Johann Philipp Abresch

Johann Philipp Abresch
Johann Philipp Abresch (zeitgenössischer Stich)
Original Fahne, die Abresch beim Festzug vorantrug

Johann Philipp Abresch (* 3. März 1804 in Neustadt an der Weinstraße; † 1. August 1861 ebenda) war ein deutscher Demokrat. Bekannt wurde er als Schöpfer der ersten schwarz-rot-goldenen Fahne beim Hambacher Fest.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Abresch, von Beruf Landwirt und Kaufmann, war einer der Unterzeichner des Aufrufes zum Hambacher Fest, das ab dem 27. Mai 1832 auf dem damals ruinösen Hambacher Schloss als große Kundgebung der süddeutschen Demokraten und Republikaner abgehalten wurde. Gegen das Versammlungsverbot durch die bayerische Regierung protestierte er als Stadtrat von Neustadt, das bis 1935 Neustadt an der Haardt hieß.

Für das Fest fertigte Abresch eine deutsche Trikolore in den Farben Schwarz-Rot-Gold an und versah sie mit der Aufschrift „Deutschlands Wiedergeburt“. Diese Fahne mit der von Abresch erstmals gewählten Farbreihenfolge stellt den Ursprung der heutigen deutschen Nationalflagge dar. Als Hauptfahne des Nationalfests trug Abresch sie während des Demonstrationszuges vom Neustadter Marktplatz zum Schloss und pflanzte sie dort auf dem Turm auf.

Abresch war anschließend in Kaiserslautern am Protestschreiben der Pfälzer Demokraten gegen die Bundesbeschlüsse vom 28. Juni 1832 beteiligt. Dies führte zu seiner Verhaftung und brachte ihm eine Gefängnisstrafe ein. Bereits 1835 wurde er wiederum verhaftet.

In der Zeit der Pfälzischen Republik wurde Abresch 1848 erneut zum Stadtrat seiner Heimatstadt Neustadt gewählt. Zum Jubiläum des Hambacher Festes 1848 trug er seine Fahne wieder im Festumzug.

Familie

Über Generationen wurde die Fahne in Abreschs Familie verwahrt, während der Zeit des Nationalsozialismus sogar versteckt. Heute befindet sie sich im Stadtmuseum Villa Böhm in Neustadt.

Abreschs Enkel Eugen (1867–1952) machte 1914 Schlagzeilen wegen Spekulationsgeschäften, die zu einem staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren und zu seinem Ausscheiden aus dem bayerischen Parlament führten. Mit einem Ururenkel Abreschs verheiratet war die Kunstmalerin Christel Abresch (* 27. Januar 1931; † März 2011).

Literatur

  • Edgar Süss: Die Pfälzer im „Schwarzen Buch“. Ein personengeschichtlicher Beitrag zur Geschichte des Hambacher Festes, des frühen pfälzischen und deutschen Liberalismus. Heidelberger Veröffentlichungen zur Landesgeschichte und Landeskunde, Nr. 3, Verlag Winter, Heidelberg 1956, S. 32.

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