)
  • 1966: Dominique – Die singende Nonne (The Singing Nun)
  • 1968: Black Power
  • 1971: Zwei Galgenvögel (Skin Game)
  • 1973: Straßen zur Hölle (The Mack)
  • 1981: Ich brauche einen Erben (Paternity)
  • 1982: Spuk im Ehebett (O'Hara's Wife)
  • 1988: Fesseln der Leidenschaft (Two Moon Junction)
  • 2000: The Kid – Image ist alles (The Kid)

Auszeichnungen

Oscar

  • 1960: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Solange es Menschen gibt

Golden Globe Award

  • 1960: nominiert als Beste Nebendarstellerin für Solange es Menschen gibt

Weitere

Laurel Award

  • 1959: 2. Platz in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für Solange es Menschen gibt

Literatur

  • Mapp, Edward: African Americans and the Oscar : seven decades of struggle and achievement. Lanham, Md. : Scarecrow Press, 2003. – ISBN 978-0-8108-6106-0

Weblinks


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