Joseph Flüggen

Joseph Flüggen

Joseph Flüggen (* 3. April 1842 in München; † 3. November 1906) war ein deutscher Genre- und Historienmaler des Realismus.

Leben

Joseph Flüggen, Sohn des Gisbert Flüggen aus München, wurde anfangs bei seinem Vater, dann auf der Akademie und insbesondere bei Karl Theodor von Piloty ausgebildet. 1866 ging er nach Paris, London und Antwerpen und nahm in letzterer Stadt viel von der altertümlichen Richtung des Malers Hendrik Leys an.

Seine Porträts sind von lebensvoller Auffassung und geschickter Modellierung; seine Genrebilder, weniger geistvoll als die seines Vaters, sind in den Motiven einfach und verraten einen feinen Takt in der Komposition und im Kolorit.

Das erste derselben war (1868) die von ihrem Schwager vertriebene Landgräfin Elisabeth von Thüringen, die mit ihren vier Kindern im Winter in einer verfallenen Hütte Zuflucht findet.

Werke (Auswahl)

Der Wirtin Töchterlein, nach Ludwig Uhland (1869), sprach die auf das Empfindsame gerichtete Eigenart seines Talents noch deutlicher und erfolgreicher aus, und der gleichen Richtung gehören auch seine späteren Schöpfungen an:

  • Familienglück
  • Am Strand von Genua
  • Das schmollende Liebespaar
  • Milton, der das „Verlorne Paradies“ diktiert
  • Des Goldschmieds Töchterlein
  • Die Landgräfin Margarete, die von ihren Kindern Abschied nimmt
  • Regina Imhof, spätere Gemahlin Georg Fuggers, die Brautgeschenke empfangend
  • Die Taufe des Kaisers Maximilian I.

Seine süßliche Farbengebung und seine flaue Charakteristik sind der Ausdruck seiner Empfindungsweise.


Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Flüggen — ist der Name folgender Personen: Gisbert Flüggen (1811–1859), deutscher Maler Joseph Flüggen (1842–1906), deutscher Maler Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begri …   Deutsch Wikipedia

  • Flüggen — Flüggen, 1) Gisbert, Maler, geb. 9. Febr. 1811 in Köln, gest. 3. Sept. 1859 in München, lernte als Knabe in einer Galanteriewarenfabrik seiner Vaterstadt, wendete sich später der Kunst zu und ging 1833 zu seiner Ausbildung nach München, wo er… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Flüggen — Flüggen, Gisbert, Genremaler, geb. 9. Febr. 1811 zu Köln, lebte seit 1835 zu München, gest. das. 3. Sept. 1859; Hauptbilder: Verlobung, Der Spieler (Breslau), Die Erbschleicher (Hannover). – Sein Sohn Joseph F., geb. 3. April 1842 zu München,… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Blaue Mädchen — Bayreuther Festspielhaus Dirigenten und Bühnenkünstler in Bayreuth um die Jahrhundertwende Die Bayreuther Festspiele oder Richard Wagner Festspiele sind ein …   Deutsch Wikipedia

  • Richard-Wagner-Festspiele — Bayreuther Festspielhaus Dirigenten und Bühnenkünstler in Bayreuth um die Jahrhundertwende Die Bayreuther Festspiele oder Richard Wagner Festspiele sind ein …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Fl — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Malern/F — Maler   A B C D E F G H I J K L M N O P Q R …   Deutsch Wikipedia

  • Bayreuther Festspiele — Logo der Bayreuther Festspiele …   Deutsch Wikipedia

  • Schönheitengalerie — Die Schönheitengalerie König Ludwigs I. im inneren südlichen Pavillon des Schlosses Nymphenburg umfasst 36 Porträtmalereien von Münchner Frauen sowohl adeliger als auch bürgerlicher Herkunft, die fast alle von Joseph Karl Stieler gemalt wurden,… …   Deutsch Wikipedia

  • Max-Ehrler — Max Ehrler, Luise, Malerin, geb. 10. Aug. 1850 in Florenz als Tochter des österreichischen Oberstleutnants Ehrler von Erlenburg, lebte bis zu ihrem 14. Jahr in Italien und nahm dann ihren Wohnsitz in Prag, wo sie von Professor Lauffer den ersten… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”