Jose Maria Jimenez

Jose Maria Jimenez

José María Jiménez Sastre (* 6. Februar 1971 in El Barraco; † 6. Dezember 2003 in Madrid) war ein spanischer Radprofi.


Inhaltsverzeichnis

Karriere

Sein Spitzname war El Chaba und leitet sich von El Chabacano („Flegel“) ab.

Er startete 1993 im Banesto-Team, indem er als Helfer für Miguel Induráin agierte. 1995 gelang Jiménez u. a. ein Etappensieg bei der Volta Ciclista a Catalunya.

1996 bestritt er seine erste Tour de France. Größere Aufmerksamkeit wurde ihm seit 1997 zuteil, als er bei der Tour de France als Helfer für Abraham Olano Achter wurde und bei der Vuelta a España das Bergtrikot gewann. Darüber hinaus wurde Jiménez 1997 auf einem schweren Kurs in Melilla, der spanischen Exklave in Marokko, spanischer Meister.

1998 wurde er bei der Vuelta Dritter, hinter seinem Teamkollegen Olano und seinem Landsmann Fernando Escartín vom Team Kelme und vor Lance Armstrong, dessen Angriffe am Berg er stets konterte. Dazu holte er wieder das Bergtrikot. Er gewann zudem vier schwere Bergetappen in souveräner Manier. Außerdem trug er während der Rundfahrt das gelbe Trikot des Spitzenreiters. Auf der letzten Bergetappe holte er sich die Führung erneut und musste letztlich im Zeitfahren das Trikot abgeben auf Grund seiner Schwäche in dieser Disziplin.

1999 wurde er bei der Vuelta Fünfter und gewann erneut das Bergtrikot. Er gewann auch hier eine Bergankunft. Dabei handelte es sich um die erste Ankunft an einem der schwersten Berge des Radsports, dem Alto de l'Angliru. Er distanzierte an jenem Tag den Vorjahressieger Abraham Olano und Jan Ullrich um Minuten. In diesem Jahr nahm er außerdem noch am Giro d'Italia teil. An der ersten Bergetappe wurde er zweiter hinter dem alles dominierenden Marco Pantani. Im weiteren Verlauf dieser Rundfahrt spielte er jedoch keine große Rolle mehr.

2000 entschloss sich Jiménez erneut die Tour de France zu fahren. Er machte vor allen an zwei Bergetappen auf sich aufmerksam. Die erste davon war die Etappe nach Hautacam. Am Aubisque formierte sich eine starke Gruppe mit vielen Bergfahrer wie Escartin, Beloki und Virenque. Jiménez ging mit und wurde am Ende Dritter dieser Etappe. Er war an jenem Tag der Einzige der dem Ansturm Armstrong wenigstens ein paar Kilometer folgen konnte. Zweiter wurde er an der Etappe nach Courchevel. Hier wurde er kurz vorm Ziel von einem entfesselt fahrenden Pantani noch abgefangen und überholt.

Seinen letzten großen Auftritt hatte Jiménez im Jahre 2001 an der Vuelta. Zu Beginn traute man ihm keine große Leistung zu, da er auch teamintern für Mercado fahren sollte, der die erste Bergankunft gewann. Doch im weiteren Lauf der Vuelta gelang es ihm drei Bergetappen für sich zu entscheiden, darunter auch ein Bergzeitfahren. Ein Einbruch an der 15. Etappe verhinderte eine gute Platzierung im Endklassement der Vuelta. Er gewann erneut die Bergwertung und zudem die Punktwertung.

Er wurde zwischenzeitlich zum Publikumsliebling der spanischen Fans, und galt als Nachfolger von Induráin.


Erste Zweifel

Im gleichen Jahr kamen erstmals Gerüchte über psychische Probleme auf, ebenso von Alkohol- und Drogenproblemen war die Rede.

Bei der Tour 2000 wurde er 23. und ließ sich nach einer langen Ausreißfahrt mit Marco Pantani bei einer schweren Bergetappe von diesem abhängen.

Nach der erfolgreichen Vuelta 2001 klagte er über Depressionen.

Anfang 2002 verließ er vorübergehend das Banesto-Team, nachdem er bei Trainingsfahrten einen großen Formrückstand auf seine Teamgefährten festgestellt hatte.

Zwei Comebackversuche scheiterten.


Tod

Nach der Saison 2002 schied er endgültig aus der Mannschaft aus und beendete seine Profi-Karriere. Jiménez begab sich in psychologische Behandlung.

Am 7. Dezember 2003 starb der ehemalige Banesto-Profi in einer psychiatrischen Klinik in Madrid an Herzversagen.

Jimenez Tod wurde von vielen Spaniern mit großem Bedauern aufgenommen. Der Bergkönig wurde zu einem tragischen Volkshelden.

Wie bei von ähnlichem Schicksal getroffenen Radrennfahrern (beispielsweise Marco Pantani, dem Tour-de-France Sieger von 1998) könnten die psychosomatischen Probleme von Jiménez auf exzessiven Doping-Missbrauch zurückzuführen sein.


Erfolge


Weblinks

Tausende geben Jimenez letztes Geleit


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