Jon Arason

Jon Arason
Denkmal an der Stelle der Hinrichtung Jón Arasons in Skálholt, Island

Jón Arason (* 1484 in Grýta, Nordisland; † 7. November 1550 in Skálholt) war Bischof von Hólar in Nord-Island von 1524 bis 1550. Er war der letzte katholische Bischof des Landes, bis 1923 eine Apostolische Präfektur errichtet wurde.

Leben

Im 16. Jahrhundert war der dänische König Christian III. (1537–1559), unter dessen Herrschaft sich Island seit 1380 befand, bestrebt, die Reformation auch hier durchzusetzen. Es ging dabei auch um weltliche Macht und Reichtum: Er konnte Kirchenbesitz wie etwa den der Bischofssitze und Klöster unter seine Herrschaft bringen.

Es gelang dem König den wichtigen Bischofssitz Skálholt im Süden 1541 mit einem der Reformation freundlich gesinnten Bischof, Gissur Einarsson, zu besetzen. Jedoch widersetzte sich der katholische Bischof im Norden in Hólar, Jón Arason, hartnäckig sämtlichen Bestrebungen, auch diesen Teil des Landes reformieren zu lassen. Er hatte den ebenfalls mächtigen Bischofssitz seit 1524 inne.

Viele Isländer identifizierten, und identifizieren sich auch heute noch, mit diesem Mann, der nicht nur für die katholische Kirche kämpfte, sondern auch und vor allem für Unabhängigkeit von dänischer Herrschaft. Andererseits kämpfte er sicher auch für seine eigenen Interessen: von Machtfülle und Verhalten ist er durchaus mit so manchen festlandseuropäischen Bischöfen der damaligen Zeit gleichzusetzen. Er hatte eine (nicht ganz) legale Familie mit mehreren Söhnen und war bei der Durchsetzung seiner Ziele auch nicht allzu zimperlich.

Der südliche Bischofssitz, Skálholt, übernahm nach einem Parlamentsbeschluss 1541 die Reformation. Doch als 1548 Gissur Einarsson starb, griff Jón Arason ein und setzte dort einen katholischen Mann seines Vertrauens ein. Der König tolerierte dies nicht und setzte einen eigenen Mann an dessen Stelle. Diesen ließ Jón Arason gefangennehmen. Jedoch konnte Jón Arason sich nicht lange gegen die Übermacht der Truppen des Königs halten und wurde ohne Gerichtsverhandlung am 7. November 1550 zusammen mit zweien seiner Söhne hingerichtet.

Jón Arason hat sich auch kulturelle Verdienste erworben: Er war selbst ein guter Dichter und Schriftsteller und gründete in Hólar die erste Druckerei in Island.

Literatur

Jóns Leben ist Gegenstand diverser literarischer Werke, so befasst sich damit etwa der Roman Öxin og jörðin von Ólafur Gunnarsson, für den dieser 2003 den nationalen Buchpreis erhielt. Öxin og jörðin wurde ins Englische übersetzt (The Axe and the Earth) und auch für die Bühne adaptiert.

Siehe auch


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