Josepha Barbara Auernhammer

Josepha Barbara Auernhammer

Josepha Barbara Auernhammer (* 25. September 1758 in Wien; † 30. Januar 1820 in Wien) war eine österreichische Pianistin und Komponistin, elftes Kind des Johann Michael (nicht „von“) Auernhammer und der Elisabeth Timmer.

Josepha Barbara Auernhammer studierte bei Georg Friedrich Richter, Leopold Anton Kozeluch und von 1781 an bei Mozart, in den sie sich verliebte. Am 27. Juni 1781 schrieb Mozart über sie: „Ich bin fast täglich nach Tisch bei H: v: Auerhammer; – Die freulle ist ein scheusal! – spielt aber zum entzücken; nur geht ihr der Wahre, feine singende geschmack im Cantabile ab; sie verzupft alles.“ In diesem Jahr widmete Mozart ihr seine Klavier-Violinsonaten KV 296 und KV 376-80. (Die Widmung an Auernhammer auf der Ausgabe der Klaviervariationen „Ah, vous dirais je, maman“ KV 265 wurde 1785 vom Verleger Christoph Torricella hinzugefügt.)

Auernhammer korrigierte die Drucke mehrerer Sonaten Mozarts, und ihr Klavierspiel mit Mozart wurde von Abbé Stadler begeistert beschrieben. Anlässlich eines Hauskonzerts im Wiener Passauerhof spielte sie am 23. November 1781 mit Mozart die Sonate für zwei Klaviere KV 448 und das Doppelkonzert KV 365. Weitere gemeinsame Konzertauftritte fanden im Jänner 1782 und am 26. Mai 1782 statt. Nach dem Tod ihres Vaters vermittelte Mozart Auernhammer ein Quartier bei Gräfin Waldstätten in der Leopoldstadt. 1786 heiratete sie den Beamten Johann Bessenig (ca. 1752-1837), mit dem sie vier Kinder hatte. Sie trat weiterhin regelmäßig im privaten Kreis und bei Konzerten im Burgtheater auf. Bereits am 25. März 1801, unmittelbar nach dem Erscheinen des Werkes, spielte sie dort das Klavierkonzert C-Dur op. 15 von Ludwig van Beethoven. Ihr letztes öffentliches Konzert gab sie am 21. März 1813 gemeinsam mit ihrer Tochter Marianna, die sich unter dem Namen Auenheim als Gesangslehrerin und Pianistin ebenfalls einen Namen machte.

Auernhammer schrieb hauptsächlich Klaviermusik, besonders Variationen, die von umfassender Kenntnis pianistischer Techniken und kunstvollem Gebrauch des Instruments gekennzeichnet werden.

Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Sankt Marxer Friedhof.

Werke (Auswahl)

  • Dix Variations composées et dediées a Madame la Baronne de Braun par Madame Jos. Aurnhammer, Op. 63

Literatur

  • Hiroko Hirasawa, Josepha Barbara von Auernhammer. Schülerin Mozarts, Pianistin, Komponistin, Wien 1993, Dipl.-Arbeit der Universität Wien
  • Regina Nopp, Komponistinnen zur Zeit der Wiener Klassik, Linz 1996
  • Michael Lorenz, New and Old Documents Concerning Mozart's Pupils Barbara Ployer and Josepha Auernhammer, in: Eighteenth-Century Music, Vol. 3 (2006), No. 2, S. 311–322

Weblinks


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