Joy Fleming

Joy Fleming
Joy Fleming beim Bonner Medienfest 2005

Joy Fleming, bürgerlich Erna Liebenow geb. Raad, in 1. Ehe Strube (* 15. November 1944 in Rockenhausen, Nordpfalz), ist eine deutsche Jazz-, Blues- und Schlagersängerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mit 14 gewann sie einen lokalen Schlagerwettbewerb mit dem Lied Ciao, Ciao Bambina. Nach einer Lehre als Verkäuferin sang sie mit 16 Jahren Jazz und Blues für die in Mannheim stationierten Amerikaner in Bars und Kneipen.

1966 gründete sie mit Freunden die Band „Joy & The Hit Kids“, die 1971 in „Joy Unlimited“ umbenannt wurde. Die Band Joy Unlimited machte ab 1972 ohne Joy weiter (dort spielte ab 1973 auch Hans Lingenfelder, der unter dem Künstlernamen Ricky King als Gitarrist bekannt wurde). Ein Fernsehauftritt im „Talentschuppen“ des damaligen Südwestfunks (SWF) brachte ihr 1968 den Durchbruch und machte sie einem breiten Publikum bekannt.

Ab 1971 setzte Joy Fleming ihre Karriere als Solosängerin fort und konnte mit dem so genannten Mannemer Neggabriggebluus (offiziell: Neckarbrückenblues), der im Mannheimer Idiom gesungen wird, einen großen Erfolg landen. Jetzt managte sie der Verleger und Musiker Peter Kirsten und nahm mit ihr mehrere Platten auf.

Joy Fleming und Rolf Stahlhofen

1976 heiratete Joy Fleming Bernd Liebenow, der auch ihr Manager wurde. Die Familie zog nach Hilsbach auf einen Bauernhof. Es folgten zahlreiche Tourneen, unter anderem in Argentinien, der DDR (1980 zusammen mit dem Jochen-Brauer-Sextett, als eine der wenigen westdeutschen Künstlerinnen), in Skandinavien, China, mehrmals in Frankreich und der damaligen Sowjetunion. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den „Outstanding Award“ von Tokio.

1990 gründete sie zusammen mit ihrem damaligen Mann Bernd Liebenow und Ihrem Pianisten Claude Schmidt einen eigenen Verlag – unter dem Label „Rö-Mo Records“ und „Rött'l Mouse“-Verlag – sowie die Musikgruppe „United Wanderers“. Für die TV-Show „Das Glücksrad“ sang Joy Fleming 1991 den Titelsong, komponiert von Klaus-Peter Sattler, und zur Eröffnung des Großen Preises 2005 der Formel 1 auf dem Hockenheimring die Nationalhymne Deutschlands.

Joy Fleming hat drei Kinder, eine Tochter aus erster Ehe mit Strube und zwei Söhne aus der Ehe mit Liebenow. Sie lebt heute mit dem französischen Komponisten und Musiker Bruno Masselon zusammen. Sie gibt weiterhin Konzerte und ist in vielen TV-Auftritten – unter anderem als Jurymitglied zur Beurteilung des musikalischen Nachwuchses – zu sehen. In Hilsbach betreibt sie ein eigenes Musikstudio.

Joy Flemings Bruder Otto Raad ist ebenfalls Sänger und spielt mit der Mannheimer Cover-Combo „Just for Fun“ alte Rock'n'Roll-, Beat- und Blues-Standards nach.

Grand Prix Eurovision de la Chanson (Eurovision Song Contest)

Joy Fleming nahm am 22. März 1975 am Eurovision Song Contest in Stockholm teil. Mit ihrem Song „Ein Lied kann eine Brücke sein“ landete sie auf Platz 17. Die Bewertung sah damals folgendermaßen aus:

Luxemburg: 8 Punkte
Monaco: 3 Punkte
Spanien: 4 Punkte; (alle anderen Teilnehmer vergaben 0 Punkte)

Der Refrain zum Titel „Ein Lied kann eine Brücke sein“ lautet:

Ein Lied kann eine Brücke sein,
und jeder Ton ist wie ein Stein.
Er macht sie stark und fest.
Du kannst darüber gehen, andere verstehen …
Ein Lied kann eine Brücke sein
hab etwas Mut und stimm' mit ein
und ist dein Herz bereit
komm' über diese Brücke her aus deiner Einsamkeit.

Darüber hinaus nahm sie dreimal am Deutschen Vorentscheid zum Grand Prix teil:

1986 für den Eurovision Song Contest in Bergen (Norwegen)
Name: Fleming und Berry (mit Marc Berry)
Titel: „Miteinander“
Platz 4
2001 für den Eurovision Song Contest in Kopenhagen (Dänemark)
Name: Lesley, Joy und Brigitte (mit Lesley Bogaert und Brigitte Oelke)
Titel: „Power of Trust“
Platz 2
2002 für den Eurovision Song Contest in Tallinn (Estland)
Name: Joy Fleming (mit dem Jambalaya Chor)
Titel: „Joy to the World“
Platz 2

Lieder und Platten (Auswahl)

Singles
  • 1967 What Can I Do Without You (Joy & The Hitkids)
  • 1967 I Hold No Grudge (Joy & The Hitkids)
  • 1967 You’re My Sunshine (Joy & The Hitkids)
  • 1968 Daytime, Nighttime (Joy & The Hitkids)
  • 1972 Neckarbrückenblues
  • 1972 Mannemer Dreck
  • 1973 Kall, oh Kall
  • 1974 Rocktown
  • 1977 Ich sing fer’s Finanzamt
  • 1985 Zuviel Gefühl
  • 1986 Miteinander (Fleming & Berry)
  • 1987 Don’t You Know“
  • 1988 Butzekrampel
  • 2001 The Power of Trust (Leslie, Joy & Brigitte)
  • 2006 Since You Are Gone (Joy Fleming & Robert Zephiro Milla)
Alben
  • 1973 Halbblut
  • 1974 Joy Fleming – live
  • 1975 Menschenskind
  • 1976 Have a Good Time
  • 1978 I Only Wanna Get Up and Dance
  • 1981 Vocals and Keyboards (mit Christian Schulze)
  • 1984 Helden werden auch mal älter
  • 1987 N
  • 1993 Sentimental Journey
  • 1994 Viele Gesichter
  • 2002 Joy to the World (Joy Fleming & der Jambalaya Chor)
  • 2006 Winterzeit – Weihnachtslieder
  • 2007 L’ Attraction - Pop und Disco
  • 2010 So bin ich – SoulPopDeutsch
Sonstige Veröffentlichungen
  • 1969 Es war einmal (Joy & the Hitkids) (Titelsong Grimms Märchen von lüsternden Pärchen)
  • 1974 This Is My Life
  • 1974 Let Me Be the One
  • 1975 Arbeitslos
  • 1984 Dance Tonight
  • 1988 The Yodel Queen (Walter Bockmayers Geierwally)
  • 1988 Geierwally (Walter Bockmayers Geierwally)
  • 1988 Gypsyland
  • 1989 Sing and Take My Hand (1. Veröffentlichung anlässlich des Mauerfalls zu Berlin)
  • 1989 Anne (Titelsong zur Zeichentrickserie Anne mit den roten Haaren)
  • 1991 Glücksrad“-Titelsong
  • 1991 Feuer und Flamme
  • 1993 How High the Moon
  • 1994 Berühre mich (gewidmet der AIDS-Hilfe – Deutsche AIDS-Hilfe e. V.)
  • 1994 Raff’ dich auf
  • 1998 Gedanken einer Frau
  • 1999 Blues: Lance-Dance – Get Your Chance! (mit Lutz Dannewitz, Oper Berlin)
  • 2007 Meine Welt (Jubiläumssong 400 Jahre Stadt Mannheim (Joy Fleming, Rolf Stahlhofen und andere)
  • 2009 Keine Macht der Welt (Duett mit Sascha Heyna)

Auszeichnungen

  • Bloomaulorden (1976), höchste bürgerschaftliche Auszeichnung Mannheims
  • Outstanding Award (internationaler Preis, Japan)
  • Special Guest der BBC Big Band (London)
  • SWR Blues Louis (2006, internationale Jazzauszeichnung)
  • RPR 2 Schlagerpreis

Weblinks

 Commons: Joy Fleming – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Cindy & Bert Deutschland beim Eurovision Song Contest
1975
Les Humphries Singers

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