John Charles Francis von Großbritannien und Irland

Prinz John von Großbritannien und Irland

John im Kreise seiner Brüder.

Prinz John Charles Francis (* 12. Juli 1905 im York Cottage, Norfolk; † 18. Januar 1919 Wood Farm, Wolferton, Norfolk) wurde als jüngster Sohn des Duke of York, dem späteren König Georg V., und Prinzessin Mary von Teck in Windsor geboren.

Der junge Prinz soll ein Kind mit einem sehr lieben Charakter gewesen sein, das offen auf seine Mitmenschen zuging.

Prinz John litt seit seinem vierten Lebensjahr an Epilepsie und Autismus. Prinz John wurde deshalb aus der Familie entfernt. Seinen Geschwistern war es verboten, in der Öffentlichkeit von ihm zu sprechen, oder auch nur mit dem jüngeren Bruder zu spielen. Sie nannten John meist nur „das Monsterkind“.

Seit 1917 lebte John mit seinem Kammerdiener und seiner geliebten Nanny „Lalla“ auf der Wood Farm in Wolferton, Norfolk, einer Besitzung, die zum königlichen Gut Sandringham gehört. Er starb dort am 18. Januar 1919 im Schlaf.

Der Legende nach saß John oft am Fenster seines Landhauses und sah seinen Geschwistern, den Prinzen Edward, Albert, Henry und George sowie Prinzessin Mary, traurig beim Spielen im Park von Sandringham zu. Zuneigung erhielt der Junge jedoch von seiner Großmutter, Königin Alexandra, die ihn in ihrer Witwenzeit oft besuchte und mit ihm spielte.

Sein ältester Bruder, der spätere König Edward VIII., bezeichnete den Gesundheitszustand seines Bruders John sogar einmal als Schande.

In einigen Lexika wird Prinz John nicht erwähnt, lediglich in Kitty Kellys dokumentarischem Sachbuch Die Royals (1997 by H.B. Productions Inc.) findet sich ein kurzer Verweis auf seine Existenz, ebenso ein Eintrag in der genealogischen Tafel. Daneben findet er in der genealogischen Tafel auf der Website des britischen Königshauses Erwähnung. Bei einer Versteigerung von Gegenständen aus dem Nachlass von Edward VIII. im Jahre 1996 durch das Auktionshaus Sothebys tauchte erstmals ein Foto auf, das Prinz John im Matrosenanzug zeigt. Auch in der Buchreihe Macht und Mythos, Bd. Die Windsors, Hrsg. Martha Schad, findet sich eine Gruppenaufnahme der königlichen Geschwister mit John in der Mitte.

Aufgrund dieses tragischen Lebensweges wird Prinz John auch der „verlorene Prinz“ genannt. Sein Schicksal wurde 2003 unter dem Titel The Lost Prince für die BBC verfilmt.

Literatur

• Helmut Maria Glogger: Das geheime Leben der Windsors - Die ganze Wahrheit. Knaur Taschenbuchverlag 2006