Johnny And Self Abusers

Johnny And Self Abusers
Simple Minds
Gründung 1978
Genre New Wave, Rock
Website http://www.simpleminds.com
Gründungsmitglieder
Gesang Jim Kerr
E-Bass Derek Forbes (bis 1985 & 1997-1998)
Gitarre Charlie Burchill
Schlagzeug Brian McGee (bis 1982)
Keyboard Michael MacNeil (bis 1990)
Aktuelle Besetzung
Gesang Jim Kerr
Bass Eddie Duffy (seit 1998)
Gitarre Charlie Burchill
Schlagzeug Mel Gaynor (1982-1992 & seit 1997)
Ehemalige Mitglieder
Bass Malcolm Foster (1989-1995)
Keyboard Andy Gillespie (ca. 2000, 2001–2004)
Bass John Giblin (1985-1989)
Keyboard Mark Taylor (1991-1995)
Schlagzeug Mike Ogletree (1982)
Schlagzeug Kenny Hyslop (1982)
Schlagzeug Manu Katche (1989)

Simple Minds sind eine der erfolgreichsten schottischen Bands. Sie gehören zu den erfolgreichsten Bands der 1980er und 1990er Jahre und haben über 25 Millionen Schallplatten beziehungsweise CDs verkauft. Speziell die frühen Alben zählen viele Kritiker zu den interessantesten Veröffentlichungen der 80er Jahre.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Die Gruppe startete 1977 unter dem Namen Johnny And Self Abusers als Punkband. Nach nur einer Single ("Saints And Sinners/Dead Vandals") löst sich die Gruppe jedoch wieder auf.

Im Jahre 1978 startet das Gründungsquartett unter dem Namen Simple Minds. Den Namen entnimmt die Band einer Textzeile des David-Bowie-Songs „The Jean Genie“ („He's so simple minded he can't drive his module / He bites on the neon and sleeps in the capsule“).

Nach der ersten LP Life In A Day (1979), deren Sound noch stark vom Punk beeinflusst ist, kommen die beiden nächsten Alben nicht so gut an. Real To Real Cacophony, das zweite Album, ist eine völlige Abkehr vom Punk und klingt vergleichsweise experimentell. Bei dem dritten Album, Empires and Dance, versucht die Band einen eher tanzbaren Sound zu schaffen, der Rhythmus steht klar im Vordergrund. Obwohl die Kritik durchaus positiv ist, verkaufen sich die Alben und die Singles schlecht.

Simple Minds sind finanziell so gut wie ruiniert, als sie im Herbst 1980 als Vorgruppe von Peter Gabriel auf Europatournee gehen. Die Tournee verschafft der Gruppe einen Popularitätsschub, der für die Plattenfirma Arista Records jedoch zu spät kommt. Man trennt sich und die Band unterschreibt einen neuen Vertrag bei Virgin Records.

In den folgenden Jahren veröffentlicht die Band mehrere Alben mit wachsendem Erfolg. Ihr Sound verändert sich in dieser Zeit sehr stark von New Wave hin zu Rock/Pop. Sons And Fascination (1981, ursprünglich erhältlich als Doppel-Album mit Sister Feelings Call, danach separat vermarktet und schließlich zusammen auf CD präsentiert) hat Erfolg auf dem internationalen Markt, insbesondere in Kanada und Australien: In beiden Ländern wird die Single-Auskopplung "Love Song" zum Top-20-Hit. New Gold Dream (81-82-83-84) (aus dem Jahre 1982) bringt den kolonialen Erfolg heim: Das Album erreicht Platz 3 in den UK-Charts und ist weiter hinaus ein kritischer Triumph. "Promised You A Miracle" und "Glittering Prize" von dem Album werden auch Hits, und Jim Kerrs Texte kombiniert mit einem neuen, euphorischen Sound sind an der vordersten Reihe des sogenannten "New Optimism", neben U2 und später Big Country und anderen Bands. Sparkle In The Rain (1984) bringt einen größeren Sound dank dem Produzenten Steve Lillywhite; "Waterfront" und "Up On The Catwalk" werden auch Hits. Simple Minds haben jetzt eine Kult-Fan-Gemeinde, die dafür sorgt, dass ihre Tourneen in Europa, Kanada und Australien gut besucht sind und auf große Begeisterung stoßen. In den USA bleiben sie eher unbekannt: Anstatt dort als Headliner zu spielen, sind sie im Vorprogramm der Pretenders zu sehen.

Mit der Single „Don't you (Forget about me)“ aus dem Film The Breakfast Club gelingt der große internationale Durchbruch. Die Single erreicht Platz Eins der US-Charts, aber trifft auf eine eher kühle Reaktion unter den eingefleischten Fans. Es folgt 1985 das Album „Once Upon A Time“, in dem die Band ihr politisches Engagement (vor allem für Amnesty International) klar in den Vordergrund stellt. "Sanctify Yourself" und "All The Things She Said" von dem Album erreichen auch hohe Positionen in den Charts.

Mit dem folgenden Live-Album „In The City Of Light“ 1987 sowie einem weiteren Album mit stark politisch gefärbten Texten, „Street Fighting Years“ (1989), sind Simple Minds auf dem Höhepunkt ihres Erfolges. Mit ihrem Lied „Belfast Child“ über den Nordirlandkonflikt erreichten sie 1989 in Großbritannien Platz 1 in den Charts; die Krombacher Brauerei nutzt es Jahre später für ihre Werbespots. Wie U2 nutzen sie ihren Erfolg immer wieder, um auf soziale Missstände oder politische Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen. Sie traten 1985 beim Live-Aid-Konzert und später bei den Konzerten für Nelson Mandela auf („Mandela Day“ erschien 1989).

Die nachfolgenden Alben erreichen nicht mehr die Popularität der LPs aus den 1980er-Jahren. Trotz teilweise ausgedehnter Tourneen (1991 und 1995) gelingt es nicht, an alte (kommerzielle) Erfolge anzuknüpfen. Mit Charlie Burchill und Jim Kerr verbleiben nur noch zwei Stammmitglieder in der Band. Ein erneuter Wechsel der Plattenfirma (von Virgin/EMI zu Chrysalis/EMI), sowie das vergleichsweise elektronische Album Neapolis, für das die Band nur sehr wenig Konzerte gibt, folgen in den späten 1990er Jahren.

Nachdem Chrysalis/EMI ein bereits aufgenommenes Album ("Our Secrets Are The Same") nicht veröffentlichen will, wechseln Simple Minds das Plattenlabel und unterzeichnen bei Eagle Records. Hier erscheint zunächst ein Album mit Cover-Versionen (Neon Lights, D #58) und schließlich ein Album mit Originalmaterial (Cry, D #38, UK #80), für das die Band ausgiebig in Europa und den USA auf Tournee geht.

Im Frühjahr 2005 gibt die Gruppe auf ihrer Internetseite bekannt, dass sie nunmehr beim Label Sanctuary Records unterschrieben hat. Das Album „Black & White 050505“ erschien am 12. September 2005. Als erste Single-Auskoppelung erschien am 05.09. der Track „Home“, welcher in Großbritannien auf 41 und in Deutschland bis auf Platz 53 kam. Das Album verkaufte sich am besten in Belgien (#3), Italien (#6), sowie in Deutschland (#6).

Mit über 60 Konzerten in Europa, Asien, Neuseeland und Australien befindet sich die Band von Ende Januar bis August 2006 auf Tour um „Black & White“ live zu präsentieren. Zum ersten Mal seit 1989, als man mit „Street Fighting Years“ tourte, wird wieder das gesamte aktuelle Album live gespielt. Im Frühjahr 2006 wurde bekanntgegeben, dass an einem neuen Album gearbeitet wird, das sich stilistisch an „Black & White“ anlehnen soll.

Im Frühjahr 2007 spielten die Simple Minds eine kurze Tour mit INXS in Australien. Im April sowie im Herbst 2008 gaben Jim Kerr und Charlie Burchill einige Konzerte im Rahmen der Night of the Proms. Ende November bis Anfang Dezember feierten die Simple Minds ihr 30-jähriges Bestehen mit einigen Shows in Großbritannien. Als Kern der Show spielte die Band ihr 82er Album New Gold Dream erstmals komplett live.

Mitte Juni wollten die Originalmitglieder Jim Kerr, Charlie Burchill, Michael McNeil, Derek Forbes und Brian McGee wieder gemeinsam ins Studio gehen. Ziel, so hieß es, sind mindestens zwei neue Stücke, die im Laufe des Jahres erscheinen könnten. Es wäre das erste Mal seit 27 Jahren, seit dem Album Sons and Fascination, dass die Urformation der Simple Minds wieder zusammen aufnimmt. Diese "Reunion" ist nach Aussage von Michael McNeil (Ende Juni 2008) leider nicht zustande gekommen, lt. McNeil war es Jim Kerr nicht möglich an den Aufnahmesessions teilzunehmen, nähere Erläuterungen und Gründe wurden nicht bekannt gegeben.

In einem Interview, welches Jim Kerr im Juni 2008 gab, wurde erwähnt, dass die Simple Minds mittlerweile genug neues Material für zwei neue Alben geschrieben hätten. Die Aufnahmen zur neuen Platte fanden im August 2008 in den Rockfield Studios statt, wo die Band auch schon die Alben Real to Real Cacophony und Empires And Dance aufgenommen hatte. Am 25. Mai 2009 soll das neue Album unter dem Namen Graffiti Soul erscheinen. Kerr erwähnte in dem Interview vom Juni 2008 die Möglichkeit, dass ein zweites Album noch im gleichen Jahr veröffentlicht werden könnte, davon ist inzwischen aber keine Rede mehr.

Sonstiges

1985 heiratete Kerr Chrissie Hynde, Sängerin von den Pretenders. Mit ihr hat er ein gemeinsames Kind, Yasmin Paris (* 1985). Die Scheidung wurde fünf Jahre später eingereicht. Die zweite Ehe mit Patsy Kensit wurde ebenfalls geschieden.

Die Simple Minds hatten in Schottland ein eigenes Aufnahmestudio, (Bonny Wee Studios), dieses wurde nach den Aufnahmen für Neapolis im Jahr 1999 verkauft und in ein Wohnhaus umgebaut.

Diskografie

[1]

[2] [3] [4]

Alben

  • Life In A Day (1979)
  • Real To Real Cacophony (1979)
  • Empires And Dance (1980)
  • Sons And Fascination (Sept. 1981)
  • Sister Feelings Call (Sept. 1981)
  • New Gold Dream (81,82,83,84) (1982)
  • Sparkle In The Rain (1984)
  • Once Upon A Time (1985)
  • In the City of Light (live 1987)
  • Street Fighting Years (1989)
  • Real Life (1991)
  • Good News From The Next World (1995)
  • Néapolis (1998)
  • Neon Lights (2001)
  • Cry (2002)
  • Our Secrets Are The Same (1999, 2003 (withdrawn release), veröffentlicht 2004 als CD 5 der „Silver Box“ - Virgin/EMI)
  • Black and White 050505 (September 2005)
  • Live in Brussels 2006 (Digital Release über www.simpleminds.com Download Store 2007)
  • Graffiti Soul (vorauss. VÖ am 25. Mai 2009)

Sampler

  • Celebration (1982)
  • Glittering Prize 81/92 (1992)
  • The Promised (1997)
  • The Early Years 1977-1978 (1998)
  • Best of / Night of the Proms (2002)
  • Early Gold (2003)
  • Silver Box (Demos, Radio Sessions & Live) 5 CD (2004)
  • Themes Box Set (Themes 1-5) 25 CD in Sammlerbox (2008)

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n everyhit.com: [1] Stand: 22.08.2008
  2. a b c d e f g h i j k l m swisscharts.ch:[2] Stand: 22.08.2008
  3. a b c d e f g h austriancharts.at:[3] Stand: 22.08.2008
  4. a b c d e f g h i musicline.de:[4] Stand: 22.08.2008

Literatur

  • Dave Thomas / Mike Wrenn: Simple Minds. Moewig, Rastatt 1989. ISBN 3811830449.

Weblinks


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