Jos Hermens

Jos Hermens

Jos Hermens (eigentlich: Josephus Maria Melchior Hermens; * 8. Januar 1950 in Nijmegen) ist ein ehemaliger niederländischer Langstreckenläufer, der heute als Manager von Leichtathleten wie Haile Gebrselassie tätig ist.

Inhaltsverzeichnis

Karriere als Leichtathlet

Jos Hermens erfolgreiche Karriere als Leichtathlet begann mit dem vierten Platz über 3000 Meter bei der Junioreneuropameisterschaften 1968 in Leipzig. 1972 wurde Hermens niederländischer Meister im Crosslauf. Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1974 in Rom wurde Hermens wieder vierter allerdings im 5000-Meter-Lauf. 1975 wurde er wiederum nationaler Crossmeister. Im gleichen Jahr stellte er im Stundenlauf mit 20.907 Meter einen Weltrekord auf. Das Jahr 1976 begann er wieder mit dem Gewinn der nationalen Crossmeisterschaften. Es folgte ein weiterer Weltrekord im Stundenlauf (20.944 Meter) und ein 10. Platz bei den Olympischen Spielen in Montreal über 10.000 Meter. In den Jahren 1977 und 1978 wurde Hermens erneut niederländischer Crossmeister.

Zu dieser Erfolgsbilanz kommen auch noch zahlreiche Titel auf der Bahn hinzu.

Hermens Weltrekord im Stundenlauf hielt bis 1991, als Arturo Barrios aus Mexiko ihn um 157 Meter überbot. Jedoch ist der ehemalige Weltrekord im Stundenlauf immer noch niederländischer Rekord.

Hermens beendete seine Karriere 1978.

Karriere als Manager

Nach seinem Karriereende arbeitete Hermens als Vertreter des Sportartikelherstellers Nike. 1985 trat dann der Olympiasieger Carlos Lopes an Hermens heran und bat ihn, sich nach Startmöglichkeiten umzuhören. Da dies auch andere Athleten hörten, hatte Hermens bald eine Gruppe von zu betreuenden Athleten.[1]

Zu seinen Athleten gehörten auch Irina Priwalowa sowie die wegen Dopings gesperrten Amewu Mensah, Katrin Krabbe, Grit Breuer, Stephanie Graf, Süreyya Ayhan, Michelle Collins und Maurren Higa Maggi[2]. Heute betreut Hermens Athleten wie Haile Gebrselassie, Nils Schumann oder Kenenisa Bekele und betreibt die Firma Global Sports Communications. Hermens Gage beträgt etwa 10% bis 15% der Start- und Preisgelder seiner Athleten. Er ist bekannt dafür, dass er seine Athleten nicht als Vielstarter verheizt, sondern deren Antritte wohl dosiert.

Nach Auswertung von Materialien aus dem Prozess gegen den im Februar 2006 wegen Minderjährigen-Dopings verurteilten Trainer Thomas Springstein ist Hermens in den Verdacht geraten, wegen seiner Kontakte zu dem spanischen Doping-Arzt Miguel Peraita (die Rechnungen über Behandlungen wurden auf Hermens Name und Firma ausgestellt) zentrale Figur eines international operierenden Doping-Betrugsnetzwerks zu sein.[3] Hermens bestreitet dies.[4]

Weblinks

Fußnoten

  1. Berliner Zeitung: Jos Hermens gehört stets zu den Gewinnern, 2. September 1995
  2. "Top in der Halle - aber was wird im Freien?", Sport-Bild vom 17. März 1993, S.42
  3. Süddeutsche Zeitung:Dopingskandal – Der nächste schwere Verdacht, 20. November 2006
  4. Der Tagesspiegel: Es ist etwas schief gegangen, 22. November 2006.

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