Jonathan Speelman

Jonathan Speelman
Jonathan Speelman

Jonathan Simon Speelman (* 2. Oktober 1956 in London) ist ein englischer Schachmeister.

Speelman, neben Tony Miles in den 1970er Jahren eine der talentiertesten Hoffnungen des Schachs in England, wurde 1978 Internationaler Meister, 1980 Großmeister. Er gewann die Britische Meisterschaft 1978, 1985 und 1986. 1984 gewann er gemeinsam mit Nigel Short das Zonenturnier in Brighton und qualifizierte sich erstmals für das Interzonenturnier in Taxco 1985, bei dem er Vierter wurde und den Sprung ins Kandidatenturnier nur knapp verpasste. 1986 spielte er einen Wettkampf gegen den US-Amerikaner Lew Alburt in London 4:4 (+2, -2, =4) unentschieden. 1986/87 teilte er mit Smbat Lputjan, Murray Chandler und Bent Larsen Platz 1 bis 4 beim Traditionsturnier in Hastings.

Jonathan Speelman, Nigel Short, John Nunn und Tony Miles auf der Schacholympiade 1986 in Dubai

Ende der 1980er Jahre wurde ein schweres Augenleiden, das Speelman spielerisch sehr beeinträchtigt hatte, erfolgreich kuriert und es gelang ihm, den Höhepunkt seiner Karriere zu erklimmen.

1987 siegt er überlegen mit 9 Punkten aus 10 Partien im Zonenturnier von Bath, vor Glenn Flear und Jonathan Mestel. Gemeinsam mit Viktor Kortschnoi gewann er das Turnier in Be'er Scheva, sowie zusammen mit Gyula Sax und Nigel Short (1.-3.) das Interzonenturnier von Subotica, was eine Qualifikation zum Kandidatenturnier bedeutete.

In der ersten Runde der Kandidatenkämpfe 1988 in Saint John traf Speelman auf den US-Amerikaner Yasser Seirawan, den er überzeugend mit 4:1 (+3, -0, =2) bezwang. Im folgenden Viertelfinale in London spielte er gegen seinen Landsmann Nigel Short, den er mit 3,5:1,5 (+2, +0, =3) besiegen konnte und stieß in das Halbfinale vor, in dem er auf den Niederländer Jan Timman traf, dem er in London 1989 mit 3,5:4,5 (+1, -2, =5) unterlag und ausschied.

Jonathan Speelman, John Nunn, Murray Chandler, Jonathan Mestel, William Watson und Nigel Short gewannen 1988 die Silbermedaille bei der Schacholympiade in Thessaloniki.

1991 war Speelman vorqualifiziert für die Kandidatenkämpfe und bekam in der ersten Runde erneut seinen Landsmann Short zugelost, dem er im Schnellschachstechen unterlag. Der Wettkampf wurde in London ausgerichtet und endete regulär 4:4 (+2, -2, =4), Short qualifizierte sich in diesem Zyklus schließlich zum Herausforderer von Weltmeister Garri Kasparow.

1993 gewann Speelman das Lloyds-Bank-Open in London, 1994 in Altensteig, 1998 in Roskilde, 2003 sowie 2005 das Howard Staunton-Memorial in London. Speelman ist ein beständiger Mannschaftsspieler, der in verschiedenen europäischen Klubs engagiert ist. Drei Mal, 2001, 2002 und 2003, wurde er mit dem Lübecker Schachverein deutscher Mannschaftsmeister in der Schachbundesliga. Speelman vertrat England seit 1980 regelmäßig bei allen Schacholympiaden, Europa- und Mannschaftsweltmeisterschaften.

Seine aktuelle Elo-Zahl beträgt 2498 (Stand: Oktober 2007), seine bisher höchste Elo-Zahl lag bei 2645 im Juli 1988.

Speelman, ein ausgebildeter Mathematiker, verfasste einige Werke zur Schachliteratur.

Werke (Auswahl)

  • Analysing the Endgame, (Batsford, 1981)
  • Endgame Preparation, (Batsford, 1981)
  • zus. mit Jon Tisdall und Robert Wade: Batsford Chess Endings, (Batsford, 1993)
  • Jon Speelman's Best Games, (Batsford, 1997).

Weblinks

 Commons: Jonathan Speelman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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