John Stuart, 3. Earl of Bute

John Stuart, 3. Earl of Bute
Joshua Reynolds: John Stuart,
3. Earl of Bute, Öl auf Leinwand, 1773

John Stuart, 3. Earl of Bute KG, PC (* 25. Mai 1713 in London; † 10. März 1792 ebenda) war ein britischer Staatsmann und Premierminister.

Leben

John Stuart, aus dem Haus Stuart, stammte von einem leiblichen Sohn des schottischen Königs Roberts II. ab. Er war der Sohn von James Stuart, 2. Earl of Bute, und dessen Gemahlin Anne Campbell, einer Tochter von Archibald Campbell, 1. Duke of Argyll. Er erbte 1723 beim Tode seines Vaters dessen Titel Earl of Bute. Nach seiner Ausbildung am Eton College studierte er an der Universität Leiden Rechtswissenschaften.

Bute wurde 1737 als schottischer Representative Peer ins House of Lords gewählt und gehörte zur schärfsten Opposition. Deshalb nicht wieder gewählt, zog er sich auf die ihm gehörige Insel Bute zurück. Bei der Landung des Prätendenten Charles Edward Stuart 1745 ging er nach London, wurde Günstling von Friedrich, Prince of Wales und nach dessen Tod Erzieher des späteren Königs Georg III. Nach dessen Thronbesteigung 1760 wurde Stuart Mitglied des Privy Councils und wusste alle Personen, die seinen ehrgeizigen Plänen im Weg standen, aus der Nähe des Königs zu entfernen. Nur William Pitt hielt sich bis zum Oktober 1761 im Departement des Auswärtigen. Stuart selbst war zuerst Staatssekretär und nach dem Sturz Thomas Pelham-Holles’ Premierminister. Als solcher schloss er gegen den Wunsch Friedrichs des Großen, des Alliierten Englands, am 3. November 1762 den Präliminarfrieden zu Fontainebleau mit Frankreich und machte sich dadurch sowie durch Begünstigung der Tories und neue Steuern, besonders durch Einführung der Stempelsteuer, wodurch der Streit mit Nordamerika entzündet wurde, so unpopulär, dass er am 8. April 1763 zurücktreten musste.

Stuart lebte seitdem auf dem von ihm gebauten Schloss Luton Hoo in Berkshire, wo eine Bibliothek von 30.000 Bänden, ein botanischer Garten und ein reiches Kabinett physikalischer, mathematischer und astronomischer Instrumente ihn ganz in Anspruch nahmen; er starb am 10. März 1792. Nur in Hofintrigen gewandt, hatte er keinerlei staatsmännische Befähigung.

Sein Lieblingsstudium war Botanik. Für die Königin von England verfasste er ein Prachtwerk über die britische Flora Botanical tables, neun prachtvoll ausgestattete Quartbände, von denen nur zwölf Exemplare gedruckt und verschenkt wurden. Zwei Botaniker benannten Pflanzengattungen nach ihm: Carl von Linné die Gattung der Scheinkamelien (Stewartia) aus der Familie der Teestrauchgewächse, William Roxburgh die Hülsenfrüchtler-Gattung Butea mit dem Malabar-Lackbaum (Butea monosperma). Daneben war er auch ein Mäzen für Schriftsteller und Künstler, unter anderem förderte er Samuel Johnson und Robert Adam.

Ehe und Nachkommen

John Stuart heiratete 1736 Mary (1718–1794), eine Tochter der Schriftstellerin Mary Wortley Montagu, mit der er folgende Kinder hatte:

  • Mary (1741–1824) ∞ 1761 James Lowther, 1. Earl of Lonsdale
  • John, 1. Marquess of Bute (1744–1814)
  • Anne (1745–?) ∞ 1764–1779 Hugh Percy, 2. Duke of Northumberland
  • James Archibald Stuart-Wortley (1747–1818) ∞ Margaret Conyngham
  • Jane (1748–1828) ∞ 1768 George Macartney, 1. Earl Macartney
  • Charles (1753–1801) ∞ 1778 Louisa Bertie
  • William (1755–1822), Erzbischof von Armagh ∞ 1796 Sophia Margaret Juliana Penn
  • Caroline (1763–1813) ∞ 1778 John Dawson, 1. Earl of Portarlington

Literatur


Vorgänger Amt Nachfolger
James Stuart Earl of Bute
1723–1792
John Stuart

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