Josef Hecken

Josef Hecken

Josef Hecken (* 2. August 1959 in Neuwied) ist ein deutscher Politiker (CDU) und seit Dezember 2009 Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Von 2004 bis 2008 war er saarländischer Justiz- und Gesundheitsminister.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Nach seinem Abitur im Jahr 1978 am Are-Gymnasium in Bad Neuenahr und dem Wehrdienst studierte Hecken von 1980 bis 1985 Rechtswissenschaften in Würzburg und Trier. Sein Rechtsreferendariat absolvierte er am Oberlandesgericht Koblenz und legte 1988 sein zweites juristisches Staatsexamen ab.

Als Referent für Wasser- und Abfallrecht war er ab 1988 bei der Bezirksregierung Koblenz tätig. 1990 wurde er Leiter des Büros des rheinland-pfälzischen Innenministers Rudi Geil sowie dessen persönlicher Referent. In den Jahren 1991 bis 1998 leitete er das Büro des Bundesarbeitsministers Norbert Blüm und war darüber hinaus Leiter des Leitungsstabs im Ministerium. Danach arbeitete er bis 1999 bei der Metro AG als Abteilungsleiter für personalpolitische Grundsatzfragen.

In den Jahren 1999 bis 2004 war Hecken Staatssekretär im saarländischen Ministerium für Frauen, Arbeit, Gesundheit und Soziales unter Regina Görner. Bei den Wahlen zum Saarbrücker Oberbürgermeister im Jahr 2004 konnte Hecken im ersten Wahlgang am 5. September die Mehrheit der Stimmen erreichen, verlor jedoch die Stichwahl am 19. September gegen die SPD-Kandidatin Charlotte Britz.

Am 6. Oktober 2004 trat er in das Kabinett Müller II als Minister für Justiz, Gesundheit und Soziales, ab 3. September 2007 als Minister für Justiz, Gesundheit, Arbeit und Soziales. Im Jahr 2006 führte er den Vorsitz der Arbeits- und Sozialministerkonferenz.

Als Gesundheitsminister hatte Hecken im Jahr 2006 der niederländischen Kapitalgesellschaft DocMorris die Betriebserlaubnis für eine Filialapotheke in Saarbrücken erteilt, was im Widerspruch zu dem deutschen Apothekenrecht der „Inhabergeführten Apotheke“ steht. Dabei war von besonderer Brisanz, dass DocMorris in Besitz der Celesio AG ist, einem Konzern der Franz Haniel & Cie. GmbH, die erhebliche Anteile der Metro AG besitzt - dem ehemaligen Arbeitgeber von Hecken. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU), Josef Hecken und der Celesio AG Vorstandsvorsitzende Oesterle hatten zuvor gemeinsam erklärt, dass der Apothekenmarkt in Deutschland „liberalisiert“ werden müsse. Kurze Zeit später erteilte Hecken gegen geltendes Recht die Genehmigung für den Betrieb der DocMorris-Filiale. Der Europäische Gerichtshof entschied jedoch am 19. Mai 2009, dass die deutschen Regelungen des Apothekengesetzes nicht gegen europäisches Recht verstoßen, die Apotheke musste als DocMorris-Filiale unverzüglich schließen.

Im Mai 2008 schied Hecken aus der Landesregierung aus und wurde Präsident des Bundesversicherungsamtes (BVA) in Bonn. Seine Nachfolge als Minister trat Gerhard Vigener an.

Anfang Dezember 2009 sollte Hecken vom BVA als beamteter Staatssekretär und Amtschef ins Bundesministerium für Arbeit und Soziales wechseln. Doch nach dem Rücktritt des damaligen Bundesarbeitsministers Franz Josef Jung wurde Ursula von der Leyen neue Bundesarbeitsministerin und nahm ihren Staatssekretär Gerd Hoofe mit ins neue Ministerium.[1] Hecken wurde daraufhin neuer Staatssekretär im Bundesfamilienministerium.[2]

Partei

Der Jungen Union trat Hecken 1976 bei. Im Jahr 1978 wurde er Mitglied der CDU. Derzeit ist er stellvertretender Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Saarbrücken.

Privates

Josef Hecken ist römisch-katholisch, verheiratet und hat drei Kinder.

Einzelnachweise

  1. Rheinische Post über die Benennung von Staatssekretären im BMAS und BMFSFJ
  2. Pressemitteilung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2. Dezember 2009

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