Joseph Gutsche

Joseph Gutsche

Sepp Gutsche (* 5. April 1895 in Gräditz, Landkreis Schwiebus; † 4. Mai 1964 in Berlin) war sowjetischer Partisan im Zweiten Weltkrieg und Generalmajor des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR. Er leitete von 1953 bis 1955 die Abteilung für besondere Verwendung (Untergrundaktivitäten in der BRD) des MfS und war Stellvertreter des Ministers für Staatssicherheit der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bis 1930

Nach einer Ausbildung zum Buchbinder wurde Gutsche 1915 Soldat und kämpfte im ersten Weltkrieg in Russland. Es folgte 1916 eine Gefangenschaft, in der er 1917 Mitglied der SDAPR(B) wurde. Er kämpfte 1917/1918 als Rotgardist auf der Seite der Roten Armee.

Nach dem Krieg kehrte Joseph Gutsche nach Deutschland zurück. 1918 wurde er zunächst Mitglied der USPD, 1920 trat er in die KPD ein. Am 4. November 1919 wird sein Sohn Rudolf in Berlin geboren. Von 1922 bis 1924 war Joseph Gutsche Bezirksleiter des M-Apparates („Militär-Apparat“) der KPD im Bezirk Berlin/Brandenburg. Er war Teilnehmer am Hamburger Aufstand. 1924 folgte ein 6-monatiger Lehrgang an der Spezialschule für höhere Kommandeure in Moskau. Kurz nach seiner Rückkehr aus Moskau wurde er verhaftet und im Zuchthaus Sonnenburg bis 1927 wegen Hochverrats inhaftiert. Anschließend folgten Funktionen im Zentralkomitee der KPD. 1930 emigrierte er in die UdSSR und wurde Mitglied der KPdSU(B).

Während des Zweiten Weltkrieges

Von 1930 bis 1942 arbeitete er im Range eines Regimentskommissars der Roten Armee für die GRU, der Hauptverwaltung Aufklärung der Roten Armee. Für die GRU war er u.a. in China tätig.

Ab 1942 arbeitete er für die INO, dem Auslandsaufklärungsdienst des NKWD, des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten der UdSSR in der US Navy. Später folgten gemeinsam mit seinem Sohn Rudolf Partisaneneinsätze im Bereich der 1. und 2. Minsker Partisanenbrigade.

Tätigkeit nach 1945

Nach Beendigung des Großen Vaterländischen Krieges kehrte er 1945 nach Deutschland zurück. 1946 trat er der SED bei. Von 1947 bis 1949 war Joseph Gutsche Präsident des Landeskriminalamtes Sachsen. 1949/50 war er Leiter der Verwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft Sachsen (ab Februar 1950 Länderverwaltung Sachsen des Ministeriums für Staatssicherheit). 1950 wurde er zum Generalmajor ernannt. Ab 1952 war er Leiter der Bezirksverwaltung (BV) Dresden des MfS. Ab Januar 1953 war er Leiter des Informationsbüros des MfS bzw. der Abteilung zur besonderen Verwendung für Untergrundaktivitäten in der Bundesrepublik. 1955 war er Leiter der Kontrollinspektion des MfS. 1957 erfolgte seine Versetzung in den Ruhestand.

Literatur


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